Stadt Köln will Angebot ausbauen

Die Stadt Köln plant ihre Sozialpsychiatrischen Zentren (SPZ) auszubauen. Dafür sollen künftig zusätzlich jährlich kommunale Mittel in Höhe von zwei Millionen Euro bereitgestellt werden. Insgesamt werden damit 21,5 zusätzliche Vollzeitstellen für die Kontaktstellen und Beratungsstellen der SPZ und den aufsuchenden Sozialpsychiatrische Dienst geschaffen. Die Bereitstellung der erforderlichen Haushaltsmittel sowie der personellen Aufstockung ab 2023 steht unter Haushaltsvorbehalt und Finanzierungsvorbehalt. Der Rat der Stadt Köln wird in seiner Sitzung am 17. März 2022 dazu einen Beschluss fassen:

Ratsinformationsdienst - zur Beschlussvorlage

Die bisherige Förderung der SPZ basiert auf einer Bedarfsplanung von 1989 und ist nicht mehr ausreichend. Denn seitdem ist Köln als größte Stadt NRWs stetig gewachsen. Der damit verbundene Anstieg an Menschen mit psychischen Erkrankungen und die Entwicklungen im Gesundheitswesen, wie zum Beispiel gesunkene Verweildauern von Patient*innen in Fachkliniken, führen zu einem erhöhten Bedarf an sozialpsychiatrischen Angeboten. Die psychosozialen Belastungen in der Bevölkerung sowie für bereits psychisch erkrankte Menschen haben während Corona-Pandemie zugenommen und führen zu einem erhöhten Beratungsbedarf und Behandlungsbedarf.

Unser Anliegen ist es, für alle Kölner*innen den Zugang zur gesundheitlichen Versorgung, Gesundheitsförderung und Prävention sicherzustellen. Der Ausbau der Sozialpsychiatrischen Zentren ist damit ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer inklusiven Stadtgesellschaft,

sagt Dr. Harald Rau, Beigeordneter für Soziales, Gesundheit und Wohnen der Stadt Köln.

Durch eine bedarfsgerechte Grundausstattung der SPZ in allen Stadtbezirken haben Bürger*innen mit psychischen Erkrankungen zukünftig täglich von Montag bis Freitag einen direkten Zugang zu Kontakt und Beratung, ohne Wartezeiten oder Terminvereinbarungen in Kauf nehmen zu müssen.

Durch zeitnahe Hilfe und Unterstützung können Überlastungssituationen vermieden und auch Klinikaufenthalten vorgebeugt werden. Im Rahmen eines gemeindepsychiatrischen Verbundes können zügig bedarfsgerechte Weitervermittlungen der Besucher*innen der SPZ stattfinden und inklusive Angebote im Stadtbezirk intensiviert werden.

Ein Sozialpsychiatrisches Zentrum, welches Menschen mit psychischen Erkrankungen oder bei psychischen Krisen wohnortnah Unterstützung bietet, gibt es in jedem Stadtbezirk. Teilweise befinden sich die SPZ in städtischer Trägerschaft, teilweise in Trägerschaft der freien Wohlfahrtspflege. Die SPZ richten sich insbesondere auch an Personen mit schweren Krankheitsverläufen. Sie vermitteln notwendige Versorgungsleistungen, bieten fachärztliche und psychosoziale Beratung, Kontaktangebote und Freizeitangebote, Betreuung im Wohnbereich sowie Hilfe zur Arbeit und Beschäftigung. Das offene Kontaktangebote und Beratungsangebot der neun SPZ ebnet den Zugang zu den notwendigen Unterstützungsangeboten. Es arbeitet im engen Verbund mit dem Sozialpsychiatrischen Dienst, der Personen aufsucht, wenn diese sich scheuen, in eine Beratungsstelle zu gehen, oder in akuten Krisensituationen. Beide Angebote nehmen daher eine Schlüsselfunktion in der ambulanten sozialpsychiatrischen Versorgung für Einwohner*innen des Stadtbezirks ein.

Zum Wirkungsfeld der SPZ gehört auch die Koordination der gemeindepsychiatrischen Versorgung in Kooperation mit Kliniken sowie anderen psychiatrischen, psychotherapeutischen und psychosozialen Angeboten und Einrichtungen des Stadtbezirks. Durch offene Veranstaltungen für alle, wie beispielsweise Kinoabende oder Lesungen, tragen die Sozialpsychiatrischen Zentren zur Einbindung ihrer Besucher*innen in das Stadtteilleben und zur Bereicherung aller Einwohner*innen des Stadtbezirks bei.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit