Stadt Köln will Alternativen zum eigenen Auto bündeln und sichtbar machen

Mobilstation © Stadt Köln
Mobilstation am Bahnhof Köln-Ehrenfeld / Gerhard-Wilczek-Platz

Die Verwaltung hat mit der flächendeckenden Kennzeichnung von Mobilstationen begonnen und an den Haltestellen Ebertplatz, Bahnhof Köln-Ehrenfeld / Gerhard-Wilczek-Platz, Bahnhof Köln Airport-Businesspark und Zollstock / Südfriedhof jeweils eine Mobilstationsstele im Design "mobil.nrw" des Landes NRW errichtet. Weitere folgen im Laufe dieser Woche an den Standorten Chlodwigplatz, Bahnhof Worringen, Neusser Straße / Gürtel und Bahnhof Köln-Mülheim. In den nächsten Wochen werden auch an den Haltestellen Friesenplatz, Dürener Straße/Gürtel, Bahnhof Porz-Wahn, Bahnhof Steinstraße, Kalk-Kapelle, Wiener Platz, Bahnhof Blumenberg und Bahnhof Köln-West Stelen aufgestellt.

Mobilstationen sind Orte, an denen verschiedene Mobilitätsangebote räumlich gebündelt werden. Mit der systematischen Verknüpfung und der Sichtbarmachung der verschiedenen Angebote soll den Menschen ein weiterer Anreiz gegeben werden, zunehmend multimodal und damit unabhängig von einem eigenen Pkw unterwegs zu sein. Dies bietet insbesondere in verdichteten Siedlungsbereichen die Chance, die überlastete Straßeninfrastruktur weiter zu entlasten.

Neben der räumlichen Bündelung verschiedener Verkehrsmittel – vom ÖPNV über Sharing-Angebote bis hin zum Lastenfahrrad – und Services wie beispielsweise Lademöglichkeiten für E-Fahrzeuge oder Fahrradreparaturstationen soll auch die digitale Integration der verschiedenen Angebote vorangetrieben werden. Als erster Schritt befindet sich auf jeder Mobilstationsstele ein QR-Code, über den man mit einem mobilen Endgerät ergänzende Informationen zum verfügbaren Angebot vor Ort abrufen kann.

Die Standortfestlegung der Mobilstationen erfolgte auf Grundlage eines von der Nahverkehr Rheinland GmbH (NVR) erstellten Gutachtens zur Errichtung eines flächendeckenden Netzes von Mobilstationen. Es wurden fast 460 ÖPNV-Stationen im NVR-Gebiet untersucht, die zu Mobilstationen aufgewertet werden sollen – darunter auch 100 Haltestellen in Köln. Die jetzt sichtbar gemachten Standorte entsprechen schon heute im Wesentlichen den Anforderungen an eine Mobilstation.

Die Errichtung der Mobilstationsstelen ist der Startschuss für die Umsetzung des Ratsbeschlusses vom 10. September 2020, in dem die Einrichtung eines flächendeckenden Netzes an Mobilstationen im Stadtgebiet beschlossen wurde. Zum Auftrag gehört auch die Entwicklung eines sogenannten Raumbuchs, in dem unterschiedliche Ausprägungen möglicher Ausstattungen und Angebote, zum Beispiel nach bestimmten Lagekriterien oder Strukturkriterien, festgelegt werden sollen. Dieses Raumbuch soll auch als Handreichung bei der externen Planung von Projekten – beispielsweise im Rahmen von städtebaulichen Entwicklungsvorhaben – dienen. Für die aktuellen Standorte bedeutet dies, dass es auch nach dem Aufbau der Stelen in den nächsten Jahren weitere Angebotsanpassungen geben kann und wird.

Parallel zur Ausarbeitung des Raumbuchs werden, wie im Ratsbeschluss gefordert, die notwendigen rechtlichen Rahmenbedingungen für einen künftigen Betrieb der Mobilstationen durch die Stadtwerke Köln geschaffen und anschließend ein Arbeitsprogramm zur systematischen Umsetzung der Mobilstationen in der Fläche definiert.

Mit der Errichtung der Stelen möchte die Stadt das Thema Mobilstationen verstärkt im Raum sichtbar und erfahrbar machen sowie erste Erfahrungen sammeln, die in den weiteren Prozess von Planung und Umsetzung eines flächendeckenden Netzes an Mobilstationen einfließen können. Die Anwendung des Landesdesigns Mobilstationen "mobil.nrw" wurde dabei gezielt genutzt, damit sich Nutzer durch die Wiederkennbarkeit gezielter orientieren und so einfacher auf die vorhandenen Mobilitätsdienstleistungen zugreifen können.

Es war der Verwaltung daher bei der Standortauswahl auch wichtig, dass jeder Stadtbezirk mit mindestens einer Mobilstation ausgestattet wird. Acht der im ersten Schritt montierten Stelen befinden sich an Bahnhöfen. Dies ist Teil der SmartCity-Partnerschaft zwischen der Deutsche Bahn AG, der Nahverkehr Rheinland GmbH und der Stadt Köln. Ziel ist es, in den kommenden zwei Jahren alle Bahnhaltepunkte im Stadtgebiet zu Mobilstationen mit ergänzenden Angeboten weiterzuentwickeln.

In Köln gibt es bereits seit 2016 erste Mobilstationen am Bahnhof Mülheim, in der Stegerwaldsiedlung und am Charles-de-Gaulle-Platz. Sie wurden im Rahmen des "Horizon 2020"-EU-Förderprojektes "GrowSmarter" gemeinsam mit Akteuren der Stadtgesellschaft sowie in Abstimmung mit dem Landesministerium umgesetzt und rückten Köln in Fachkreisen auch international in den Fokus. Diese Stationen werden im Zuge der aktuellen Maßnahmen nun um Stationsschilder, Parkplatzschilder und weitere Hinweisschilder ergänzt.

Zwei weitere Stationen im Severinsviertel – in der Josephstraße und im Severinswall – wurden 2019 im Rahmen eines mit Bundesmitteln geförderten Forschungsprojekts des experimentellen Wohnungsbaus und Städtebaus (ExWoSt) eingerichtet. Der Schwerpunkt dieser Quartiersstationen liegt vorrangig in der Verbesserung der Mobilitätsangebote im direkten Wohnumfeld.

Mobilstationen Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit