Stadt Köln und Rhein-Erft-Kreis möchten die Verlängerung der Linie 4 prüfen lassen

III Foto Verlaengerung Stadtbahn Koeln-Niederaußem © büro stadtVerkehr
Vorstudie Stadtbahnstrecke Widdersdorf-Brauweiler-Niederaußem

Die Ergebnisse einer vom Rhein-Erft-Kreis beauftragten gemeinsamen Vorstudie zeigen, dass eine Stadtbahnverlängerung von Köln in Richtung Bergheim-Niederaußem aus verkehrlicher und siedlungsstruktureller Sicht grundsätzlich sinnvoll und machbar ist.

Die Verwaltung der Stadt Köln hat nun auf Grundlage dieser Ergebnisse und in Abstimmung mit dem Rhein-Erft-Kreis eine Vorlage zur Vorbereitung der Vergabe einer Machbarkeitsstudie zur Verlängerung der Stadtbahnlinie 4 über Widdersdorf und Brauweiler nach Niederaußem in den Gremienlauf gegeben. Voraussetzung für die weitere Umsetzung ist zudem ein gleichlautender Beschluss des Kreistages des Rhein-Erft-Kreises und die Unterstützung durch die politischen Gremien der Städte Bergheim und Pulheim.

Die gesamte Vorlage steht im Ratsinformationssystem bereit.

Stadtbahnvorhaben Köln - Niederaußem: Grundsatzbeschluss zur Vorbereitung einer Machbarkeitsstudie zur Verlängerung der Stadtbahnlinie 4 Stadtbahnvorhaben Köln - Niederaußem Rhein-Erft-Kreis

In der Vorstudie wurden sechs Varianten ausgehend von den Stadtbahnhaltestellen "Bocklemünd" (Linie 4) beziehungsweise "Weiden West" (Linie 1) über Brauweiler, Dansweiler, Glessen, Oberaußem und Niederaußem identifiziert und untersucht. Die Vorstudie legt hierbei zugrunde, dass in den drei Städten Köln, Pulheim und Bergheim zukünftig Baugebiete in räumlicher Nähe zur möglichen Stadtbahntrasse ausgewiesen werden, die zwingend parallel zur Stadtbahnerweiterung umgesetzt werden müssen, um die Voraussetzungen für eine Förderfähigkeit zu erhalten.

Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass eine Verlängerung der Linie 4 gegenüber der Linie 1 einen signifikant größeren Mehrwert erzeugen könnte. Aufgrund der vorläufigen Wirtschaftlichkeitsbetrachtung ist davon auszugehen, dass eine mögliche Verlängerung der Linie 1 keine Fördermittel durch Bund und Land erhalten würde. Im Gegensatz dazu können Fördermittel für eine mögliche Verlängerung der Linie 4 erreicht werden.

Darüber hinaus sprechen beispielsweise die kurze Fahrzeit von Niederaußem zum zentralen Kölner Innenstadtbereich und die Verknüpfung mit dem künftigen S-Bahn-Haltepunkt "Bocklemünd", aber auch betriebliche Aspekte wie ein geringerer Betriebsaufwand sowie einfachere Taktungsmöglichkeit für die Verlängerung der Linie 4.

Die Verwaltung schlägt vor, in einer nun anstehenden Machbarkeitsstudie die mit den besten Ergebnissen aus der vorläufigen Wirtschaftlichkeitsbetrachtung hervorgegangene Variante (Verlängerung der Linie 4 bis Niederaußem) vertiefend zu untersuchen. Die Studie soll im Bereich von Pulheim-Brauweiler und Bergheim-Glessen auch abschnittsweise alternative Linienführungen untersuchen, die im Rahmen einer Blitzbefragung von den Bürger*innen eingebracht wurden.

Aus den zu untersuchenden alternativen Linienführungen wird im Rahmen einer Bewertungsmatrix im Rahmen der Machbarkeitsuntersuchung die sinnvollste Variante für die einzelnen Abschnitte im Hinblick auf Nachfrage, Umwelteingriffe, Kosten und weitere Indikatoren gewählt.

Ausblick

Nach erfolgter Beschlussfassung zur vertieften Untersuchung wird die Leistungsbeschreibung für die Machbarkeitsstudie erstellt und auf dieser Basis ein sogenannter Bedarfsfeststellungsbeschluss zur Finanzierung eingeholt. Diese Vorlage wird voraussichtlich im 1. Halbjahr 2022 den politischen Gremien beider Aufgabenträger – Stadt Köln und Rhein-Erft-Kreis – parallel zur Abstimmung vorgelegt. Die Machbarkeitsstudie soll dann voraussichtlich im 2. Halbjahr 2022 beauftragt werden. Der Bearbeitungszeitraum der Machbarkeitsstudie umfasst voraussichtlich rund zwei Jahre. Damit könnte die Machbarkeitsstudie voraussichtlich im 2. Halbjahr 2024 fertiggestellt werden.

Öffentlichkeitsbeteiligung

Die Projektpartner – Rhein-Erft-Kreis, Stadt Köln, Stadt Pulheim und Stadt Bergheim – haben die Öffentlichkeit bereits im Nachgang der Erstellung der Vorstudie informiert und beteiligt. Im Februar 2021 wurden die Ergebnisse der Vorstudie zum Stadtbahnvorhaben Köln-Niederaußem in einer gemeinsamen digitalen Informationsveranstaltung den jeweiligen politischen Gremien vorgestellt. Rund 4.500 Bürger*innen aus Köln und dem Rhein-Erft-Kreis beteiligten sich zudem im Juni und Juli 2021 an einer sechswöchigen "Blitzbefragung" im Internet. Im September 2021 stellten die Projektpartner sowie das mit der Vorstudie beauftragte Gutachterbüro im Rahmen einer digitalen Infoveranstaltung der Öffentlichkeit die Erkenntnisse aus der Vorstudie sowie die Ergebnisse der Blitz-Befragung vor. Hierbei wurden zudem zahlreiche Fragen der Bürger*innen beantwortet und zu vielen Anregungen Stellung genommen.

Die Bürger*innen lieferten sowohl im Rahmen der Blitzbefragung als auch im Zusammenhang mit der Online-Infoveranstaltung wichtige Hinweise auf mögliche und im Rahmen der Machbarkeitsstudie näher zu untersuchende Aspekte des Stadtbahnvorhabens oder mögliche Trassenführungen. Eine weitere Öffentlichkeitsbeteiligung im Rahmen der Machbarkeitsstudie ist vorgesehen.

Die Vorstudie, die Ergebnisse der Blitzbefragung sowie weitere Informationen zum Stadtbahnvorhaben Rhein-Erft-Kreis Die Vorstudie, die Ergebnisse der Blitzbefragung sowie weitere Informationen zum Stadtbahnvorhaben Stadt Köln Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit