Stadt Köln veröffentlicht Personalbericht 2019/2020

Jährlich veröffentlicht die Stadt Köln mit dem Personalbericht Zahlen zur Entwicklung des städtischen Verwaltungspersonals und gibt Einblick in die daraus folgenden personalpolitischen Schlussfolgerungen und Maßnahmen. In diesem Jahr stehen jedoch nicht nur die statistischen Werte aus dem Berichtsjahr 2019 im Fokus, sondern auch die Auswirkung der Corona-Krise auf die Personalarbeit im ersten Halbjahr 2020.  

Zu Beginn der Corona-Krise und insbesondere zur Zeit des Lockdowns stand die Stadt als Arbeitgeberin vor der Herausforderung, zum einen den funktionierenden Verwaltungsbetrieb als kritische Infrastruktur sicherzustellen und zum anderen die Sicherheit der Mitarbeitenden zu gewährleisten. Innerhalb weniger Wochen wurden unter anderem 90 Ärztinnen und Ärzte und mehr als 300 Medizinstudierende für die Arbeit im Gesundheitsamt eingestellt sowie knapp 850 Mitarbeitende von ihren eigentlichen Aufgaben entbunden, um in Bereichen mit höherer Krisen-Priorität eingesetzt zu werden. Außerdem wurden in allen Bereichen, in denen es sinnvoll und erforderlich war, zusätzliche Zugänge für mobiles Arbeiten geschaffen. Dies führte zur Einrichtung von zusätzlichen rund 6.500 Mobilplätze / Arbeitsplätzen, so dass insgesamt rund 10.000 Mitarbeitende die Möglichkeit hatten, im Homeoffice tätig zu sein.

Die Krise hat gezeigt, an welchen Stellen wir mit einer flexiblen Personalpolitik schnell aber auch nachhaltig handeln müssen. Sie hat den schon weit vor Corona angestoßenen Wandel weiter beschleunigt,

so Prof. Dr. Dörte Diemert, Stadtkämmerin und in Personalangelegenheiten derzeit Vertreterin des Stadtdirektors.  

Ein Blick in den statistischen Teil des Personalberichts zeigt, dass im Jahr 2019 das Stammpersonal der Stadt um 669 Mitarbeitende auf 19.549 Personen angewachsen ist. Es wurden 1.589 Personen neu bei der Stadt eingestellt, um bestehende Vakanzen und Personalengpässe weiter abzubauen. Ein besonders hoher Zuwachs liegt naturgemäß im klassischen Verwaltungsbereich, doch auch im vom Fachkräftemangel stark betroffenen MINT Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) konnten 161 Mitarbeitende hinzugewonnen werden.  

Gleichbleibend zum Vorjahr ist der Frauenanteil im Stammpersonal bei der Stadt. Er liegt mit 63 Prozent deutlich höher als der Anteil der Männer mit 37 Prozent. Betrachtet man die Frauenquote in allen Führungspositionen, liegt diese bei 54 Prozent. Sie konnte zum Vorjahr um ein Prozent gesteigert werden. Das durchschnittliche Alter des Personals sank leicht von 46 Jahren auf 45,6 Jahre. Dieser Rückgang ist auch auf die hohe Ausbildungsquote der Stadtverwaltung von 8,95 Prozent (2018: 8,79 Prozent) zurückzuführen. Zum Vergleich: Die allgemeine Ausbildungsquote in Nordrhein-Westfalen lag 2018 bei 5,2 Prozent.  

Die demographische Entwicklung trifft auch die Stadtverwaltung: Ein Viertel der Mitarbeitenden wird altersbedingt die Stadtverwaltung in den nächsten zehn Jahren verlassen. Hinzu kommt der allgemeine Fachkräftemangel auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Mit Maßnahmen zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität, wie zum Beispiel einer lebensphasenorientierten und familienfreundlichen Personalpolitik sowie aktivem Recruiting, tritt die Verwaltung dieser Herausforderung entgegen. 2019 wurde die Stadt Köln als "Familienfreundliches Unternehmen" zertifiziert. Und auch für weitere zukünftige Entwicklungen wappnet sich die Stadtverwaltung mit dem Projekt "Szenarien zur Zukunft der Verwaltungsarbeit: Wie wir im Jahr 2030+ in der Kölner Verwaltung arbeiten können" für eine vorausschauende Personalplanung.  

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit