Verzögerungen bei den Bauvorhaben Gesamtschule Nippes und Hansa-Gymnasium

Die Stadtverwaltung hat bei zwei großen Schulbauprojekten aufgrund von Verzögerungen im Bauablauf Maßnahmen gegen von ihr beauftragte externe Firmen ergriffen.  

Bei dem Neubauprojekt Gesamtschule Nippes an der Ossietzkystraße in Köln-Longerich hat sie den Projektsteuerer angemahnt und zu Besserleistungen aufgefordert. Dieser Dienstleister ist damit beauftragt, Zeit, Kosten und Qualität bei dem Großprojekt im Auge zu behalten. Er hat die von den ebenfalls externen Architekten erstellten und von ihm zu prüfenden Terminpläne des Jahres 2017 als zu optimistisch beschrieben beziehungsweise abgebildet. Qualitative Mängel in einzelnen Gewerken, wie beispielsweise des Rohbauers, welche gutachterlich betrachtet werden müssen, sowie unzureichende Leistungserbringungen des Trockenbauers stellten sich im vierten Quartal des Jahres 2017 ein. Diese wurden zunächst von den externen Beratern als kompensierbar eingeschätzt und bewertet. Die Fortschreibung des Terminplanes im Dezember 2017 kam zu dem Ergebnis, dass diese Prognose aufgrund unzureichender Bauleistung auch des Folgeunternehmers nicht bestätigt werden kann.  

Ein neuer Terminplan liegt der Stadtverwaltung seit 18. Dezember 2017 vor. Dieser ist aus baufachlicher Sicht der Projektleitung bei der städtischen Gebäudewirtschaft jedoch weiterhin mit hohen Risiken behaftet. So bleibt es laut ihrem fachlichen Urteil dabei, dass sich Fertigstellung, Inbetriebnahme und Bezug des Neubaus der Carl-von-Ossietzky-Gesamtschule von Sommer 2018 auf spätestens Sommer 2019 verschieben werden. Hintergrund sind hier unumgängliche Firmenkündigungen aufgrund von Schlechtleistungen und damit notwendig werdende Neubeauftragungen von Gewerken, wie etwa eines zentralen Gewerkes im Innenausbau.  

Häufig sind es derartige Schlechtleistungen beauftragter Firmen, die zu Zeitverzögerungen in Terminplänen für Bauvorhaben führen. Dies hat immer zur Folge, dass auch festgesetzte Termine von Folgegewerken nicht gehalten werden können. Dies ist für die Stadtverwaltung ein weiteres deutliches Indiz für den Fachkräftemangel und die extreme Auslastung des Marktes insgesamt in der Bauwirtschaft.        

Neue Büros zu finden, die gut sind und möglichst schnell freie Kapazitäten haben, wird immer schwieriger. Erschwert wird die Lage öffentlicher Bauherren wie der Stadt Köln zudem durch europaweite Vergabevorschriften, die auch bei der Beauftragung von Nachfolgefirmen die Einhaltung wettbewerbsrechtlicher Verfahren verlangen.  

Auch bei der Sanierung und dem Umbau des Hansa-Gymnasiums in der Kölner Innenstadt als Teil der Bildungslandschaft Altstadt/Nord kommt es zu Verzögerungen. Hier musste dem Planungsbüro aufgrund von Schlechtleistungen gekündigt werden, da es nicht genügend Personal vorhielt. Aus diesem Grund platzte die für April 2018 avisierte Fertigstellung. In der Folge machte der beauftragte Rohbauer von seinem Kündigungsrecht Gebrauch.  

Dieses Kündigungsrecht steht Vertragspartnern des öffentlichen Dienstes immer dann zu, wenn es zu mehr als drei Monaten Stillstand auf dem Baufeld kommt, auf dem sie Folgeleistungen zu erbringen haben. Ein neues Architektenbüro konnte bereits gefunden werden. Es ist aktuell dabei, den Terminplan zu überarbeiten. Nach derzeitigem Kenntnisstand ist davon auszugehen, dass das Hansa-Gymnasium bis Oktober 2020 fertiggestellt sein wird. Da in der Regel die Umzüge ganzer Schulen in den Sommerferien erfolgen und nur mit Ausnahmen in den Herbst- oder auch Osterferien, wird im weiteren Verlauf abgestimmt, wann der Einzug in das Hansa-Gymnasium und die Wiederaufnahme des Unterrichtsbetriebes am Standort Hansaring 56 konkret erfolgen kann.  

Alle beteiligten Ämter sind in ständigem Austausch und arbeiten mit Hochdruck an einer Beschleunigung. Die am Projekt Bildungslandschaft Altstadt/Nord beteiligte Montag Stiftung sowie die betroffenen Schulleitungen wurden zum frühestmöglichen Zeitpunkt über die Verzögerung und den damit verbundenen voraussichtlich verspäteten Einzugstermin informiert und werden weiterhin ständig auf dem Laufenden gehalten.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit