Stadt zahlt rund 800.000 Euro jährlich rückwirkend zum 1. Januar 2016

Die Tierheime in Dellbrück und in Zollstock übernehmen für die Stadt Köln die kommunalen Pflichtaufgaben zur Verwahrung von Tieren, die innerhalb der Stadtgrenzen aufgefunden (Fundtiere) sowie auf Grundlage des Tierschutzgesetzes sichergestellt, beschlagnahmt oder jemandem fortgenommen werden (Verwahrtiere). Damit übernehmen sie auch die Aufgabe, die Tiere artgerecht und pfleglich unterzubringen, zu betreuen und zu versorgen.

Vertreter der Tierheime"Konrad-Adenauer" und "Köln-Dellbrück" und der Beigeordnete für Soziales, Integration und Umwelt der Stadt Köln, Dr. Harald Rau, stellten heute die neue Vereinbarung zur Zusammenarbeit bei einem Pressetermin im Tierheim Zollstock vor.

Die Stadt Köln erstattet den Tierheimen rückwirkend zum 1. Januar 2016 jährlich rund 800.000 Euro für die Wahrnehmung der städtischen Aufgaben. Der ursprüngliche Betrag von 200.000 Euro deckte nicht annähernd die nachgewiesenen und für die städtischen Aufgaben anfallenden Kosten der Tierheime.

Die Vereinbarung sieht unterschiedliche Tagessätze für verschiedene Tierarten vor. Bei Hunden beispielsweise beträgt der Tagessatz 21 Euro, bei Katzen zehn Euro und bei Kleintieren vier Euro. Diese Tagessätze beinhalten alle Kosten für Futter, Unterbringung, Pflege, tierärztliche Versorgung, anteilige Personalkosten, Gebäudeunterhaltung, Abschreibungen und ähnliches. Die städtische Kostenerstattung erfolgt für maximal sechs Monate bei den Fundtieren und maximal zwei Jahre bei den Verwahrtieren. Lediglich bei den im Landeshundegesetz aufgeführten Hunden ("Kampfhunde") zahlt die Stadt notfalls – also bei erfolglosen Vermittlungsbemühungen – dauerhaft einen um 50 Prozent reduzierten Tagessatz.

Der neue Vertrag hat eine Laufzeit von fünf Jahren. Er verlängert sich automatisch von Jahr zu Jahr, falls er nicht fristgerecht gekündigt wird und sieht eine Neuberechnung der Tagessätze alle drei Jahre auf Basis des Verbraucherpreisindex vor.

Dr. Harald Rau lobte das Engagement der Tierheime:

Ohne ihre Kompetenz und Zuverlässigkeit und ohne ihre vielen ehrenamtlichen Unterstützerinnen und Unterstützer zum Schutz der Tiere könnten wir diese Aufgabe nicht leisten.

Frank Schwemer vom Tierheim Zollstock:

Wir haben eine neutrale Basis des Deutschen Tierschutzbundes für Aufwände je Tierart, rechnen diese Aufwände spitz und transparent mit der Stadt ab, was wirklich angefallen ist – und wollen gemeinsam lernen, wie sich der Vertrag im Alltag bewährt. Das sind für den Kölner Tierschutzverein die richtigen Voraussetzungen für eine gute Zusammenarbeit nach vorn.

Bundesweit sind Tierheime in ihrer Existenz bedroht. Karsten Plücker, Vorsitzender vom Bund gegen Missbrauch der Tiere, hob die Bedeutung der neuen Vereinbarung hervor:

Die Stadt Köln zeigt mit dieser Vereinbarung Vorbildcharakter für andere Städte und vor allen Dingen für die kommunalen Spitzenverbände gezeigt. Dies ist besonders erwähnenswert, da bisherige Gespräche zwischen den kommunalen Spitzenverbänden, dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, den Ländern und den Tierschutzverbänden aufgrund der ablehnenden Haltung der kommunalen Spitzenverbände nicht zu einer bundeseinheitlichen Lösung der Fundtierproblematik geführt haben.  

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit