Stadt Köln bereitet Abschnitte für Hohenstaufenring und Hohenzollernring vor

Die Stadt Köln wandelt auf weiteren Teilabschnitten der Kölner Ringe eine Autospur in einen Radfahrstreifen um. Derzeit werden die Arbeiten zur fahrrad- und fußgängerfreundlichen Gestaltung auf dem Ubierring in nördlicher Fahrtrichtung und dem Habsburgerring durchgeführt. Damit werden zusätzliche rund 500 Meter der Kölner Ringe umgestaltet.

In den vergangenen zwei Jahren wurde bereits ein rund 450 Meter langer Abschnitt des Hohenstaufenrings zwischen Lindenstraße/Schaafenstraße und Zülpicher Platz als Pilotstrecke eine Kfz-Spur in einen Radfahrstreifen umgewandelt. Zudem wurden auf dem Theodor-Heuss-Ring und dem Sachsenring Radfahrstreifen angelegt. Geplant ist, auf den Ringen zwischen der Bastei im Norden und dem Bayenturm im Süden eine komfortable Radverkehrsführung auf der Straße herzustellen. Hierzu gehört auch die bereits 2019 abgeschlossene durchgängige Einführung von Tempo 30.

66_FOTO_Habsburgerring nachher © Stadt Köln
Habsburgerring nachher

Mit den nun durchgeführten Maßnahmen am Habsburgerring zwischen Richard-Wagner-Straße/Pilgrimstraße und Lindenstraße/Schaafenstraße ergeben sich folgende wesentliche Änderungen:

  • Statt zwei Spuren für Autofahrer gibt es nun in beiden Richtungen eine Fahrspur und einen Radfahrstreifen in nördlicher Fahrrichtung sowie einen Schutzstreifen in südlicher Fahrtrichtung.
  • Hinweis: In südlicher Fahrtrichtung soll im Zusammenhang mit der Fertigstellung der Baustelle und Neuordnung der Fahrstreifen am Rudolfplatz zu einem späteren Zeitpunkt die Fahrbahn in Richtung Lindenstraße verbreitert werden, um dann den Radfahrstreifen auch in südlicher Fahrtrichtung in Regelbreite fortzuführen.
  • Der Radverkehr in nördliche Fahrtrichtung wird von der der Pilotstrecke aus kommend ab der Schaafenstraße zukünftig auf der Fahrbahn geführt. Damit ist zwischen Zülpicher Platz und Rudolfplatz eine kontinuierliche Führung auf der Straße gegeben. Auf Höhe Rudolfplatz soll nach Abschluss der Bauarbeiten der Radfahrstreifen in Regelbreite fortgeführt werden.
  • Um eine möglichst lange Verflechtungsstrecke für die rechtsabbiegenden Autofahrer anzubieten, wurden vier Kurzzeitparkplätze am Fahrbahnrand entfernt und zu einem Rechtsabbiegefahrstreifen umgewandelt. Damit ist bei starker Belegung des Radfahrstreifens der Rechtsabbiegefahrstreifen weiterhin erreichbar.
  • Der Radverkehr in südlicher Fahrtrichtung wird aus der Baustelle unmittelbar auf den Radfahrstreifen geleitet und von dort über einen Schutzstreifen zur Pilotstrecke geführt. Die Führung für den Autoverkehr bleibt durchgängig einspurig.
66_FOTO_Ubierring nachher neu © Stadt Köln
Ubierring nachher

Mit den nun durchgeführten Maßnahmen am Ubierring in nördlicher Fahrtrichtung zwischen Agrippinaufer und Alteburger Straße ergeben sich folgende wesentliche Änderungen:

  • Bereits in der Zufahrt vom Agrippinaufer zum Ubierring wurde die Anzahl der Fahrspuren von zwei auf eine Fahrspur für Autofahrer reduziert, sodass auf dem Ubierring eine klare Zufahrtssituation mit einer Autospur und einer Fahrspur für Radfahrende entsteht.
  • Auf dem Ubierring wird bis zum Anschluss an den Bestand an der Alteburger Straße eine Autospur in eine Radspur umgewandelt, dabei wird überwiegend ein Radfahrstreifen markiert.
  • Mit der Planung wird dem Kfz-Verkehr lediglich im mittleren Abschnitt des Ubierrings die Möglichkeit zum Laden und Liefern (tagsüber) sowie für Bewohnerparken (nachts) eingeräumt. Hierfür wird der Radfahrstreifen auf einem rund 70 Meter langen Abschnitt unterbrochen und stattdessen ein Schutzstreifen markiert. Es werden insgesamt zwei Ladezonen am Fahrbahnrand bereitgestellt.
  • Der Einsatz des schmaleren Schutzstreifens statt des Radfahrstreifens wird auch deshalb erforderlich, weil zukünftig keine Fahrzeuge mehr halbseitig auf dem Gehweg stehen sollen und somit die Gehwegflächen wieder voll dem Fußverkehr zur Verfügung stehen.
  • Um im ersten Teilabschnitt die Zufahrtssituation besonders eindeutig und komfortabel zu gestalten, wird eine Sperrfläche zwischen Kfz-Fahrstreifen und Radfahrstreifen markiert. Falls in der Verkehrsüberwachung regelmäßig ordnungswidriges Parken auf dem Radfahrstreifen stattfindet, kann die Sperrfläche zusätzlich mit Poller ausgestattet werden, sodass ein Parken auf dem Radfahrstreifen nicht mehr möglich ist.
  • Durch die Planung entfallen im ersten Teilabschnitt zwischen Agrippinaufer und dem Gebäude des ehemaligen Rautenstrauch-Joest-Museums zwölf Stellplätze und werden weitere sechs Stellplätze tagsüber zu Ladezonen umgewandelt. Diese stehen den Anwohnerinnen und Anwohnern abends als Bewohnerparkplätze zur Verfügung. Im weiteren Verlauf entfallen weitere drei Stellplätze für die Erweiterung einer Ladezone sowie Fahrradstellplätze.
  • Es werden insgesamt 50 zusätzliche Abstellplätze für Radfahrende geschaffen.
  • Mit der Umsetzung der Planung Ubierring wird ein attraktiver und konfliktarmer Netzanschluss von der Rheinuferstraße zu den Kölner Ringen gewährleistet.

Die Gesamtkosten für die Arbeiten am Ubierring und Habsburgerring liegen bei etwa 100.000 Euro. Neben den Kosten für die Markierung sind hierin unter anderem auch die Kosten für die aufwendigen Verkehrssicherungsmaßnahmen enthalten.

Rückbau der Radwege auf der Pilotstrecke

Parallel wird in den nächsten Wochen im Bereich der Pilotstrecke am Hohenstaufenring der Rückbau der Radwege fortgeführt. Nachdem in den vergangenen Monaten in nördlicher Fahrtrichtung der Teilrückbau an den Einmündungen Jahnstraße, Rubensstraße, Schaevenstraße und Schaafenstraße erfolgte, wird nun bis voraussichtlich Anfang September in südlicher Fahrtrichtung der Radweg zwischen Lindenstraße und Beethovenstraße komplett entfernt und als Gehweg dem Fußverkehr zur Verfügung gestellt. Zudem wird auf den ersten Metern südlich der Beethovenstraße der Radweg entfernt und der Bereich baulich entsprechend der angrenzenden Flächen mit Gehwegplatten und Natursteinpflaster als Gehweg hergestellt. Durch Aufstellen des Verkehrszeichens Gehweg wird zudem auch verkehrsrechtlich eindeutig der Seitenraum vollständig den Zu Fuß Gehenden zur Verfügung gestellt und somit die Konfliktsituation am Zülpicher Platz entschärft. Ein vollständiger Rückbau des Radwegs zwischen Beethovenstraße und Zülpicher Platz soll zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt werden.

Die Straßenbaukosten für den Rückbau des Radwegs zwischen Lindenstraße und Beethovenstraße (Radweg Westseite) sowie den Rechtsabbiegefahrstreifen zur Pilgrimstraße liegen in Summe bei etwa 105.000 Euro. Die Kosten für die oben beschriebenen und bereits durchgeführten Maßnahmen zum Rückbau der Radwege an den Einmündungen auf der Ostseite lagen bei etwa 45.000 Euro.

Weitere Maßnahmen in der zweiten Jahreshälfte 2020 und im Jahr 2021

Es ist geplant, bis Ende des Jahres sowohl auf dem Hohenstaufenring zwischen Barbarossaplatz und der in 2018 eingerichteten Pilotstrecke sowie einem ersten Teilabschnitt des Hohenzollernrings rund 550 Meter komfortable Radverkehrsführung auf er Fahrbahn zu realisieren. Im Jahr 2021 sind weitere Maßnahmen vor allem nördlich des Rudolfplatzes sowie der Lückenschluss am Salierring geplant.

Zum Hintergrund:

Mit dem im Juni 2016 vom Verkehrsausschuss beschlossenen Radverkehrskonzept Innenstadt hat die Verwaltung den Auftrag erhalten, auf den nördlichen und südlichen Kölner Ringen durch Markierungen eine verbesserte Radverkehrsführung herzustellen. Parallel dazu hat der Verkehrsausschuss beschlossen, die Forderungen des "10-Punkte-Plans" der Initiative "#RingFrei" zur Radverkehrsführung an den Kölner Ringen zu überprüfen und bei den zukünftigen Planungen zu berücksichtigen. In der Folge gab es mit der Initiative "#RingFrei" und dem ADFC mehrere Arbeitstreffen, bei denen Einzelheiten besprochen, konkretisiert und vereinbart wurden. Das Gesamtkonzept für die Ringe wurde daraufhin mit breiter Beteiligung von Politik, Initiativen und Verbänden weiterentwickelt.

Im vergangenen Jahr hat die Verwaltung dem Verkehrsausschuss die Vorlage für die dritte Umsetzungsstufe vorgelegt. Diese wurde am 9. Juli 2019 vom Verkehrsausschuss nahezu einstimmig beschlossen.

66_GRAFIK_Übersichtsplan Radverkehrsführung an den Ringen
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Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit