Aufgrabung eines Verdachtspunkts in Köln-Merheim
Bei Sondierungsmaßnahmen im Rahmen einer Baumaßnahme wurde auf dem Gelände der Kliniken in Merheim ein Verdachtspunkt im Boden entdeckt. Ob es sich um einen Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg handelt, kann nur durch eine Aufgrabung festgestellt werden. Diese wird Freitag, 18. August 2023, durchgeführt.
Sollte ein zündfähiger Blindgänger gefunden werden, ist geplant, diesen noch am Freitag zu entschärfen. In diesem Fall können Evakuierungen der LVR-Klinik sowie des Krankenhauses Merheim der Kliniken der Stadt Köln nicht ausgeschlossen werden. Beide Kliniken sind informiert und haben Vorbereitungen für diesen Eventualfall getroffen. Soweit wie möglich werden Operationen verschoben und Patienten entlassen beziehungsweise im Vorfeld in andere Häuser verlegt.
Bereits seit Montag, 14. August 2023, werden vorsorglich erste Maßnahmen ergriffen. Dazu gehört unter anderem der Aufbau von befüllten Überseecontainern zum Schutz von Menschen und Gebäuden. Der Parkplatz Uta-Renn-Platz wird von Donnerstag, 17. August, 17 Uhr, bis Freitag, 18. August, 22 Uhr, für den Individualverkehr gesperrt. Die Stadt Köln bittet, auch die Halteverbote im Umfeld zu beachten.
Da im Falle einer Evakuierung mit erheblichem Verkehr von Rettungsfahrzeugen zu rechnen ist, wird eine Sperrung des Klinikgeländes und darüber hinaus auch der umliegenden Wohnbebauung, insbesondere in Richtung Neubrück, unumgänglich sein.
Besucher*innen von Patient*innen werden gebeten, für Freitag, 18. August 2023, keine Besuche einzuplanen.
Wie groß der Evakuierungsbereich im Falle eines Fundes in Merheim am Freitag, 18. August 2023, sein wird, steht derzeit nicht fest. Den Gefahrenbereich legen der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf und das Ordnungsamt der Stadt Köln fest, nachdem sie den möglichen Fund in Augenschein genommen haben.
Zum Hintergrund:
Im ersten Halbjahr 2023 wurden 33 Verdachtspunkte untersucht – in 31 Fällen ohne Befund, in einem Fall wurde eine bereits im Krieg zerschellte Bombe gefunden, in einem weiteren eine Bombe, die nicht mehr zündfähig war. Weitergehende Maßnahmen, beispielsweise Evakuierungen, waren in keinem Fall erforderlich. Im Durchschnitt der vergangenen Jahre liegt die Quote von "echten" Bombenfunden im Rahmen der Untersuchung von Verdachtspunkten bei etwa zehn Prozent. Davon zu unterscheiden sind "Zufallsfunde", von denen es 2023 bislang fünf gegeben hat.