Oberbürgermeisterin Henriette Reker eröffnet Konferenz – Unterzeichnung einer Absichtserklärung

Nach der Londoner Konferenz 2016 findet die Zero Emission Bus Konferenz (ZEB-Konferenz) am Dienstag und Mittwoch, 27. und 28. November 2018, in der Kölner Flora statt. Oberbürgermeisterin Henriette Reker ist Schirmherrin der Veranstaltung. Sie hat die Konferenz am Dienstag, 27. November 2018, in der Flora eröffnet.
Am heutigen Dienstag unterzeichnete Oberbürgermeisterin Henriette Reker in Anwesenheit von Maja Bakran, stellvertretende Generaldirektorin der Generaldirektion Mobilität und Verkehr der EU-Kommission, am Rande der Konferenz eine Absichtserklärung zur Förderung des flächendeckenden Einsatzes sauberer, alternativ angetriebener Busse in Europa.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker:
Durch die bundesweite Diskussion zum Klimawandel und zur Luftqualität ist die Bedeutung alternativer Antriebe, besonders in den hoch belasteten Städten, deutlich stärker ins Bewusstsein gerückt. Eine der großen Herausforderungen, vor der wir in der wachsenden Stadt Köln stehen, ist die Sicherstellung einer vollumfänglich leistungsfähigen, für alle Bürgerinnen und Bürger zugänglichen und zugleich umweltverträglichen urbanen Mobilitätsinfrastruktur. Dem ressourcenschonenden öffentlichen Personennahverkehr und dem engmaschigen Busnetz im Stadtgebiet und der Region kommt dabei eine bedeutsame Rolle und Vorbildfunktion zu. Es freut mich sehr, dass die Zero Emission Bus Conference in diesem Jahr in unserer Stadt stattfindet und die Vision einer emissionsfreien Mobilität erlebbar macht.
Die Stadt Köln ist seit mehr als zehn Jahren Mitglied des regionalen Netzwerks zur Förderung der Wasserstoffmobilität und engagiert sich mit ihren Eigenbetrieben und Gesellschaften für den massiven Ausbau der Elektromobilität im ÖPNV ebenso wie im Individualverkehr. So wird unser regionaler Busanbieter Regionalverkehr Köln GmbH seine gesamte Busflotte auf Wasserstoffantrieb umstellen und unser lokaler Busbetreiber, die Kölner Verkehrs-Betriebe AG, den Einsatz batterieelektrischer Busse im Stadtgebiet forcieren. Ziel ist es, bis zum Jahr 2030 einen emissionsfreien Busbetrieb im Kölner ÖPNV-Netz zu ermöglichen. Vor diesem Hintergrund unterzeichne ich für die Stadt Köln mit großer Entschlossenheit die Absichtserklärung zur Förderung des flächendeckenden Einsatzes sauberer, alternativ angetriebener Busse in Europa.
Maja Bakran, stellvertretende Generaldirektorin der Generaldirektion Mobilität und Verkehr der EU-Kommission:
Ich begrüße die Entscheidung der Stadt Köln, die Absichtserklärung für saubere Busse zu unterzeichnen und der von der EU-Kommission im vergangenen Jahr initiierten Clean Bus Deployment Initiative beizutreten. Ich freue mich, dass Köln sich entschieden hat, bis 2030 konventionelle Busse durch emissionsfreie Busse – mit Wasserstoff- und Elektroantrieb – zu ersetzen. Solche Aktionen tragen entscheidend zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors bei, vor allem durch den beschleunigten Einsatz sauberer, besser zugänglicher und attraktiverer öffentlicher Verkehrsmittel.
Auf europäischer Ebene führt die Kommission die notwendigen Instrumente ein, um die Städte zu unterstützen, die zu emissionsfreien Bussen wechseln möchten. Die Absichtserklärung, die die Stadt Köln unterzeichnet, ist der erste Teil der Clean Bus Deployment Initiative. Wir ergreifen zudem konkrete Maßnahmen, um den Städten zu helfen, Erfahrungen und gute Praxisbeispiele auszutauschen und technische Unterstützung zu erhalten. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit der Stadt Köln in diesem Kontext. Die Möglichkeit finanzieller Unterstützung steht durch unterschiedliche EU-Förderinstrumente ebenfalls zur Verfügung, etwa durch die Connecting Europe Facility.
Städte und Kommunalbehörden spielen eine wichtige Rolle dabei, nachhaltige und saubere Mobilität für die Zukunft zu ermöglichen. Deswegen sind kommunale Entscheidungen, die Umstellung auf emissionsfreie Fahrzeuge einzuleiten, wie die heutige in Köln, wesentlich, um unsere langfristigen Ziele für die Dekarbonisierung des Verkehrssektors zu erreichen.
Auf nationaler und regionaler Ebene werden verstärkt saubere Lösungen für den Verkehrssektor diskutiert, um die Luftqualität in den europäischen Städten und Regionen zu verbessern. Die Zero Emission Bus-Konferenz bringt rund 300 politische Entscheidungsträger, Busbetreiber und Branchen-Experten zusammen, um die Realisierung von sauberen, alternativ angetriebenen öffentlichen Verkehrsmitteln für Europa voranzutreiben. Die Zero Emission Bus-Konferenz zielt darauf ab, Lösungen bereitzustellen und Entscheidungsträger über verschiedene Optionen zu informieren, die aus der Batterie- und Brennstoffzellen-Elektrobusindustrie zur Verfügung stehen.
Veranstalter der Konferenz ist der europäische Wasserstoff- und Brennstoffzellenverband "Hydrogen Europe". Er vertritt derzeit mehr als 100 Industrieunternehmen, mehr als 68 Forschungsorganisationen sowie elf nationale Verbände.
Die Stadt, ihre Unternehmen, Eigenbetriebe und Beteiligungen übernehmen konsequent eine Vorbild- und Vorreiterrolle. Die Kölner Verkehrs-Betriebe betreiben bereits die größte Elektrobusflotte in Deutschland und bauen diese konsequent aus. Gemeinsam investieren Stadt und städtische Gesellschaften verstärkt in den Austausch der großen Transport- und Nutzfahrzeuge, die in besonderem Maße die Luft verschmutzen.
Bis 2020 bedeutet das: über 150 Elektro-Radlader, Elektro-Gabelstapler, Elektro-Groß- und Kleinkehrmaschinen sowie rund 50 Elektrobusse für die KVB. Gemeinsam mit ihren Eigenbetrieben investiert die Stadt Köln dafür kurzfristig mehr als 40 Millionen Euro in den Ausbau der Elektromobilität. Mittelfristig beabsichtigt die KVB, insgesamt 101 Elektrobusse und die hierfür erforderliche Ladeinfrastruktur anzuschaffen. Weitere 120 bereits bestehende Busse der KVB sind für die Dieselumrüstung vorgesehen. Das Kölner Busunternehmen Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) setzt auf emissionsfreie Brennstoffzellen-Hybridbusse und erweitert seine Flotte im kommenden Jahr um 30 weitere Fahrzeuge.
Jürgen Fenske, Vorstandsvorsitzender Kölner Verkehrs-Betriebe:
Der ÖPNV ist Teil der Lösung unserer Aufgaben im Klimaschutz und in der Luftreinhaltung. Durch seine Nutzung sind die Bürgerinnen und Bürger mobil und betreiben zugleich Klima- und Umweltschutz. Mit der Umstellung der Linie 133 auf E-Busse im Dezember 2016 sind wir einen wichtigen Schritt gegangen. Die erste Ausbaustufe mit rund 50 weiteren E-Bussen auf sechs weiteren Linien bis 2021 und die perspektivische Umstellung der weiteren Linien bis 2030 setzt diesen Weg fort.
RVK-Geschäftsführer Eugen Puderbach:
Mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellen-Hybridbusse zählen zu den umweltfreundlichsten Fahrzeugen im öffentlichen Nahverkehr. Aufgrund ihrer hohen Reichweiten sind sie für den Einsatz im Regionalverkehr prädestiniert. Brennstoffzellen-Hybridbusse stoßen keinerlei schädliche Emissionen aus. Das Potenzial, das Wasserstoff einer richtungweisenden und klimaschonenden Mobilität bietet, sollte daher unbedingt ausgeschöpft werden. Mit dem künftigen Einsatz von 30 weiteren Brennstoffzellen-Hybridbussen gehen wir gemeinsam mit unseren Eigentümern den Weg eines emissionsfreien Nahverkehrs in unserem Verkehrsgebiet konsequent weiter.
An den beiden Konferenztagen fährt die Oberbürgermeisterin testweise einen "Dienstwagen" mit Wasserstoff-Antrieb. Der Wagen verfügt sowohl über Brennstoffzellen- als auch über Batterieantrieb, der via Plug-in-Technologie extern aufgeladen wird.