Handlungsleitfaden für Sport und Bewegung für die nächsten 15 Jahre
Die Stadt Köln hat im Frühjahr 2017 die Erstellung eines Gutachtens für die Sportentwicklungsplanung der Stadt Köln beauftragt. Es ging darum, eine Planung zu entwickeln, die nicht nur Sportbelange, sondern auch die Entwicklungen der Stadt und Freiräume für Sport und Bewegung für alle Bevölkerungsgruppen berücksichtigt.
In der fast zweijährigen Erarbeitungsphase hat das renommierte Wissenschaftlerteam um Professor Dr. Robin Kähler eine Online-Befragung unter der Kölner Bevölkerung, den Sportvereinen, Schulen und Kindertagesstätten durchgeführt. Auch eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe sowie ein Beirat unter Beteiligung von Sport, Politik, Stadtsportbund, Sportjugend, Verwaltung, Behindertenpolitik, Vereinen, IHK und Grünstiftung waren in den Prozess eingebunden. In einem Workshop-Verfahren wurden schließlich fünf Modellprojekte entwickelt, die die Gestaltung von Flächen im Inneren Grüngürtel, Bewegungs- und Sporträumen im Umfeld zweier neuen Schulen und überdachte Sportanlagen vorsehen. Auch die Schaffung einer neuen Infrastruktur für Sport und Bewegung in Parks ist angedacht, etwa in Form eines Sportkiosks, der nicht nur eine Grundversorgung und Sanitäranlagen, sondern auch Sportgeräte zum Ausleihen vorhält. Auch die Optimierung der Verwaltungsstrukturen für den Bereich Sport und Bewegung wird in Angriff genommen.
Mit dem Gutachten erhält die Stadt Köln einen Handlungsleitfaden für Sport und Bewegung in Köln für die kommenden 15 Jahre. Für die Umsetzung der entwickelten Maßnahmen stehen der Sportverwaltung ab diesem Jahr zusätzlich 2,65 Millionen Euro jährlich zur Verfügung.
Die Gutachter geben folgende zentrale Empfehlungen: Sportentwicklungsplanung und Stadtplanung werden eng miteinander verzahnt, zur Umsetzung sport- und bewegungsbezogener Vorhaben arbeiten Ämter interdisziplinär zusammen. Das gilt im Besonderen für das Sportamt und das Amt für Schulentwicklung, um Schulsporthallen von vorn herein sowohl für den Bedarf des Schul- als auch des Vereinssports zu entwickeln. Der öffentliche Raum soll verstärkt für Sport- und Bewegungsaktivitäten genutzt werden. Die Sanierung von Sportanlagen mit identifizierten Mängeln erfolgt vorrangig im Rahmen eines Sondersanierungsprogramms.
Die Kölner Sportvereine sind wichtiger Partner der Stadt Köln. Sie werden auch künftig vom Sportamt umfangreich unterstützt, wofür die bisherige Zusammenarbeit mit Stadtsportbund/Sportjugend Köln ausgebaut wird. Den politischen Gremien wird Ende des kommenden Jahres eine neue Prioritätenliste zur Umwandlung von Tennen- in Kunstrasenplätze von 2021 bis 2025 vorgelegt. Die Nutzung der Sporteinrichtungen wird durch ein digitales Belegungsmanagement bürgernah, effizienter und transparenter gestaltet. Das Sportamt wird Kompetenzzentrum "Sport und Bewegung" und passt seine Organisationsstruktur und Aufgabenverteilung den Vorgaben des Sportentwicklungsplans an.
Das Gutachten wird dem Sportausschuss vorgestellt und in weiteren Ratsausschüssen und den Bezirksvertretungen beraten. Der Rat soll in seiner Sitzung am 4. April 2019 darüber beschließen.