Krisenstab beschließt Untersuchung positiver PCR-Tests auf Virus-Varianten
Der Krisenstab hat in seiner heutigen Sitzung beschlossen, dass alle positiven PCR-Tests von Personen im Zuständigkeitsbereich des Gesundheitsamtes der Stadt Köln ab morgen auf die Corona-Virus-Varianten untersucht werden. Bislang wird eine Analyse bei begründetem Verdacht auf Vorliegen der Omikron-Variante durchgeführt. In Köln gibt es inzwischen 33 bestätigte Fälle einer Infektion mit der Omikron-Variante. Eine sichere Aussage zur Verbreitung sowie zur Krankheitsschwere ist nur möglich, wenn alle Proben im Hinblick auf Mutationen analysiert werden.
Gesundheitsamtsleiter Dr. Johannes Nießen:
Nach allem, was wir aktuell wissen, ist die Omikron-Variante hochansteckend. Ein Beispiel einer Weihnachtsfeier in einem Brauhaus macht dies deutlich: Von 45 Teilnehmenden sind aktuell 33 Personen positiv getestet, hinzu kommt ein*e Mitarbeiter*in und zwei Gäste, die abseits der Gruppe saßen. Noch sind nicht alle PCR-Tests ausgewertet, bei vier Personen konnte jedoch bereits die Omikron-Variante nachgewiesen werden. Nur geboostert ist man vor einer schweren Erkrankung gut geschützt. Daher nutzen Sie bitte das breite Impfangebot in Köln.
Krisenstab ruft zu Testungen während der Feiertage auf
Vor dem Hintergrund der neuen Omikron-Variante und der nahenden Feiertage appelliert der Krisenstab an alle Kölner*innen, sich unmittelbar vor privaten Treffen mit einem Selbsttest oder einem Schnelltest einer Teststelle testen zu lassen.
Krisenstabsleiterin Andrea Blome:
An den Feiertagen werden viele Kölner*innen mit dem engsten Familienkreis zusammenkommen. Wir wissen, dass das Ansteckungsrisiko in Innenräumen am höchsten ist. Daher rufe ich dazu auf, dass alle Kölner*innen freiwillig vor privaten Treffen einen Corona-Test machen, damit sie sich und ihre Liebsten schützen und besinnliche Feiertage verbringen können.
Schwierigkeiten bei der Ermittlung der korrekten Inzidenzzahl
In den vergangenen Wochen waren wiederholt nachträgliche Korrekturen der Kölner Inzidenzzahl notwendig. Gesundheitsdezernent Dr. Harald Rau nennt dafür mehrere Gründe:
Gleich zweimal gab es ein Problem beim Datentransfer zwischen Gesundheitsamt, Landeszentrum für Gesundheit (LZG) und Robert-Koch-Institut (RKI): Das Gesundheitsamt schickt täglich abends gegen 17 Uhr die Corona-Fälle eines Tages in einer Datei an das LZG. Dort wurde festgestellt, dass eine Fall-Identifikationsnummer vom System doppelt vergeben wurde und durch diesen Fehler die gesamte Datei mit mehreren hundert Indexfällen nicht ausgelesen werden konnte. Die Datei musste repariert und die Fallzahlen nachträglich erfasst werden. Ein solcher Fehler wirkt sich bei hohen Fallzahlen erheblich auf die Inzidenz aus, die, nachdem nach und nach alle Fälle manuell nacherfasst worden waren, nachträglich korrigiert werden musste. Durch ein zeitnahes Update der RKI-Software sollen künftig solche Fehler vermieden werden.
Hinzu kommt laut Rau, dass das Gesundheitsamt in den vergangenen Wochen durch die hohe Zahl von Neuinfektionen nicht alle positiven Befunde tagesaktuell erfassen konnte.
Es gab zuletzt einen zeitlichen Verzug bei der Bearbeitung der Neuinfektionen von einigen Tagen. Auch die Labore waren und sind weiterhin so ausgelastet, dass sie positive Ergebnisse nicht wie gewohnt am Testtag oder spätestens am Folgetag an das Gesundheitsamt übermitteln können.
Rau zeigt sich zuversichtlich, dass es durch den Einsatz von mehr Personal und Prozessoptimierungen im Gesundheitsamt ab sofort wieder gelingt, positive Befunde innerhalb eines Tages zu erfassen.
Zum einen hat dann die Inzidenzzahl wieder eine größere Aussagekraft, zum anderen – und das ist mir viel wichtiger – ist es dann wieder möglich, Index- und Kontaktpersonen zeitnah zu kontaktieren. Neben dem Impfen ist das Unterbrechen von Infektionsketten unsere einzige Chance, die Ausbreitung des Virus einzudämmen.
Der Gesundheitsdezernent weist darauf hin, dass die Corona-Test- und Quarantäneverordnung des Landes regelt, dass sich auch ohne Quarantäneverfügung des Gesundheitsamtes jeder, der von seinem positiven Testergebnis erfährt (beispielsweise vom Labor oder nach einem Selbsttest) unverzüglich in häusliche Quarantäne begeben muss. Außerdem sind positiv getestete Personen gehalten, unverzüglich alle Personen zu unterrichten, zu denen in den letzten vier Tagen vor der Durchführung des Tests oder seit Durchführung des Tests ein enger persönlicher Kontakt bestand.
Mobile Impfaktionen im Dezember
Um die Impfquote weiter zu erhöhen, führt die Stadt Köln das Angebot aufsuchender Impfungen in den Stadtteilen fort und veranstaltet zahlreiche Impfaktionen in den Veedeln und an zentralen Orten sowie in Bürgerämtern in Köln. Die städtischen Impfaktionen sind unter https://www.stadt-koeln.de/artikel/70610/#ziel_0_41 abrufbar.
Quarantäneregelung in Kitas vom 20. bis 23. Dezember 2021
In Köln wurde bereits vor Monaten eine besonders familienfreundliche Quarantäneregelung in den Kitas für den Kreis der Kontaktpersonen geschaffen: Alle Kontaktpersonen in einer Kölner Kita erhalten das Angebot, sich an fünf Tagen hintereinander über die Lolli-Testung einer PCR-Testung zu unterziehen. Wer teilnimmt, muss als Kontaktperson nicht in Quarantäne. Normalerweise müssten laut Landesverordnung alle Kinder in Quarantäne, wenn ein Indexfall in einer Gruppe aufgetreten ist.
Durch die Schließung der meisten Kitas zwischen den Jahren ist die Testung an fünf aufeinanderfolgenden Tagen nicht umsetzbar. Deswegen hat der Krisenstab heute entschieden, dass für die Kontaktpersonen der Kinder, die in der kommenden Woche positiv getestet werden, Kontrolltestungen an den Teststellen in der Stadt möglich sind. Dadurch entfällt für diese Kinder, die Kontakt mit einer infizierten Person hatten, durch die Nutzung der Testoption die Quarantäne.
Die Testungen sollen eine Woche lang täglich in Form eines Schnelltestes oder in zweitäglichem Abstand in Form eines PCR-Tests durchgeführt werden. Die Testnachweise sollten für Stichprobenkontrollen aufbewahrt werden. Das Gesundheitsamt empfiehlt den Familien von Kontaktpersonen, vom Besuch von Großeltern oder anderen Risikopersonen abzusehen.
Die beschriebene Testoption ist allerdings nicht möglich, wenn die Kinder Kontaktpersonen eines positiv getesteten Kindes mit der Omikron-Virusvariante sind. In diesen Fällen ist eine 14-tägige Quarantäne erforderlich.
Infektionsfälle an Kitas und Schulen
Aktuell gibt es 1.100 infizierte Schüler*innen, von denen 539 im infektiösen Zeitraum in der Schule waren, sowie 242 infizierte Mitarbeitende, von denen 142 im infektiösen Zeitraum in der Schule waren. Des Weiteren gibt es 232 infizierte Kita-Kinder, von denen 95 im infektiösen Zeitraum in der Kita waren, und 85 infizierte Mitarbeitende, von denen 39 im infektiösen Zeitraum in der Kita waren. Es befinden sich insgesamt 488 Kontaktpersonen aus Schulen und Kitas in Quarantäne.
In Köln gibt es insgesamt 295 Schulen mit 150.100 Schüler*innen, 686 Kitas mit 42.088 Kita-Kindern und 902 Tagespflegepersonen beziehungsweise Großtagespflegestellen, die 3.430 Kinder betreuen.
Alle wichtigen Informationen sind im Internet abrufbar
Unter www.corona.koeln hat die Stadt Köln die wichtigsten Informationen und Zahlen zum Corona-Virus zusammengestellt und verlinkt auf weitere Informationsseiten. Unter www.teststellen.koeln ist eine Übersicht über die Teststellen abrufbar, in denen sich Kölner*innen kostenlos testen lassen können.
Bei Fragen zum Corona-Virus ist die Corona-Hotline der Stadt Köln montags bis freitags von 7 bis 18 Uhr sowie samstags von 8 bis 20 Uhr und sonntags von 10 bis 16 Uhr unter 0221 / 221-33500 zu erreichen. An Heiligabend und Silvester ist die Corona-Hotline von 8 bis 14 Uhr zu erreichen, am 25. und 26. Dezember 2021 sowie am 1. und 2. Januar 2022 von 10 bis 16 Uhr.