Der Neubau am Neumarkt war der größte Verdienst von Professor Dr. Klaus Schneider

Mit Ende des Jahres 2018 verlässt Professor Dr. Klaus Schneider das Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt, das er 18 Jahre lang geleitet hat, und geht in den Ruhestand. Für seine Zeit prägend waren die Planung und Realisierung des Neubaus des Museums am Neumarkt.
Bereits 1996 wechselte Professor Schneider vom Hamburgischen Museum für Völkerkunde als stellvertretender Direktor an das Rautenstrauch-Joest-Museum in Köln. Dort zählte neben der Kuratorentätigkeit für die Abteilung Afrika von Anfang an die Betreuung des seit 1995 geplanten Neubaus zu seinen Aufgaben. Am 22. Oktober 2010 wurde dieser feierlich eröffnet. In seiner Zeit in Köln organisierte Schneider mehr als ein Dutzend große und ebenso viele kleinere Sonderausstellungen, darunter so erfolgreiche wie "ARMAN und die afrikanische Mode".
Susanne Laugwitz-Aulbach, Dezernentin für Kunst und Kultur der Stadt Köln, würdigt Schneiders Arbeit:
Wir verdanken Professor Schneider spannende Ausstellungen, die viele interessierte Besucher erreicht haben. Seine fundierten ethnologischen Kenntnisse sowie seine berufliche Erfahrung im Museumswesen haben die Neukonzeption des Museums maßgeblich positiv beeinflusst. Das hat die breite Würdigung durch renommierte internationale Museumspreise gezeigt. Ich danke Herrn Professor Schneider persönlich sehr herzlich für die gute Zusammenarbeit im vergangenen halben Jahrzehnt.
Mit der Neukonzipierung und der Realisierung des Neubaus hat sich für mich in Köln eine große, spannende Aufgabe ergeben. Wir haben es gemeinsam mit einem hoch motivierten Team geschafft, dieses wunderschöne und immer noch moderne Museum am Neumarkt wieder zu eröffnen. Besonders gefreut hat mich die enorme internationale Anerkennung. Für unsere wegweisende inhaltliche Neuausrichtung mit starker Gewichtung auf den kulturvergleichenden Ansatz erhielten wir 2012 den höchsten europäischen Museumspreis des Europarates in Straßburg. Ich wünsche dem Haus und meinem Team viele weitere spannende Ausstellungen mit zahlreichen Besuchern,
sagt Professor Schneider rückblickend und dankt den Kolleginnen und Kollegen für die gute Zusammenarbeit.
Zur Person:
Klaus Schneider, 1954 in Arnsberg geboren, leitete das Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt in Köln seit 2000. Er begann seine berufliche Laufbahn 1972 mit einem Studium zum Diplom-Sportlehrer an der Deutschen Sporthochschule in Köln-Müngersdorf. Darauf begann er eine wissenschaftliche Ausbildung zum promovierten Ethnologen an den Universitäten Köln und Frankfurt am Main von 1979 bis 1988. Zahlreiche Forschungsprojekte führten ihn in dieser Zeit vor allem nach Westafrika, später folgten Projekte in Namibia und Syrien/Jordanien. Seine Museumstätigkeit begann im Sommer 1993 am Hamburgischen Museum für Völkerkunde, von wo er 1996 als stellvertretender Direktor und Kurator für die Abteilung Afrika an das Rautenstrauch-Joest-Museum wechselte. Aufgrund seiner engen Kooperation mit der Universität zu Köln und der intensiven Lehrtätigkeit wurde er 2004 zum Honorarprofessor im Fach Ethnologie ernannt.
Auf Professor Dr. Klaus Schneider folgt im Januar 2019 die Niederländerin Nanette Snoep, die zur Zeit die drei sächsischen ethnologischen Museen in Leipzig, Dresden und Herrnhuth leitet.