Das Element im Innenraum schließt den Rahmen für Synagoge und Mikwe
Ein weiterer Meilenstein wird auf der Baustelle des "MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier" (MiQua) am Dienstag, 31. Oktober 2023, erreicht: Die letzte Stahlraute wird geliefert und montiert. Das Stahl-Element mit der Bezeichnung "R51" ist zudem das größte und mit 19,2 Tonnen auch schwerste Bauteil seiner Art. Es bildet den Abschluss für den Innenbereich rund um die Synagoge und Mikwe, so dass diese dann u-förmig von Rauten umgeben sein werden.
Die Raute wird liegend transportiert und mit einem Turmdrehkran an der Ecke Obenmarspforten/Unter Goldschmied entladen. Aufrichten und Umschlagen erfolgen im Baufeld. Die Montage erfolgt im "Tandemhub" – dabei arbeiten der Turmdrehkran und ein zweiter Mobilkran miteinander im "Tandem".
Insgesamt wurden dann mit diesem Element 21 Rautenelemente verbaut: 14 außen, die das Erdgeschoss bilden, und weitere sieben im Gebäudeinneren. Jedes Element ist eine Spezialanfertigung und wird speziell beschichtet, um optimalen Brandschutz zu gewährleisten. Auf ihnen baut der Rest des Stahlbaus mit Bodenplatten und Decken auf, bis die Gebäudehülle geschlossen sein wird. Das "MiQua" erhält ein Stahl-Stahlbeton-Verbund-Tragwerk. Das spätere Gebäude wird aus vier Ebenen mit einer pyramidenförmigen Dachkonstruktion bestehen.
Das "MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln" entsteht auf und unter dem Kölner Rathausplatz. Mit dem römischen Praetorium, dem mittelalterlichen jüdischen Viertel und dem Goldschmiedeviertel präsentiert es einige der bedeutendsten archäologischen Architekturfunde zur Geschichte der Stadt Köln und des Rheinlands. Das Museum wird sich aus der unterirdischen archäologischen Fundebene und dem oberirdischen Neubau zusammensetzen. In der etwa 6.000 Quadratmeter großen Ebene unter dem Niveau des Platzes wird ein archäologischer Rundgang als Dauerausstellung eingerichtet. Diese wird im ersten Obergeschoss mit der Ausstellung zur Jüdischen Geschichte und Kultur Kölns von 1424, dem Jahr der Vertreibung der jüdischen Bevölkerung aus Köln, bis in die Moderne fortgeführt. Mit der Übergabe übernimmt der Landschaftsverband Rheinland (LVR) die Trägerschaft. Die Stadt Köln unterhält das Gebäude und das Bodendenkmal sowie die zugehörigen Fundobjekte.