Politisches Begleitgremium tagt zur Vorbereitung des Alternativen-Vergleichs
Das politische Begleitgremium zum Projekt "Kapazitätserweiterung auf der Ost-West-Achse" hat am Freitag, 10. März 2023, zum vierten Mal getagt. Thema der Sitzung war die Vorbereitung des Alternativen-Vergleichs für die Innenstadt. Die Projektverantwortlichen stellten einen Katalog mit Vergleichskriterien für die Betrachtung der ober- und unterirdischen Planungsalternative vor. Anschließend luden Sie die Vertreter*innen aus Politik und Stadtverwaltung zur Diskussion ein. Der Kriterienkatalog wurde durch den Generalplaner Innenstadt in Zusammenarbeit mit der Projektsteuerung sowie in Abstimmung mit der Projektgruppe und den Kölner Verkehrs-Betrieben (KVB) entwickelt.
Ascan Egerer, Beigeordneter für Mobilität der Stadt Köln, ordnet das Vorgehen ein:
Der Kriterienkatalog soll alle Aspekte, die für eine sachliche Entscheidungsfindung notwendig sind, aufnehmen. Alle Argumente des Für und Wider, mögliche Konflikte und konträre Punkte sollen auf den Tisch kommen, um den politischen Gremien eine bestmögliche Vorbereitung für die Entscheidung zu ermöglichen.
Nachdem in der vergangenen Sitzung ein erster Blick auf den Planungssachstand für den Ausbau der oberirdischen Projektalternative geworfen wurde, wird die Projektgruppe zur nächsten Sitzung im Mai 2023 über den aktuellen Planungssachstand der unterirdischen Projektalternative (Tunnellösung) im Innenstadtbereich informieren.
Erst nach Abschluss der Planungen wird der Kriterienkatalog vervollständigt und endgültig abgestimmt. Danach werden wir beginnen, beide Projektalternativen auf dessen Basis zu vergleichen. Ziel ist es, noch in diesem Jahr eine solide Entscheidungsgrundlage vorzulegen,
so Ascan Egerer weiter.
Zweistufiges Verfahren zum Alternativen-Vergleich
Projektleiterin Hildegard Heide erklärt das zweistufige Verfahren zum Vergleich der Alternativen:
Zunächst werden die beiden Alternativen nach dem vorgestellten Kriterienkatalog qualitativ beurteilt. Dieses besteht aus drei Zielfeldern – Verkehr, Stadtraum und Umwelt – mit elf Oberkriterien und weiteren Unterkriterien, die den Nutzen der jeweiligen Alternative beschreiben. Nach der qualitativen Beurteilung des Nutzens werden wir in einem zweiten Schritt den Aufwand in Bezug auf Kosten und Risiken sowie Wirtschaftlichkeit gegenüberstellen.
Dabei werden unter anderem Betriebskosten, Finanzierung und Förderung, baurechtliche Belange und zu erwartende Einschränkungen während der Bauphase betrachtet.
Die Projektverantwortlichen berichteten zur Sitzung außerdem von den Fachgesprächen zur oberirdischen Planungsalternative im Bereich Innenstadt, die im November 2022 mit Kölner Interessensgruppen aus der Stadtgesellschaft stattfanden. Die Verwaltung der Stadt Köln hat den Kriterienkatalog und alle Varianten für die oberirdische Alternative im Bereich Innenstadt zum Herunterladen auf der Projektwebsite hier veröffentlicht. Die Varianten für die Oberflächengestaltung bei einer Tunnellösung sowie der Kriterienkatalog mit den Bewertungen werden zu gegebenem Zeitpunkt ebenfalls auf der Projektwebsite veröffentlicht.
Über das politische Begleitgremium
Um einen regelmäßigen Austausch zu den aktuellen Planungen der Ost-West-Achse zwischen der Politik und den beteiligten Ämtern zu sichern, beauftragte der Rat der Stadt Köln die Verwaltung in seiner Sitzung am 3. Februar 2022, ein politisches Begleitgremium für das Projekt "Kapazitätserweiterung auf der Ost-West-Achse" einzurichten. Es setzt sich zusammen aus Vertreter*innen des Verkehrs- und Stadtentwicklungsausschusses, den Bezirksbürgermeister*innen der Bezirke Innenstadt, Lindenthal und Kalk, Vertreter*innen der KVB sowie Vertreter*innen der Verwaltung.
Das Begleitgremium tagt bis zur Entscheidung durch den Rat der Stadt Köln für eine ober- und unterirdische Projektalternative viermal jährlich. Anschließend ist zweimal jährlich eine Sitzung geplant, um das Projekt weiter zu begleiten.
Über das Projekt
Das Bauvorhaben "Kapazitätserweiterung auf der Ost-West-Achse" ist ein Großprojekt mit wesentlicher Bedeutung für den ÖPNV, die Verkehrswende sowie die Entwicklung der Kölner Innenstadt. Dabei planen die Kölner Stadtverwaltung und die KVB die Infrastruktur für eine leistungsfähigere Linie 1. Das betrifft insgesamt 34 Haltestellen, an denen künftig längere Züge eingesetzt werden. Diese sind 90 statt 60 Meter lang und können rund 50 Prozent mehr Fahrgäste aufnehmen. Dafür werden fast alle Haltestellen der Linie 1 umgebaut und die Bahnsteige verlängert. Drei Haltestellen auf der Strecke müssen nicht angepasst werden. Sie sind nicht Teil des Projekts ("Deutzer Freiheit", "Bahnhof Deutz/Messe" und "Höhenberg Frankfurter Straße").
Auftraggeberinnen sind die Stadt Köln und die KVB. Die ämterübergreifende "Projektgruppe Ost-West-Achse" betreut das Projekt. Sie besteht aus Mitarbeitenden des Amtes für Straßen und Radwegebau sowie des Amtes für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau. Die Projektgruppe arbeitet eng mit den KVB zusammen. Innerhalb des Projekts gibt es einzelne Teilprojektleitungen. So verantwortet die KVB den rechtsrheinischen Ausbau, inklusive der Haltestellen im Bestandstunnel. Die beiden städtischen Ämter sind für die linksrheinische Planung verantwortlich.
Weitere Informationen können hier abgerufen werden.