Bilanz des Jahresarbeitsprogramms
Zu Beginn des Jahres hatte der Verwaltungsvorstand sein Programm für 2021 vorgestellt. Oberbürgermeisterin Henriette Reker zieht eine Bilanz des Jahres:
Als Verwaltung haben wir uns für das Jahr 2021 hohe Ziele gesteckt. Ein ständiger Begleiter in allen Lebensbereichen war die Bekämpfung der Corona-Pandemie, im Zentrum stand und steht weiterhin die Umsetzung der Kölner Impfkampagne. Dabei bin ich besonders stolz, dass die Kölner*innen das Impfangebot so vorbildlich wahrnehmen. Mit einer Impfquote von rund 76 Prozent vollständig geimpfter Personen und einer Booster-Quote von knapp 34 Prozent liegt Köln deutlich über dem Bundesdurschnitt. Obwohl die Verwaltung von der Pandemie zusätzlich belastet ist, konnten wir unseren eigentlichen Aufgaben entsprechen. Dass wir Köln auch im zweiten Jahr unter so schwierigen Umständen zu einer zukunftsfähigen Metropole weiterentwickelt haben, freut mich sehr. Besonders erwähnen möchte ich hierbei einige aus meiner Sicht besonderen Projekte:
Rund zwölf Jahre nach dem Einsturz des Historischen Archivs in der Kölner Südstadt ist am 3. September 2021 der Neubau für das Historische Archiv und das Rheinische Bildarchiv der Stadt Köln am Eifelwall feierlich eröffnet worden.
Mit dem neuen Archivgebäude hat Köln nicht nur einen wichtigen Ort wiedergewonnen, der das jahrtausendealte Wissen über die Stadt zugänglich macht. Die Archivalien der Stadt genießen durch neun verschiedene Klimazonen außerdem optimale konservatorische Bedingungen. Zur effizienten Nutzung der Energie ist ein Eisspeicher mit 400.000 Litern Wasser im Erdreich verbaut worden.
2021 wurden alle Weichen gestellt, um das Ziel, die Klimaneutralität 2035 zu erreichen, zu erfüllen. Mit dem Ratsbeschluss vom 14. Dezember 2021 wurde einerseits die Mediation zwischen der RheinEnergie und der Initiative Klimawende abgeschlossen. Andererseits wurde ein umfangreiches Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht, um die Klimaneutralität Stück für Stück umzusetzen. Um das Erreichen der Ziele zu gewährleisten, wurden im städtischen Haushalt 2022 zusätzliche 20 Millionen Euro für den Klimaschutz bereitgestellt.
Der neue Stadtteil Kreuzfeld bekommt zunehmend Kontur. Das wettbewerbliche Dialogverfahren ist abgeschlossen. Im Dezember 2021 wurde der Planungsvorschlag "Woodhood" des Teams "Adept/Karres en Brands" ausgewählt, welcher Grundlage für die weitere Planung sein wird. Die Fortschreibung erfolgt in 2022. Hier sollen auf einer Fläche von circa 80 Hektar mindestens 3.000 Wohneinheiten und neue Arbeitsplätze entstehen Ziel ist es, mehrfach nutzbare Freiräume, Sozial-, Kultur- und Bildungseinrichtungen zu entwickeln sowie unterschiedliche Möglichkeiten des Arbeitens. Dabei sollen auch die Infrastruktur und der Klimaschutz berücksichtigt werden.
Das Denkmal zur Erinnerung an die Anschläge des NSU in der Probsteigasse und der Keuptstraße wird an dem Standort Keupstraße/Ecke Schanzenstraße in Köln-Mülheim entstehen. Möglich wurde dies unter anderem durch einen Investorenwechsel.
Die Verwaltung legte den Gremien des Rates einen Beschlussvorschlag für die Realisierung des Denkmals vor, den der Rat am 9. November 2021 beschlossen hat. In die Durchführung des in der Bundesrepublik bislang einzigartigen Wettbewerbs zur Errichtung des Denkmals waren Opfer und Betroffene eng eingebunden. Zum Sieger des Wettbewerbs wurde der Entwurf des Künstlers Ulf Aminde gekürt.
Das Denkmal erinnert nicht nur an die Anschläge des NSU. Es soll vor allem auch zur Auseinandersetzung mit den Themen Rechtsextremismus und Rassismus anregen. Zudem vermittelt es eine positive, auf die Zukunft gerichtete Botschaft: Alle Menschen, die in Köln leben, gehören zu unserer Stadtgesellschaft.