Festakt für ehrenamtliche Helfer in Kalk mit Asli Sevindim und OB Reker
Seit zehn Jahren leisten ehrenamtliche Integrationslotsinnen und Integrationslotsen in Köln wertvolle Hilfe. Ein Grund zum Feiern. Anlässlich des Jubiläums haben das Kommunale Integrationszentrum der Stadt Köln (KI) und die fünf in Köln beteiligten Integrationsagenturen, Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Mittelrhein e.V., Caritasverband für die Stadt Köln e.V., Deutsches Rotes Kreuz, Synagogen-Gemeinde Köln und dem Bürgerzentrum Vingst – Vingster Treff zu einer Feierstunde in das Klarissenkloster in Köln-Kalk eingeladen.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Asli Sevindim, Abteilungsleiterin Integration im Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen, begrüßten die rund 150 geladenen Gäste aus Politik, Verwaltung sowie Organisationen und Institutionen, die auf die Unterstützung der Integrationslotsinnen und Integrationslotsen zurückgreifen und das Projekt unterstützen. Anschließend gab es die Gelegenheit miteinander ins Gespräch zu kommen.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker nannte die Integrationslotsinnen und Integrationslotsen eine echte Erfolgsgeschichte für das vielfältige Köln:
Sie weisen Menschen, die neu nach Köln kommen, den Weg in die Mitte unserer Gesellschaft. Für diesen Einsatz für unsere kölschen Werte, für unseren sozialen Zusammenhalt, für das Gelingen der Integration von Zugezogenen danke ich Ihnen herzlich!
Henriette Reker betonte, die Aufgabe der Integrationslotsinnen und Integrationslotsen sei wichtiger denn je:
Auch wenn die Zahl der Geflüchteten in Köln zurückgegangen ist, bleibt die Integration ein bedeutsames Thema in unserer vielfältigen Stadt mit Menschen aus über 180 Nationen. Denn Integration ist die Vorbedingung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. In Zeiten, in denen dieser Zusammenhalt von der politischen Rechte infrage gestellt wird, jetzt, da der politische Diskurs verroht und Fremdenhass sowie Antisemitismus zutage fördert, in diesen Zeiten dürfen wir mit unserem Bemühen um Integration nicht nachlassen!
Seit 2009 übernehmen Integrationslotsinnen und Integrationslotsen durch niedrigschwellige Sprach- und Orientierungshilfen eine wichtige Vermittlerrolle zwischen überwiegend neu zugewanderten Migrantinnen und Migranten, sowie Behörden und Einrichtungen. Während in 2009 noch 40 Lotsinnen und Lotsen zum Einsatz kamen, waren es im vergangenen Jahr bereits 98, und die Zahl der Einsätze steigt weiterhin. Vorwiegend nahmen Erwachsene, Seniorinnen und Senioren das Angebot in Anspruch. Die am häufigsten eingesetzten Sprachen sind Türkisch und Arabisch, daneben Englisch, Kurdisch (Kurmanci), Russisch, Romanes und Französisch.
Die Lotsinnen und Lotsen begleiten die Menschen zu Ärzten, bei Behördengängen oder anderen Terminen des täglichen Lebens. Sie leisten Hilfe bei Hausaufgaben, dem Ausfüllen von Formularen oder helfen beim Schreiben von Briefen. Zudem vermitteln sie hilfreiche Informationen über soziale und kulturelle Aktivitäten im Stadtteil. Bereits 2014 wurde das Projekt durch den damaligen Oberbürgermeister Jürgen Roters mit dem Kölner Ehrenamtspreis "KölnEngagiert" ausgezeichnet. Die Integrationlotsinnen und Integrationslotsen sensibilisieren und setzten sich engagiert für die interkulturelle Öffnung einer vielfältigen Stadtgesellschaft ein.