Unterstützung und Förderung für Familien mit Kindern
Vor gut einem Jahr ist in Köln das Pilotprojekt "Familiengrundschulzentren" gestartet. Ausgerechnet in einem von pandemiebedingten Einschränkungen geprägten Schuljahr haben sich neun Grundschulen auf den Weg gemacht, neue Strukturen aufzubauen und Programme zu entwickeln, um Familien durch Austausch, Beratung und Kursangebote zu unterstützen und zu stärken.
Robert Voigtsberger, Dezernent für Bildung, Jugend und Sport, ist überzeugt vom Projekt Familiengrundschulzentren:
Hier gilt 3B: Bildung, Beratung und Begegnung. An diesen Standorten können wir Familien einbeziehen, die mit unseren gängigen Maßnahmen nicht oder nur schwer erreichbar sind. Sie werden in vertrauter Umgebung angesprochen und müssen keine Hürden überwinden. Eltern können in ihrer Eigenständigkeit gefördert werden und für eine Teilhabe an der Gesellschaft gestärkt werden. Das kommt ihnen und ihren Kindern zu Gute und genau das ist unser Ziel.
An folgenden Standorten sind Familiengrundschulzentren entstanden:
Gemeinschaftsgrundschulen Konrad-Adenauer Straße in Köln-Finkenberg,
- Merianstraße in Köln-Chorweiler,
- Riphahnstraße in Köln-Seeberg,
- Lustheider Straße in Köln-Vingst,
- Görlinger Zentrum in Köln-Bocklemünd,
- Ketteler Straße in Köln-Meschenich,
- Katholische Grundschule Langemaß in Köln-Mülheim
sowie die Katholische und die Gemeinschaftsgrundschule Zehnthofstraße in Köln-Ostheim. An allen Familiengrundschulzentren wurden in den vergangenen Monaten dem Bedarf der Familien entsprechende, niederschwellige Angebote entwickelt wie Elterncafés, in denen sich die Eltern kennenlernen, austauschen und Probleme angesprochen werden können. Aber auch Alphabetisierungs- und Deutschkurse, Yoga-Kurse, eine Fahrradwerkstatt, ein Skateboard-Workshop, ein Vätertreff, Frauenfrühstück oder Gesundes Frühstück werden angeboten und drei Kinderkrankenpfleger*innen, sogenannte Gesundheitslots*innen, informieren rund um Ernährung und Gesundheit von Familien. In ihnen bekannten Räumlichkeiten der Schulen können sich Eltern vertraulich beraten lassen. Zudem vermitteln die Familiengrundschulzentren auch an andere Institutionen und Beratungsstellen im Netzwerk der jeweiligen Stadtteile weiter.
Schulsozialarbeiter*innen an den einzelnen Standorten teilen ihrer Arbeitszeit hälftig für Schulsozialarbeit und für Koordination der Angebote der Familiengrundschulzentren auf. Sie sind Beschäftigte der freien Träger In Via, Linoclub, Arbeiter Wohlfahrt (AWO), Katholische Jugendagentur Köln (KJA), Kolping Bildungswerk und Jugendzentren Köln (JuGZ GmbH) und arbeiten zusammen mit multiprofessionellen Schulsteuergruppen, in denen die Koordination, die Leitungen der Schulen und des Offenen Ganztags, Lehrkräfte, Sonder- und Sozialpädagog*innen und Eltern. Alle gemeinsam entwickeln Struktur und Angebote der Familiengrundschulzentren passend für die jeweilige Schulgemeinschaft weiter.
Die Familiengrundschulzentren sind im Rahmen des Landesprogramms "kinderstark" der Landesregierung NRW an den Start gegangen, die Stadt finanziert eine Stelle für die kommunale Koordination im Sachgebiet Schulsozialarbeit als Teil der Gesamtstrategie "Kölner Kinder stärken! 184 Tausend junge Chancen fördern!" der Stadt Köln. Sollte sich das Angebot bewähren, könnte es auch darüber hinaus als kommunales Angebot weitergeführt werden.