Stadtverwaltung legt neues Konzept für Städtepartnerschaften vor
Die Stadt Köln steht vor einer Neuausrichtung ihrer städtepartnerschaftlichen Arbeit. Ab dem 28. November 2022 wird in die Ausschüsse der Stadt, die für die Städtepartnerschaftsarbeit relevant sind, und dann in den Rat ein neues Konzept eingebracht. Darin werden die Werte und Grundpfeiler der kommunalen Außenpolitik Kölns, Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, gefestigt.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker:
Die Zunahme autoritärer politischer Systeme und das Wiedererstarken nationalistischen Gedankenguts bereiten mir große Sorgen. Die universellen Menschenrechte sind zunehmend in Gefahr. Die Stadt Köln trägt mit ihrer neu ausgerichteten Städtepartnerschaftsarbeit dazu bei, die Rechte und Würde der Menschen zu schützen und dass Menschen unterschiedlicher Herkunft sich begegnen. In diesem Zusammenhang bin ich sehr dankbar für die wertvolle Arbeit und Unterstützung der zahlreichen Städtepartnerschaftsvereine.
Mit dem Konzept will die Stadt Köln die besondere Bedeutung ihrer internationalen Partnerstädte und zusätzlichen Projektpartnerschaften herausstellen. Besonders in Anbetracht der globalen Krisen gewinnt die "Kultur der Kooperation", die mit den Städtepartnerschaften praktiziert wird, zunehmend an Bedeutung. Ziel ist daher auch, die menschenrechtliche Dimension in der internationalen Städtekooperation zu stärken. Dafür werden verschiedene Maßnahmen formuliert.
Zu diesen Maßnahmen gehört zum Beispiel, dass Köln verfolgte Menschenrechtsverteidiger*innen unterstützt und enger mit Menschenrechtsorganisationen zusammenarbeitet. Ebenso möchte die Stadt durch einen intensiven Austausch mit ihren Partnerstädten dazu beitragen, dass die Menschenrechte in globalen Liefer- und Wertschöpfungsketten eingehalten werden und Waren der öffentlichen Hand fair beschafft werden. Der Stellenwert der Menschenrechtsarbeit soll im internationalen Standortmarketing forciert werden.
Die Stadt Köln pflegt 22 internationale Städtepartnerschaften und damit so viele wie keine andere Stadt in Deutschland. Seit Oktober 2022 besteht zudem eine Projektpartnerschaft zur ukrainischen Stadt Dnipro.
Die Städtepartnerschaftsfördervereine, Kölner Menschenrechtsorganisationen sowie viele weitere zivilgesellschaftliche Organisationen waren an der Erstellung des Konzepts beteiligt. Es basiert auf dem Auftrag des Rates, das aus dem Jahre 2008 stammende Städtepartnerschaftskonzept neuaufzulegen.