Bestandsbau des Dreikönigsgymnasiums wird ab Sommer generalsaniert
Das Interimsquartier für das Dreikönigsgymnasium (DKG) im Bürgerpark Nord ist fertiggestellt und kann nach Möblierung von der Schule bezogen werden. Alle Abnahmen für die Übergangsschule sind erfolgt, somit kann der Schulbetrieb vorübergehend in den Park ausgelagert werden. Die Generalinstandsetzung des Schulgebäudes an der Escher Straße 245 kann nun beginnen.
Mit den Abbrucharbeiten des Bestandgebäudes an der Escher Straße wird in diesem Sommer 2021 begonnen. Das bestehende Gebäude wird entkernt, die Fassade sowie das Dach werden zurückgebaut. Anschließend werden am Rohbau statische Eingriffe vorgenommen, um einen neuen Aufzug und ein neues Treppenhaus zu errichten, bevor Ende des Jahres mit den eigentlichen Bau- und Neubauarbeiten begonnen werden kann. Mitte 2024 könnte der dann sanierte Standort wieder bezugsfertig sein und die Rückkehr der Schule erfolgen.
Der Bestandsbau an der Escher Straße stammt aus dem Jahr 1977 und weist gravierende brandschutztechnische, funktionale und technische Mängel auf. Das Gebäude wird mit einer Generalinstandsetzung auf den neuesten baulichen, energetischen und pädagogischen Stand gebracht. Das Gymnasium wird umfangreich mit Anbauten für Küche, Mensa, Aufenthaltsräume und Verwaltung erweitert. Für die Technikzentralen werden die vorhandenen Dachdecken aufgestockt, indem auf den Dächern Stahlbauten errichtet werden.
Die neue Fassade soll in Materialität und Farbgebung die Turnhalle, die Erweiterungsbauten und die sanierten Bestandsbauten zu einem erkennbaren Ensemble zusammenfassen. Im Innern wird die bestehende Flurschule nach pädagogischem Konzept zu einer Clusterschule mit offenen Lernbereichen umgestaltet. Die Außenanlagen mit dem Schulhof und den Sportanlagen werden ebenfalls neu gestaltet. Die Sporthalle bleibt erhalten und der Sporthallenbetrieb wird auch während der Bauphase weiter ermöglicht.
Die Gebäudewirtschaft der Stadt Köln hat ein Generalunternehmen mit den Abbrucharbeiten, der Ausführungsplanung und der schlüsselfertigen Errichtung der Gebäude beauftragt. Dabei wird die digitale Planungsmethode "Building Information Modeling" (BIM) angewendet.
Die Bauprojekte für das Interim wie für den Bestand wurden im ersten Paket Schulbau aufgenommen und mit Generalunternehmen (GU) oder Totalunternehmen (TU) umgesetzt. Im Paket werden 22 Bauvorhaben (Neubauten, Erweiterungen, Generalinstandsetzungen und Interimsbauten) an elf Standorten in einem beschleunigten Verfahren unter der Leitung der Gebäudewirtschaft durch GU oder TU geplant und/oder baulich umgesetzt. Sowohl die Errichtung des Interims als auch die Generalsanierung der Bestandsgebäude werden jeweils durch Generalunternehmen realisiert, die der Stadt Köln sämtliche Bauleistungen abnehmen.
Der Rat hatte bereits im April 2017 den Weg für dieses Sonderprogramm freigemacht. Im Juli 2019 wurde es von ursprünglich 15 auf 22 Bauvorhaben erweitert und den aktuellen Marktbedingungen angepasst. Der prognostizierte Kostenorientierungswert für die Realisierung der 22 Bauvorhaben liegt bei mehr als 520 Millionen Euro. Mit den Projekten werden mehr als 7.000 Schulplätze neu geschaffen oder gesichert.
Bereits 2016 wurden Politik und Öffentlichkeit über die dringende Notwendigkeit der Generalsanierung des Dreikönigsgymnasiums informiert. Aufgrund von Abplatzungen in den Fassadenplatten besteht dringender Handlungsbedarf hinsichtlich der Verkehrssicherungspflicht. Zur Sicherung wurde ein Bauzaun um das Gebäude errichtet. Das Flachdach und die Fenster sind ebenfalls stark sanierungsbedürftig. Die eingebaute Technik wie etwa die Bereiche Elektro- und Heizungsinstallationen bedürfen einer umfassenden Sanierung, ebenso die veraltete Wasserversorgung des Gebäudes.
Den Planungen für den Bürgerpark Nord war eine intensive Suche nach alternativen Auslagerungsmöglichkeiten vorausgegangen. Das Areal für den jetzigen Übergangsstandort im Park in unmittelbarer Nähe zum Schulstandort musste zunächst von den dort gültigen Verbotsvorschriften des Landschaftsplans gemäß Bundesnaturschutzgesetz befreit werden, der hier eine Grünfläche mit teilweiser landwirtschaftlicher Nutzung festgeschrieben hatte. Der Naturschutzbeirat bei der unteren Naturschutzbehörde hatte im Mai 2019 der Nutzung einer Teilfläche des Bürgerparks Nord für die Dauer von maximal fünf Jahren zugestimmt. Rund 12.000 Quadratmeter des insgesamt rund 61.200 Quadratmeter großen Bürgerparks werden für die Schule eingezäunt. Die vorhandenen Wegführungen bleiben erhalten und sind öffentlich zu nutzen.
Die Ertüchtigung der Teilfläche des Parks stellte eine besondere Herausforderung dar, da es sich um ein ehemaliges Deponiegelände mit Altlasten handelt und daher besondere Abdichtungsmaßnahmen erforderlich waren.