Neues Beratungsgremium begleitet die Stadt Köln bei der Mobilitätswende
Die erste Sitzung des Mobilitätsbeirates, die am Dienstag, 6. Dezember 2022, stattfand, markiert den Startschuss zu einem mehrjährigen Prozess. An dessen Ende sollen durch die Stadt Köln die Weichen für eine nachhaltige, klimaneutrale Mobilitätsentwicklung gestellt sein. Dazu bedarf es der Entwicklung einer strategischen Mobilitätsplanung.
Ein nachhaltiger urbaner Mobilitätsplan – auch "Sustainable Urban Mobility Plan" (SUMP) genannt – soll helfen, die Mobilitätsbedürfnisse von Menschen und Unternehmen in Stadt und Umland mit dem Ziel einer besseren Lebensqualität zu erfüllen. Mit dem "SUMP" werden verkehrsmittelübergreifende Strategien und Maßnahmen entwickelt, die dazu beitragen sollen, dass die Mobilitätswende weiter vorangeht. Dabei steht eine konsequente Förderung des Umstiegs auf klimaschonende Verkehrsmittel im Vordergrund. Er baut auf bewährten Planungsansätzen auf und berücksichtigt in besonderem Maße Zusammenarbeits-, Beteiligungs- und Evaluationsprinzipien. Viele Städte in Europa haben mittlerweile einen solchen Plan erstellt.
Der Mobilitätsbeirat ist ein beratendes Gremium für Stadtverwaltung und Politik. Er beteiligt sich so an der inhaltlichen Ausgestaltung des nachhaltigen Mobilitätsplans und dessen Qualitätssicherung. Der transparente Diskurs mit allen Stakeholdern und eine umfassende Öffentlichkeitsbeteiligung sind dabei essentielle Bestandteile des Prozesses.
Die Mitglieder des Mobilitätsbeirates setzen sich zusammen aus Mitarbeitenden der Verwaltung und Ratsmitgliedern sowie aus Vertreter*innen von Verbänden und Interessensgruppen aus folgenden Bereichen:
- Regionale Kooperation
- Kinder-/Jugendpolitik
- Senior*innenpolitik
- Behindertenpolitik
- Wirtschaft
- Verkehrsdienstleistende
- Fachverbände aus den Bereichen Mobilität und Verkehr
- Expert*innen aus Verwaltungspraxis und Wissenschaft
Wir wollen die Mobilität der Stadt nachhaltig verändern. Dabei ist es mir wichtig, unter anderem durch aktuelle Datenerhebungen und inhaltliche Unterstützung der Stadtgesellschaft Köln noch lebenswerter und klimafreundlicher zu gestalten,
erklärt Ascan Egerer, Beigeordneter für Mobilität der Stadt Köln, die übergeordneten Ziele.
Wir brauchen eine breite Beteiligung, intensive Diskussionen und Mut zu wirklichen Veränderungen in der Stadt, um diese übergeordneten Ziele auch zu erreichen,
ergänzt Thorsten Siggelkow, Leiter des Amtes für nachhaltige Mobilitätsentwicklung. Wie diese Ziele zu erreichen sind, dafür soll der Kölner Mobilitätsplan konkrete Antworten liefern und Maßnahmen formulieren.
Zum Hintergrund
Im Februar 2020 beauftragte der Rat der Stadt Köln die Verwaltung, den "SUMP"-Prozess zu starten. Ziel ist, eine Mobilitätsstrategie für die nächsten zehn bis 15 Jahre zu entwickeln und daraus Maßnahmen abzuleiten und umzusetzen. Mithilfe des "SUMP" sollen die Kölner*innen zum Umstieg auf nachhaltige Verkehrsmittel bewegt werden. Damit wird die Lebensqualität in der Stadt verbessert und der Beitrag des Verkehrs zum Erreichen der Klimaneutralität in Köln deutlich erhöht. Die Stadt Köln hat über den Beschluss des Klimanotstandes mit der Vorlage der Klimastrategie des Klimarates beschlossen, bis 2035 klimaneutral zu sein. Der Klimarat hat ermittelt, dass der Bereich Verkehr mit 28 Prozent nach dem Energiesektor die zweithöchsten Treibhausgase produziert.
In der Folge des "SUMP"-Ratsbeschlusses von 2020 hat die Stadt Köln im Amt für nachhaltige Mobilität eine Arbeitsgruppe für die Erarbeitung des nachhaltigen Mobilitätsplans aufgebaut. Ein Konsortium mit insgesamt sechs Beratungs-, Beteiligungs- und Kommunikationsunternehmen wurde im Herbst 2022 beauftragt, die erste Stufe des "SUMP" bis Ende 2024 zu erarbeiten. Diese erste Stufe formuliert das Leitbild und die Strategie für die Stadt Köln, organisiert eine umfassende Stakeholder- und Öffentlichkeitsbeteiligung und erarbeitet eine Kommunikationsstrategie sowie ein Konzept zur Vermittlung der nachhaltigen Mobilität an möglichst viele Kölner*innen. Die Erarbeitung der ersten Stufe des "SUMP" wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) aus dem Programm "Förderung von nachhaltigen Mobilitätskonzepten" aus dem Sofortprogramm "Saubere Luft" unterstützt.
Zum "SUMP"-Konzept
Das "SUMP"-Konzept wurde vor rund zehn Jahren entwickelt und wird von der Europäischen Kommission unterstützt. Aktuell wird auf europäischer Ebene beraten, Fördergelder für Mobilitätsmaßnahmen an die Erstellung eines nachhaltigen städtischen Mobilitätsplans zu knüpfen.