Reinigung der Außenanlagen und Abfuhr der Müllcontainer zweimal täglich
Um die hygienische Situation in der Hochhaussiedlung "Am Kölnberg" (Köln-Meschenich, Stadtbezirk Rodenkirchen) zu verbessern und um die Rattenplage vor Ort nachhaltig einzudämmen, hat die Stadt Köln im Sommer vergangenen Jahres eine Arbeitsgruppe gegründet. Erstmals ist es gelungen, eine effektive Vernetzung zwischen den unterschiedlichen Handlungsakteur*innen am Kölnberg herzustellen.
Dazu zählen Mitarbeitende verschiedener städtischer Ämter (Amt für öffentliche Ordnung, Gesundheitsamt, Amt für Wohnungswesen, Amt für Arbeit, Soziales und Senioren, Umweltamt, Bauaufsichtsamt) sowie Träger der Wohlfahrtspflege, der Mieterverein Köln und die Wohnungseigentümergesellschaften. Die kooperative Arbeit hat dazu geführt, dass erste Verbesserungen der Situation zu erkennen sind. Darüber informiert die Stadtverwaltung die politischen Gremien nun in einem Sachstandsbericht.
Dr. Harald Rau, Beigeordneter für Soziales, Gesundheit und Wohnen der Stadt Köln:
Den komplexen Anforderungen am Kölnberg gerecht zu werden, ist eine sehr große Aufgabe. Ich freue mich, dass jetzt breit getragene Maßnahmen erfolgen, um grundsätzliche Verbesserungen der Lebens- und Wohnsituation für die Menschen und mit den Menschen am Kölnberg zu erreichen.
Mitarbeitende des Ordnungs- und des Gesundheitsamtes kontrollieren regelmäßig die Bereiche des Wohnkomplexes. Neben breit angelegter Schädlingsbekämpfung werden die Grünanlagen inzwischen regelmäßig beschnitten, damit keine Rückzugsmöglichkeiten für die Ratten mehr bestehen. Der Reinigungszyklus auf den Außengeländen der Wohnanlage wurde von der Wohnungsverwaltungsgesellschaft auf zwei Mal täglich verdoppelt, die Abfuhr der Müllcontainer auf zwei Mal täglich erhöht, neue Mülleimer wurden installiert.
Das Sozialamt treibt vor Ort weitere Maßnahmen voran. Diese sollen die Bewohner*innen selbst aktivieren, um perspektivisch eine höhere Eigenverantwortung zu übernehmen. Die Caritas-Fachkräfte, die bis Juni 2021 das Willkommensprojekt "Port Kölnberg – Veedelslotse" betreut haben, sind zum Teil seit Juli für die städtisch geförderte Gemeinwesenarbeit am Kölnberg zuständig.
Diese Anschlussmaßnahme wurde gewählt, um die Bewohner*innen weiterhin begleiten zu können. Die Caritas agiert außerdem als Schnittstelle zwischen Mietenden und der Kölner Wohnungsaufsicht im Kölner Wohnungsamt. Sie nimmt von Bewohner*innen Hinweise über Mängel in Wohnungen oder auch in den Hauseingangsbereichen oder Treppenhäusern entgegen.
Die Wohnungseigentümergesellschaften haben die Hausordnung, inklusive einer Müllfibel mehrsprachig jeweils vier Mal pro Hauseingang ausgehängt. Sie haben weiterhin zugesagt, die Umsetzung einer sogenannten Conciergelösung abzuwägen. Etliche andere Maßnahmen werden gerade geprüft, wie etwa die Überwachung per Kamera zur Nachverfolgung der Müllabwürfe.
In einem nächsten Schritt will die Arbeitsgruppe eine kultursensible Ansprache vor Ort etablieren. Das kann zum Beispiel gelingen, in dem man Muttersprachler*innen gewinnt, die als Sprachrohre und Vermittler*innen in die Familien und Nachbarschaft positiv und vorbildhaft hineinwirken können.