Bürger*innendialog und Ausstellung auf den Ringen machten Zukunftsthemen greifbar

Wie können wir gleichzeitig gut unterwegs sein und lebenswerte Quartiere schaffen? – Dieser Frage und weiteren zentralen Aspekten und Herausforderungen auf dem Weg zu einer nachhaltigen Mobilität und menschenorientierten Stadt widmete sich vom 26. bis 28. Mai 2023 der gesamtgesellschaftliche Dialog der Stadt Köln und Koelnmesse im polisMOBILITY camp.

Drei Tage lang ging es zwischen Rudolfplatz und Friesenplatz auf dem Hohenzollernring um die Gestaltung der Mobilität in Köln, der Kölner Region und darüber hinaus – in Gesprächen und auch ganz praktisch bei der Erprobung verschiedener Mobilitätslösungen vor Ort: Die Bürgerinnen und Bürger tauschten sich zu verschiedenen Facetten der Mobilitätswende mit Politik, Verwaltung, Initiativen, Wirtschaft und Wissenschaft aus.

Das polisMOBILITY camp als großer Bürger*innendialog zur Mobilitätswende hat mit rund 12.000 Besucher*innen das große Interesse der Zivilgesellschaft an der Mitgestaltung einer lebenswerten Stadt für alle eindrücklich bewiesen. Es steckt enormes Potenzial und Kraft in der Partizipation der Bürger*innen,

resümiert Ascan Egerer, Beigeordneter für Mobilität der Stadt Köln.

Es waren drei abwechslungsreiche, anregende Tage, in denen viele Fragen, Herausforderungen, aber auch viele Ideen und konkrete Lösungsansätze im Fokus standen – und die darüber hinaus zeigten, wie öffentlicher Raum alternativ genutzt und gestaltet werden kann. Gemeinsam wird Köln mobiler.

Im Anschluss an die diesjährige "polisMOBILITY expo & conference" in der Koelnmesse (24.-26. Mai) hatte die Stadt Köln am Pfingstwochenende alle Bürger*innen zum gesamtgesellschaftlichen Austausch zu den Themen einer Mobilität der Zukunft eingeladen. Straßengesprächen, Vorträgen, Diskussionsrunden und interaktiven Mitmach-Formaten musste der motorisierte Verkehr temporär weichen.  

Im Eröffnungsinterview mit Ascan Egerer, Koelnmesse-Geschäftsführer Oliver Frese und Moderatorin Vivien Leue wurde deutlich, wie die Mobilitätslösungen, die im Rahmen der polisMOBILITY expo & conference in der Koelnmesse präsentiert wurden, ihren Weg nun direkt dorthin fanden, wo sie gebraucht werden – in die Kölner Straßen und Veedel. Eine interaktive Ausstellung in Kooperation mit der Koelnmesse lud nicht nur zum Anschauen, sondern auch zum Ausprobieren ein, um die Mobilität von morgen greifbar zu machen. Unternehmen verschiedener Branchen rund um Mobilität, Klimaschutz und Digitalisierung, präsentierten ihre Produkte und erklären den Mehrwert ihrer Lösungen für die Stadt der Zukunft – von Elektromobilität, Lastenrad, Carsharing oder Smart-City-Anwendungen bis hin zu wegweisenden Verkehrskonzepten für die Letzte Meile. Auf einem Testparcours konnten verschiedene Formen von Zweirädern auf einem Rundkurs getestet werden und bei begleiteten Testfahrten Elektrofahrzeuge direkt im öffentlichen Stadtverkehr ausprobiert werden.

Ich bin davon überzeugt, dass Mobilität ein Schnittstellenthema ist – nur wenn alle Akteure inklusive ÖPNV, Mobilitätsdienstleister, die Politik und eben auch die Gesellschaft an einem Strang ziehen, kann die Mobilitätswende gemeinsam entwickelt und vorangetrieben werden,

fasste Oliver Frese, Geschäftsführer der Koelnmesse GmbH, die Zielsetzung zusammen, mit der das Messeunternehmen im Rahmen der "polisMOBILITY expo & conference" sowie auf dem "polisMOBILITY camp" die Umsetzung der Mobilitätswende unterstützen will.  

Zivilgesellschaftliches Engagement: "Inseln des Wandels"
Neben Politik und Verwaltung wirken zahlreiche zivilgesellschaftliche Initiativen seit Jahren aktiv daran mit, Köln in Sachen Verkehr zukunftsfähig zu gestalten. Wie auch im vergangenen Jahr präsentierten sich an selbst gestalteten Bauwagen – als "Inseln des Wandels" auf dem Areal zwischen Rudolfplatz und Friesenplatz verteilt – verschiedene Initiativen mit ihrem Engagement, ihren Projekten und einem vielfältigen Workshop-Programm, so unter anderem: Eigelstein Veedel/Bügerverein Kölner Eigelstein, Fuss e.V., Hofdealer, Klug e.V., LebeVeedel, Nachbarn60, Senf Köln, SoLaWi Köln oder VCD Köln.

Bühnenprogramm: Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Kultur im Gespräch
Das Bühnenprogramm brachte zum thematischen Austausch Vertreter*innen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, und Wissenschaft sowie Zivilgesellschaft und Kultur zusammen. Ascan Egerer, Beigeordneter für Mobilität, Christiane Martin, Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen, Ralph Herbertz, VCD Köln, und Ann-Christin Koch, Brand Managerin Microlino Deutschland, diskutierten beispielsweise den zu entwickelnden nachhaltigen Mobilitätsplan.  

Einige Highlights: 

  • Dr. Heinz-Wilhelm Esser, einer der beliebtesten TV-Mediziner Deutschlands und bekannt als Doc Esser, machte deutlich, dass Bewegung unverzichtbar für unsere Gesundheit und unsere Lebensqualität ist, das gilt auch für städtische Mobilität. Eine gelungene Mobilitätswende kann die Lebensqualität in Köln nachhaltig verbessern.
  • Im Science Slam präsentierten Wissenschaftler*innen im Slam-Format ihre Forschung rund um die Mobilität der Zukunft. Zum Thema, wie Kinder und Jugendliche mobil sein wollen und können, sprachen Karin Leusner, Schulleiterin der Vincenz-Statz-Grundschule, Simone Kraus von Kidical Mass, Maren Mayer de Groot von Dialogwerke, und Lukas Lorenz, SPD Ratsfraktion.
  • Warum ist nachhaltige Mobilität wichtig für eine florierende Kulturlandschaft? Diesem Thema gingen der Leiter des Projekts "Zukunft feiern!", Moritz Swars, Paulina Raduch, Vorstandsmitglied der Klubkomm, Manuel Jeschka von der Ratsfraktion VOLT und Vertreter*innen des Dezernats für Klima, Umwelt, Grün und Liegenschaften nach.
  • Bei der Filmvorführung des Films "Metropolen in Bewegung" ging es unter anderem um die Frage, wie unsere Städte lebenswerter werden können, wie wir den Raum für alle Verkehrsteilnehmenden gerecht aufteilen können. Der Film "Wie gelingt die Verkehrswende? Metropolen in Bewegung" von Johan von Mirbach zeigt Beispiele einer gelungenen Verkehrswende in Städten. Die Filmvorführung fand in Kooperation mit dem Film Festival Cologne unter Anwesenheit des Regisseurs statt.
  • Im Abschlusspanel des polisMOBILITY camp richtete sich der Blick in die Zukunft. Wie sehen die Pläne der Stadt zu ÖPNV, Straßennetz und Fahrradinfrastruktur aus? Und an welchen Punkten der Transformation müssen alle beteiligten Akteur*innen noch stärker zusammenarbeiten? Vertreter*innen lokaler Initiativen, von Verwaltung und Politik diskutierten die Erkenntnisse von drei Tagen Bürgerdialog, zogen ein Resümee des camps und wagten vor allem einen Ausblick, wie die Gemeinschaftsaufgabe Mobilitätswende gemeistert werden kann. Es diskutierten Ascan Egerer, Beigeordneter für Mobilität der Stadt Köln, Dr. Ute Symanski, Vorsitzende von RADKOMM, Johan von Mirbach, Regisseur, und Florian Weber von der CDU-Ratsfraktion.

Ich möchte, dass Kölner*innen – egal welchen Alters, ob mit oder ohne Handicap – sich in der Stadt komfortabel und nachhaltig bewegen können. Dafür müssen Rad- und Fußwege ausgebaut, der öffentliche Straßenraum aufgewertet und autoarme Quartiere gefördert werden. Wenn es uns gelingt, die vielen kurzen Autofahrten in der Stadt zu ersetzen, dann profitieren auch der Wirtschaftsverkehr und diejenigen, die wirklich auf das Auto angewiesen sind. Dazu gehört es, neben dem Altbewährten auch neue Dinge auszuprobieren, um den Stadtverkehr von morgen zu gestalten,

fasste Ascan Egerer erneut die Ziele der Stadt Köln im Kontext der Mobilitätswende zusammen.  

Weitere Informationen zum polisMOBILITY camp können hier abgerufen werden.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit