Die ersten Schulbauvorhaben in Holzweise gehen an den Start

In Köln sind die ersten Genehmigungsprozesse für Schulbauvorhaben in Holzweise ge startet. Die Gebäude werden aus einzelnen vorgefertigten Raummodulen in Holzbauweise konstruiert und errichtet. Derzeit ist der Holzmodulbau für drei Schulen und eine Kita geplant. Die Erweiterungen der Schulstandorte Berliner Straße 975 und Soldiner Straße 68 werden die ersten ihrer Art sein, die in Holzmodulbauweise und damit besonders nachhaltig realisiert werden. Beide Bauanträge werden noch in diesem Mai eingereicht. Daneben stehen der Bau einer neuen Gesamtschule mit Fünffachturnhalle in der Fitzmauricestraße sowie der Neubau der Kindertagesstätte in der Franz-Werfel-Straße in Holzbau an. Letzteres Projekt befindet sich in der Grundlagenermittlung und damit in der ersten von neun Leistungsphasen, die jedes Projekt mit Planungs- und Bauphase durchläuft.

Die städtische Gebäudewirtschaft geht einen weiteren Schritt, um noch nachhaltiger zu bauen und setzt einen Beschluss um, den der Rat der Stadt Köln im September 2019 gefasst hatte. Modulare Bausysteme zeichnen sich durch erheblich kürzere Bauzeiten im Vergleich zur konventionellen Bauweise aus. Die einzelnen Bauteile werden bereits industriell vorgefertigt und an der Baustelle angeliefert. Gleichzeitig sinken dadurch die Kosten. Jedoch zeichnet sich in den vergangenen Monaten ein von einzelnen Ländern getriebener, stetig steigender Holzpreis weltweit ab – einhergehend mit einem stetig wachsenden Holzexport ins Ausland. Dies führt zu einem Holzmangel auf dem deutschen Markt und bereits ersten spürbaren Lieferschwierigkeiten, etwa von Holzfenstern auch auf Baustellen der Stadt Köln.
Holzbauten haben insbesondere durch ihre hohe Wärmedämmung eine sehr viel bessere Energieeffizienz als konventionelle Bauten. Holz ist der einzige Baustoff, der auf natürliche Weise nachwächst und dabei noch klimapositive Effekte durch die Bindung von Kohlenstoffdioxid (CO2) produziert. Hinzu kommt, dass Gebäude aus Holzmodulen am Ende ihrer Lebensdauer einfacher zurückgebaut werden können. Einzelne Bauteile oder ganze Module können leichter wiederverwendet oder recycelt werden. Somit ist eine nahezu hundertprozentige Wiederverwertung gegeben. Durch die vergleichsweise "schlankere" Modulbauweise mit schmaleren Elementen bleibt für die Nutzer*innen schließlich mehr Fläche zur Verfügung als bei anderen Bauarten. Die modulare Holzbauweise bietet sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Vorzüge.
Holz leistet entgegen der landläufigen Annahme im Realbrandversuch Feuer deutlich länger Widerstand als angenommen wird und brennt vor allem berechenbarer ab als etwa unbehandelter Stahl. Er ist ein sehr guter Isolator und zeigt beim Abbrennverhalten deutlich bessere Eigenschaften als zum Beispiel unbehandelter Stahl.
Die Gebäudewirtschaft pflegt zum Thema Nachhaltiges Bauen (auch Holzbau) und dessen Umsetzung in den Kommunen einen regelmäßigen Austausch mit anderen Kommunen und Institutionen im Rahmen verschiedener Arbeitskreise und -gruppen, wie zum Beispiel im Städtetag der Arbeitskreis Gebäudewirtschaften und zum Arbeitskreis "Nachhaltiges Bauen", zum Öko-Zentrum NRW.