Die Integrierte Gesamtschule Innenstadt erhält einen Neubau

Das neue Oberstufenzentrum der Integrierten Gesamtschule Innenstadt (IGIS) am Severinswall war erst im August fertig und bezogen worden. Nun erweitert die Stadt Köln unter Leitung der Gebäudewirtschaft die IGIS am Standort Frankstraße mit einem Neubau. Einziehen sollen in diesen Teilstandort der Gesamtschule die Sekundarstufe I, außerdem sind eine Sporthalle, ein Verwaltungstrakt sowie eine Mensa, die auch als Veranstaltungsort dienen soll, eingeplant. Für den IGIS-Neubau wurde ein Generalunternehmen beauftragt. Das Projekt gehört zum 1. GU/TU-Maßnahmenpaket Schulbau.
Die bauliche Fertigstellung ist für Anfang 2024 geplant. Ein wichtiger Meilenstein für die Schulerweiterung ist das Richtfest, das am Mittwoch, 26. Oktober 2022, auf dem Baufeld der Integrierten Gesamtschule Innenstadt (IGIS) unter anderem mit dem Kölner Baudezernenten Markus Greitemann, Martin Link von Link Architekten, Schulleiter Frank Görgens und der Vertretung der Schülerschaft gefeiert wird.
Das Erweiterungsgebäude wird klimaschonend in Anlehnung an den Passivhausstandard erstellt und erhält, wie das denkmalgeschützte Bestandsgebäude, ein Satteldach. Die sichtbaren Stahlfachwerkträger im offenen Dachraum bilden hier einen besonderen architektonischen Akzent. Eine Herausforderung bei Planung und Bau sind bei der IGIS, neben der engen innerstädtischen Lage sowie den Arbeiten bei laufendem Schulbetrieb, die Anforderungen des Denkmalschutzes. Das Bestandsgebäude an der Frankstraße stammt ursprünglich aus den 1950er Jahren und wurde erstmals in den 1970er Jahren erweitert.
Einzigartig in der heutigen Innenstadt ist die vollständige Erhaltung eines freigelegten Ausschnitts einer römischen Straße. Das sehr gut erhaltene Teilstück der römischen Fernstraße Köln-Trier-Lyon hatte die Archäologische Bodendenkmalpflege in 2021 bei archäologischen Grabungen vor dem Aushub der Baugrube in der Frankstraße freigelegt. Dabei gab es einen weiteren, außergewöhnlichen römischen Fund: Ein römisches Kanalbauwerk, teilweise aus Gussbeton, auf einer Länge von über 16 Metern.
Das unterirdische Kanalbauwerk war bisher unbekannt, die römische Straße war bereits beim Bau der Schule angeschnitten worden. Sie besteht aus einem, im Laufe der Jahrhunderte der römischen Nutzung durch wiederholtes Aufbringen von Kiesschichten auf über einen Meter Höhe angewachsenen, leicht aufgewölbtem Straßenkörper. Von der Benutzung der Straße zeugen tief in die oberste Straßenschicht eingefahrene Wagenspuren. Sie war im frühen Ausbauzustand beidseitig von Entwässerungsgräben begleitet. Bis Anfang Oktober 2022 wurde der besondere Fund in der Landesausstellung "Roms fließende Grenzen – Rom am Rhein" im Kulturzentrum am Neumarkt ausgestellt, bevor er in die Obhut des Römisch-Germanischen-Museums ging. Die Erhaltung des Kanals an Ort und Stelle war leider nicht möglich.
