Die Facetten des jüdischen Lebens in Köln
Am 27. und 28.April 2021 findet die Tagung "Jüdisches Leben in Köln: Gedächtnis – Sammlung – Vermittlung – Zukunft" jeweils ab 10 Uhr digital auf der Facebook-Seite des Historischen Archivs der Stadt Köln statt.
Die Tagung ist kostenlos und ohne Anmeldung über Facebook (www.facebook.com/historischesarchivderstadtkoeln) und YouTube (https://www.youtube.com/channel/UC9c3clnw4GaJFK11UjiwEKQ) auf den Seiten des Historischen Archivs der Stadt Köln abrufbar.
Beleuchtet werden die Facetten des jüdischen Lebens in Köln anhand der Sammlungen verschiedener Kölner Kultureinrichtungen. 18 Vorträge verschaffen einen Einblick in den Erhalt der Geschichte, die Gegenwart und die Zukunft. Aufgeteilt in sechs Sektionen, referieren Historiker, Bibliothekare und Mitglieder jüdischer Vereine und Gemeinden, über Orte der Erinnerung, Museen, Gedenkstätten, Archive, Bibliotheken, Gemeinden und die aktuellen Herausforderungen.
Diese Veranstaltung ist eingebunden in das bundesweite Festjahr #2021JLID, das der Verein "321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V." mit seiner Geschäftsstelle in Köln organisiert und koordiniert.
Hintergrund ist, dass der römische Kaiser Konstantin am 11. Dezember 321 ein Edikt erließ. Dieses Gesetz besagte, dass Juden städtische Ämter in den Kurien, den römischen Stadträten, bekleiden durften und sollten. Das Edikt Konstantins, das in einer Abschrift in der Bibliothek des Vatikans aufbewahrt wird, ist somit das früheste schriftliche Zeugnis über jüdisches Leben in Mittel- und Nordeuropa. Es belegt, dass jüdische Gemeinden bereits seit der Spätantike wichtiger integrativer Bestandteil der europäischen Kultur sind. Im Jahr 2021 leben Jüdinnen und Juden also nachweislich seit mindestens 1700 Jahren auf dem Territorium des heutigen Deutschlands.
Im Festjahr #2021JLID koordiniert der Verein 321 mit großer Unterstützung des Bundes, verschiedener Bundesländer und Kommunen sowie aus der Zivilgesellschaft bundesweit rund 1000 Aktionen und Kulturevents, die dazu beitragen sollen, kulturelle, politische und interreligiöse Debatten innerhalb der Gesellschaft anzustoßen und deutliche Zeichen gegen den wachsenden Antisemitismus zu setzen.
Das Festjahr startete bundesweit mit der TV-Ausstrahlung des Festakts, an dem unter anderem der israelische Staatspräsident Reuven Rivlin und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als Schirmherr des Festjahres teilnahmen. Weitere Projekte des Vereins 321 sind das für den Sommer geplante Kulturfestival "Mentsh!" und das weltgrößte Laubhüttenfest "Sukkot XXL" im Herbst. Seit Jahresbeginn sind der wöchentliche Podcast #2021JLID zum Thema "Jüdisches Leben heute in Deutschland" von Shelly Kupferberg, Mirna Funk und Miron Tenenberg, die Online-Ausstellung "Jewersity" von Jan Feldman sowie eine Video-Reihe in Kooperation mit dem "Bubales"-Puppentheater aus Berlin über jüdische Feiertage im Festjahr online zu finden. Ein Überblick über das bundesweite Jahresprogramm findet sich hier: https://2021jlid.de/programm/
Info:
Der Verein "321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" wurde 2018 gegründet und geht auf die Initiative der Gründungsmitglieder Abraham Lehrer, Prof. Dr. Jürgen Rüttgers und Dr. Matthias Schreiber zurück. Weitere Gründungsmitglieder sind u.a. die Zentralratspräsident der Juden (Dr. Josef Schuster) bzw. der Katholiken in Deutschland (Prof. Dr. Thomas Sternberg), die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker, der stellvertretende LVR-Vorsitzende Prof. Dr. Jürgen Wilhelm sowie der Journalist und ehemalige Kirchentags-Präsident Hans Leyendecker. Generalsekretärin des Vereins ist Sylvia Löhrmann, Staatsministerin a. D. des Landes NRW. Leitender Geschäftsführer ist Andrei Kovacs