Neues Erscheinungsbild für die Plätze im Umfeld der Haltestelle Heumarkt
Die Arbeiten am Augustinerplatz in der Kölner Innenstadt sind abgeschlossen. Der kleine Platz zwischen Hohe Straße, Pipinstraße und Große Sandkaul sowie ein Abschnitt der Hohe Straße wurden in den vergangenen Monaten umgebaut und neu gestaltet.
Der Augustinerplatz gehört mit zwei benachbarten Plätzen im Umfeld der Stadtbahnhaltestelle Heumarkt zu den oberirdischen Flächen, die nach Abschluss der Arbeiten im Untergrund nun zu einem neuen, attraktiveren Erscheinungsbild beitragen. Zuvor wurden bereits der Elogiusplatz vor Klein St. Martin und der Hermann-Joseph-Platz (zwischen St. Maria im Kapitol, Kasinostraße und Pipinstraße) durch Umbauten aufgewertet. Nach Abschluss der Arbeiten an der unterirdischen Stadtbahnhaltestelle waren die Straßenflächen zunächst nur provisorisch hergerichtet worden.
Bauarbeiten und Kosten
Die Umgestaltung des rund 700 Quadratmeter großen Augustinerplatzes startete im April 2018. Der Platz wurde – wie auch die benachbarten Plätze – einheitlich mit Natursteinen (Grauwacke aus dem Bergischen Land) belegt. Der Innenbereich mit rund 350 Quadratmetern ist in Kleinpflaster mit Schuppenmuster ausgeführt. An den Rändern finden sich im Geh- und Flanierbereich Natursteinplatten. Die Schachtabdeckungen auf dem Platz wurden so weit wie möglich mit dem gleichen Oberflächenmaterial versehen und passen sich optisch an die Verlegemuster der übrigen Flächen an. Einige Schachtdeckel wurden in Guss ausgeführt und teilweise mit Stadtwappen versehen.
Bei den beiden Platanen auf dem Platz handelt es sich um geschützte Naturdenkmäler. Die vorhandenen Hochbeete, die die Bäume einfassen, wurden unter Berücksichtigung des Wurzelwerks verkleinert, die Einfassung ist nun in Sichtbeton hergestellt.
Zum Umbau des Platzes gehört auch die Neugestaltung der Hohe Straße im Abschnitt zwischen Burghöfchen und Pipinstraße. Dieser Teil wurde analog zum nördlichen Bereich der Hohe Straße neu aufgeteilt und verfügt nun über breitere Wege für Fußgängerinnen und Fußgänger.
Die Hohe Straße hat damit auch an der südlichen Seite als Eingangsbereich zur Fußgängerzone Hohe Straße/Schildergasse eine deutliche Aufwertung erfahren. Die bisher an den Hausfassaden befestigte Beleuchtung konnte durch neue Lichtmasten ersetzt werden.
Die Kosten für die Umgestaltung des Augustinerplatzes und die Umgestaltung des Abschnitts der Hohe Straße liegen bei rund einer Million Euro.
Besonderheiten während des Umbaus
Bei der Umgestaltung gab es aufgrund der vielen Anlieger rund um den Augustinerplatz einen besonders hohen Abstimmungsbedarf mit den ansässigen Geschäftsleuten, Hoteliers und Parkhausbetreibern. Überdies stellte das geringe Platzangebot die Baufirmen vor besondere Herausforderungen. Da der Fußgänger- und Radverkehr aufrechterhalten bleiben musste und die Erreichbarkeit der Geschäfte und Parkhäuser während der Bauzeit sicherzustellen war, konnte nur abschnittsweise gearbeitet werden. Zudem mussten die Verkehrsführung sowie die Bereithaltung von Lagerflächen für die Materialien ständig angepasst werden. Die Qualität des Einbaus der Platten und Pflastersteine wurde durch den Einsatz eines Gutachters ständig überprüft und dokumentiert.
Historisches zum Augustinerplatz
Der Augustinerplatz und die Hohe Straße haben als Teil der Innenstadt seit der römischen Zeit eine bewegte Geschichte. Unter der heutigen Hohe Straße verläuft der "cardo maximus", die Nord-Süd-Hauptstraßenachse der römischen Stadt. Im Mittelalter behielt die Straße die Funktion der bedeutendsten Nord-Süd-Achse der Stadt. Seinen Namen hat der Augustinerplatz von dem Augustiner-Eremitenkloster, das ab 1280 unmittelbar an der Hohe Straße stand. Die Klosterbauten und die dazugehörige Kirche wurden 1807 nach Aufhebung des Klosters im Zuge der Säkularisation abgebrochen. In direkter Nähe zum abgebrochenen Klostergebäude ist dann im Jahr 1829 ein neues Bürger-Casino entstanden. Der Augustinerplatz wurde im Stil eines englischen Gartens neu angelegt.
Im Zusammenhang mit der Anlage einer neuen "Ost-West-Verbindung" durch die Innenstadt wurde das Kasino 1939 abgebrochen. Die damals neu angelegte Straßenachse (heute Pipinstraße/Augustinerstraße/Cäcilienstraße) durchschneidet seitdem die ursprüngliche Platzfläche.
Ausblick
Im kommenden Jahr beginnen die vorbereitenden Arbeiten für den Bau einer neuen Freitreppe vor der romanischen Kirche St. Maria im Kapitol. Die 90 Meter lange Treppe soll die sanierungsbedürftige Stützmauer entlang der Pipinstraße ersetzen. Die Stufen der geplanten Treppenanlage werden passend zum historischen, neu gestalteten Umfeld ebenfalls in Grauwacke ausgeführt. Die Freitreppe hat als künftiger Endpunkt der Via Culturalis eine große städtebauliche Bedeutung. Auf dem Kulturpfad zwischen dem Kölner Dom und St. Maria im Kapitol werden zwei Jahrtausende Stadt- und Kulturgeschichte im öffentlichen Raum sichtbar gemacht.