Koordinierungsstab tagt im Stadthaus in Deutz

Jeck, jecker, Kölle. An Weiberfastnacht, 27. Februar 2025, um 11.11 Uhr, haben die Jeck*innen das Regiment in Köln übernommen und den Straßenkarneval in der Altstadt und im Kwartier Latäng eröffnet. Es wurde bei zunächst gutem Wetter ausgelassen gefeiert, am Nachmittag trübte der Regen die Stimmung – aber nur ein bisschen.

Das Ordnungsamt der Stadt Köln war bereits weit vor Sonnenaufgang im Dienst. Über den Tag und die Nacht verteilt sind rund 300 Mitarbeiter*innen auf Kölner Straßen und Plätzen sowie im Koordinierungsstab im Einsatz. Bis zum Mittag überwachten 928 Kräfte eines privaten Sicherheitsunternehmens die Eingänge ins Zülpicher Viertel und die Zugänge zur Ausweichfläche auf der Uniwiese sowie die Einhaltung des Glasverbots an den Kontrollstellen der Verbotszonen in der Altstadt, im Zülpicher Viertel und erstmals auch im Inneren Grüngürtel.

Im Koordinierungsstab arbeiten seit 8 Uhr und noch bis in die Nacht unter Leitung des Ordnungsamtes Vertreter*innen aller beteiligten städtischen Dienststellen, der Landes- und der Bundespolizei, der Hilfsorganisationen, der Kölner Verkehrs-Betriebe, der Deutschen Bahn, des beauftragten Sicherheitsunternehmens sowie ein Vertreter der Altstädter, die das Programm auf dem Alter Markt organisieren. Dieses Gremium bewertet die aktuelle Lage ständig neu, trifft erforderliche Entscheidungen und sorgt für eine rasche Umsetzung.

Einsätze des Ordnungsamtes

Das Ordnungsamt kontrollierte die Eingänge ins Zülpicher Viertel, die Einhaltung des Glasverbots und legte einen besonderen Fokus auf Jugendschutzkontrollen. Darüber hinaus überprüften die Mitarbeiter*innen des Ordnungsamtes die Dokumente des gesamten Sicherheitspersonals. Bis zum Mittag waren dies 1.003 Personen. 75 wurden aus verschiedenen Gründen abgelehnt, zum Beispiel, weil Dokumente nicht vorhanden oder unvollständig waren.

Obwohl in den Hotspots von der Stadt Köln rund 1.000 mobile Toiletten (670 davon allein im Kwartier Latäng) aufgestellt worden waren, wurden einige Verstöße festgestellt: Im Kwartier Latäng waren es 24 Wildpinkler, in der Altstadt einer. Sie alle erwartet ein Bußgeld in Höhe von bis zu 200 Euro.

Im Rahmen der Aktion "Mehr Spaß ohne Glas" wurde an zahlreichen Kontrollstellen in der Altstadt, im Zülpicher Viertel und im Inneren Grüngürtel dafür gesorgt, dass von den Jecken mitgebrachtes Glas in die bereitgestellten Container entsorgt wurde und gar nicht erst in die Feierbereiche gelangte. Dies funktionierte auch an den neuen Kontrollstellen im Inneren Grüngürtel ohne Probleme und trägt dazu bei, dass Menschen, Tiere und Natur besser geschützt werden.

In der Altstadt wurde in Zusammenarbeit mit den örtlichen Gastwirten und dem Veranstalter erneut das bereits praktizierte Pfandsystem für Mehrwegbecher eingesetzt. Für die Südstadt wurde um den Severinskirchplatz und Chlodwigplatz wieder eine freiwillige Glasabgabezone eingerichtet.

In der Altstadt führte das Ordnungsamt im Rahmen des Jugendschutzes 35 Präventivgespräche. Bei elf Jugendlichen wurden alkoholische Getränke und/oder Tabak sichergestellt. Im Zülpicher Viertel waren es 604 Gespräche. Im Anschluss gaben 187 der angesprochenen Jugendliche alkoholische Getränke und/oder Tabak freiwillig ab. 21 hilflose betrunkene Personen wurden im Zülpicher Viertel den Sanitätsdiensten übergeben, in der Altstadt waren es keine.

Ab dem frühen Morgen waren 36 Mitarbeiter*innen des Ordnungsamtes unterwegs. Leider hatten nicht alle Autobesitzer*innen auf die Sonderbeschilderung geachtet und ihre Autos nicht pünktlich weggesetzt. Im Kwartier Latäng und im Severinsviertel mussten 18 Fahrzeuge abgeschleppt und 27 Verwarnungen erteilt werden. In den übrigen Innenstadtbezirken wurden 21 Fahrzeuge abgeschleppt und 378 beknollt. An den Vortagen wurden bereits 128 Knöllchen verteilt und 72 Fahrzeuge sichergestellt.

Testkäufe zum Jugendschutz

Bereits im Vorfeld hatte das Ordnungsamt mit jugendlichen Testkäufer*innen Kioske kontrolliert, um darauf aufmerksam zu machen, dass bei Jugendlichen vor der Abgabe von Alkohol und Tabak das Alter kontrolliert werden muss. Insgesamt wurden im Vorfeld 57 Kioske kontrolliert, in 38 Fällen wurden Verstöße festgestellt. Heute wurden in der Altstadt noch einmal 30 Betriebe überprüft. In 22 Fällen wurde unerlaubt Alkohol und/oder Tabak an Jugendliche verkauft. In einigen Betriebe wurden zum zweiten Mal Verstöße festgestellt. Dies macht insgesamt eine Quote von 69 Prozent. Die Kioskbetreiber erwarten nun empfindliche Strafen. Die Kontrollen werden auch an den nächsten Karnevalstagen fortgeführt.

Im Zülpicher Viertel wurden heute 24 Gewerbebetriebe kontrolliert. Drei Feststellungen wegen Verstößen gegen die Sondernutzungserlaubnis wurden gemacht.

Streetwork:

Das Jugendamt der Stadt Köln war mit 22 Streetworker*innen, 20 pädagogischen Fachkräften und zwei Kolleg*innen des nachgehenden Jugendschutzes im Einsatz. Die Streetworker*innen sprachen in der Altstadt 251 und im Kwartier Latäng 595 Jugendliche an, daraufhin wurden vier von Sanitäter*innen versorgt – insgesamt deutlich weniger als am 11.11.2024.

Nachgehender Jugendschutz (Betreuung im Notfallversorgungszentrum):

Insgesamt haben die Kolleg*innen des nachgehenden Jugendschutzes neun Personen im Notfallversorgungszentrum (NVZ) betreut – alle zwischen 16 und 18 Jahre alt. Davon sind drei aufgrund zu hohen Alkoholkonsums auffällig geworden. In allen Fällen wurden die Eltern informiert, die ihre Kinder abgeholt haben.

Einsätze von Feuerwehr und Rettungsdienst

Seit heute Morgen sind insgesamt 821 Einsatzkräfte der Hilfsorganisationen des Malteser Hilfsdienstes (MHD), Johanniter Unfallhilfe (JUH), Deutsche Rote Kreuz (DRK), Arbeiter Samariter Bund (ASB), der Firma Falck Deutschland, Technische Hilfswerk (THW) und Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) und Feuerwehr Köln sowie Unterstützungseinheiten aus dem gesamten NRW Bereich im Einsatz.

Die Einsatzlage kann sowohl im Regeleinsatzdienst und im Veranstaltungsbereich als ruhig bezeichnet werden. Insgesamt wurde die Feuerwehr zu 29 Einsätzen auf dem Kölner Stadtgebiet alarmiert (13 Brandschutzeinsätze und 16 technische Hilfeleistungen) der Rettungsdienst insgesamt 320 mal. Diese Einsatzzahlen bewegen sich auf einem normalen Wochentagniveau. Es gab keine Meldungen über Gewalt gegen Einsatzkräfte.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit