
Der Green City Masterplan ist ein Maßnahmenprogramm zur Förderung von nachhaltiger und emissionsfreier Mobilität. In ihm haben wir eine Vielzahl von unterschiedlichen kurz- und mittelfristig realisierbaren Lösungsansätzen aufgeführt, mit denen wir die Qualität der Luft in Köln verbessern können.
Das Programm basiert auf einer Auswahl von Maßnahmen aus dem Luftreinhalteplan, dem "Runden Tisch Luftreinhaltung" sowie verschiedenen Projektskizzen. Es schafft überdies die Voraussetzung für die Inanspruchnahme von Fördermitteln des Bundes.
Die Maßnahmen aus dem Green City Masterplan sind in fünf unterschiedliche Bereiche gegliedert:
- Digitalisierung des Verkehrs,
beispielsweise durch die Erneuerung der Verkehrsleittafeln, die Entwicklung von Lkw-Führungskonzepten, die Einführung umweltsensitiver Ampelsteuerungen oder die Verbesserung des Parkraummanagement - Vernetzung im ÖPNV,
beispielsweise durch die Erweiterung des Stadtbahn- und Busnetzes oder den Bau zusätzlicher Mobilstationen - Förderung des Radverkehrs,
beispielsweise durch den Ausbau des Radverkehrsnetzes, der Einrichtung von Radschnellwegen oder die Erweiterung des Leihradsystems - Elektrifizierung des Verkehrs,
beispielsweise durch die Umstellung des kommunalen Fuhrparks auf emissionsarme Antriebe oder den Ausbau der E-Ladeinfrastruktur - Urbane Logistik,
beispielsweise die Förderung emissionsarmer Lieferverkehre oder die Schaffung neuer Verteilstrukturen
Wir haben mögliche Maßnahmen, die diesen Arbeitsfeldern zuzuordnen sind, möglichst genau konkretisiert. Zudem haben wir sie systematisch in Bezug auf die Potenziale zur Reduktion des Luftschadstoffes Stickstoffdioxid sowie der Kosten bewertet und priorisiert. Die abschließend mit mittlerer bis sehr hoher Priorität bewerteten Maßnahmen verfolgen wir derzeit intensiv weiter. Sie befinden sich teils in der Vorbereitung, teils bereits in der Umsetzung.
Die Erstellung des Green City Masterplans sowie die Umsetzung von Projekten und Maßnahmen daraus werden durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur im Rahmen des Sofortprogramms "Saubere Luft 2017 bis 2020" gefördert. Die Bundesregierung hat das Sofortprogramm im Nachgang der Beratungen im Nationalen Forum Diesel im August 2017 sowie in den beiden darauf folgenden kommunalen Dieselgipfeln im September und November 2018 aufgestellt.

Darin werden Fördermittel in Höhe von 1 Milliarde Euro für Maßnahmen bereitgestellt, die kurz- und mittelfristig der Verbesserung der Luftqualität in den Kommunen dienen, die 2016 den zulässigen Jahresmittelwert für Stickstoffdioxid überschritten haben. Wir sind eine von bundesweit 90 Städten und Gemeinden, auf die das zutrifft. Darüber hinaus sind auch unsere Eigenbetriebe, eigenbetriebsähnlichen Einrichtungen sowie auch Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft antragsberechtigt.
Unser Amt für Verkehrsmanagement sowie die Kölner Verkehrs-Betriebe AG, die RheinEnergie AG und die Regionalverkehr Köln GmbH haben in den Jahren 2018 bis 2020 verschiedene Förderanträge gestellt und bewilligt bekommen. Wir selbst werden schwerpunktmäßig im Rahmen der "Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme" gefördert. Das Projektvolumen beträgt insgesamt rund 22,5 Millionen Euro. Vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur werden die Vorhaben mit 50 Prozent gefördert.
Eine weitere Förderung erhalten wir im Rahmen der Forschungsinitiative "mFUND" des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur. Das Ministerium fördert über den "mFUND" seit 2016 Forschungsprojekte und Entwicklungsprojekte rund um datenbasierte digitale Anwendungen für die Mobilität 4.0. Neben der finanziellen Förderung unterstützt der "mFUND" mit verschiedenen Veranstaltungsformaten die Vernetzung zwischen Akteur*innen aus Politik, Wirtschaft und Forschung sowie den Zugang zum Datenportal "mCLOUD".
Wir haben im Zuge dessen eine Förderzusage für die Umsetzung eines Projekts zur automatischen Baustellenerfassung erhalten. Gemeinsam mit der "TransMIT Gesellschaft für Technologietransfer mbH" aus Gießen möchten wir mithilfe von innovativen Technologien Baustellen zukünftig automatisiert erfassen und damit die Auswirkungen auf den Verkehrsfluss exakter prognostizieren. Das Projekt wird im Rahmen von "mFUND" mit rund 200.000 Euro gefördert.
Bei der Akquise von weiteren Fördermöglichkeiten unterstützt uns das Nationale Kompetenznetzwerk für nachhaltige urbane Mobilität (NaKoMo). Es wurde am 8. April 2019 vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, den Ländern sowie dem Deutschen Städtetag gegründet. Ziel der Arbeit des NaKoMo ist es, Kommunen, Länder und den Bund untereinander zu vernetzen. Zudem bringt es die Kommunen mit weiteren relevanten Experten*innen und Stakeholdern*innen deutschlandweit in Kontakt. Dadurch unterstützt die Initiative den Wandel hin zu einer nachhaltigen Mobilität. Das NaKoMo wirkt bei der Erarbeitung und praktischen Umsetzung von Projekten mit und unterstützt bei der Vermittlung von wichtigen Kontakten.
Der Rat hat uns Anfang 2018 mit der Erstellung des Masterplans zur Luftreinhaltung beauftragt. Das Maßnahmenprogramm haben wir im Juli 2018 fertiggestellt und im September 2018 dem Verkehrsausschuss sowie dem Ausschuss für Umwelt und Grün vorgestellt. Von dort aus wurden wir damit beauftragt, die Maßnahmen aus dem Green City Masterplan gemäß ihrer Priorität umzusetzen.
Wenn Sie Fragen, Hinweise oder Anregungen zum Green City Masterplan haben, nutzen Sie bitte unser Kontaktformular.