Kunstwerke werden 2024 ausgestellt

Mit Hilfe des Ankaufsetats der Stadt Köln konnten 2023 zum 135-jährigen Museumsjubiläum des Museums für Angewandte Kunst Köln (MAKK) zwei exzellente Kunstwerke für die Sammlung erworben werden. Den Zuschlag für einen außerordentlich seltenen "Kronleuchter als Kunstwerk" erhielt das MAKK vor zwei namhaften amerikanischen Institutionen auf der Maastrichter TEFAF (The European Fine Art Fair) und konnte damit das Kunstwerk nach Köln holen. Der zwölfarmige Leuchter aus hauchdünn gedrechselten Rinderbein ist um 1600 in Berchtesgaden als fürstliches Kunstkammer-Objekt entstanden. Er ist ein Beispiel höchster handwerklicher Fähigkeit und stellt einen Höhepunkt süddeutscher Drechselkunst des 16. und 17. Jahrhunderts dar. Beinfiligrane wie dieses zählen zu den bemerkenswertesten Sammlungsobjekten, die in den Kunst- und Wunderkammern, oder auch "Schatzkammern" Europas zu finden waren und sind nur in seltensten Fällen bis zum heutigen Tage erhalten geblieben.

Eine seltene und kostbare Elfenbein-Kombinationsgruppe des Südtiroler Bildschnitzers Simon Troger (1693-1768) konnte ebenfalls angekauft werden. Sie zeigt mit "Chronos und Klotho" eine Szene aus der griechisch-mythologischen Vorstellungswelt: das Bemessen des menschlichen Lebensfadens. Die von Troger geschaffenen Figuren bestechen durch ihre expressive Wirkung.

Ein weiteres Highlight stellen zwei herausragende Porzellan-Figurengruppen des 18. Jahrhunderts dar, die die Overstolzengesellschaft, die Freunde des Museums für Angewandte Kunst Köln, aus Spenden ihrer Mitglieder erworben hat: die Tänzerin Marie Sallé und ihr Partner von Johann Friedrich Lück aus der Manufaktur Frankenthal von 1759 sowie die Figur "Sultan auf einem Elefanten mit Mahout" aus Meissen. Bislang ist nur eine einzige weitere "geborene" Gruppe dieses Tänzerpaares bekannt geworden: in der Berliner Sammlung Wilhelm Gumprecht, die im März 1918 versteigert wurde und seitdem verschollen ist.

Ein weiterer Schwerpunkt der Ankaufspolitik des MAKK liegt zudem auf dem Erwerb von modernem und zeitgenössischem Schmuck, um Lücken in der exzellenten Schmucksammlung zu schließen und diese weiter strategisch auszubauen.

Ebenfalls aus dem Ankaufsetat der Stadt Köln wurde bereits 2022 ein herausragendes Kunstkammerobjekt erworben: ein silbernes, teilvergoldetes Gefäß in Form eines Schiffes, das um 1610 bis 1612 von dem in Augsburg tätigen Goldschmied Tobias Schaumann I. gefertigt wurde. Es gehört zu einem im 16. und 17. Jahrhundert beliebten Typus von Trinkgefäßen und Tafelaufsätzen, die, mit Salz oder Gewürzen gefüllt, Bezug auf den abenteuerreichen Handel über die Seewege nehmen.

Der Sammlungsbereich Gold- und Silberschmiedekunst wurde zudem durch einen silbernen Muschelpokal bereichert, der um 1660 von dem ebenfalls in Augsburg arbeitenden Goldschmied Mattäus Schmidt geschaffen wurde. Hierbei handelt es sich um eine großzügige Schenkung von Ulrich und Gerta Bley.

Beide Silbergefäße und der Kronleuchter aus gedrehtem Bein werden vom 22. März bis zum 22. September 2024 erstmals in der Ausstellung "Perfect Match. Ausgewählte Kunstkammerobjekte der Sammlung Olbricht und das MAKK" im Museum für Angewandte Kunst Köln präsentiert.

Darüber hinaus gehen alle genannten Neuerwerbungen als Highlights in die Neupräsentation der historischen Sammlung des Museums nach der Generalsanierung ein und schaffen inhaltlich-didaktische Alleinstellungsmerkmale.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit