Köln bietet Gurgeltests in Kitas und Schulen an
Auch im verschärften Lockdown haben die Kitas geöffnet und in den Kölner Schulen wird neben dem Distanzlernen eine Notbetreuung für Schülerinnen und Schüler der Klassen 1 bis 6 sowie mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf angeboten.
Das Land Nordrhein-Westfalen räumt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit ein, sich bis Ende März sechsmal kostenlos bei ihren Hausärzten testen zu lassen. Um ihnen ein noch höheres Maß an Sicherheit zu bieten, hat die Stadt Köln eine zusätzliche Teststrategie entwickelt. Ab der kommenden Woche bietet sie für rund 10.000 Kitabeschäftigte in Köln Rachenspültests vor Ort an. Das neue Testangebot steht in einer Pilotphase auch den rund 2.800 Personen zur Verfügung, die derzeit die Notbetreuung in den Schulen übernehmen. Die Tagespflegepersonen werden ebenfalls in das Programm aufgenommen.
In Kooperation mit einem Kölner Labor können die Beschäftigten in einem 14-tägigen Rhythmus in den Einrichtungen Rachenspültests vornehmen. Zum einen entfällt so der Gang zum Hausarzt oder dem Testzentrum, zum anderen ist das Gurgeln einer Flüssigkeit wesentlich angenehmer als die normalen Tests mit Abstrichen in Rachen und Nase. Die Stadt erhofft sich dadurch eine hohe Akzeptanz und Beteiligung. Im Labor werden dann PCR-Tests angewandt, die eine möglichst hohe Verlässlichkeit bieten.
In einem Schreiben an alle Beschäftigten der 700 Kölner Kitas und an die rund 1.000 Tagespflegepersonen bedankt sich Oberbürgermeisterin Henriette Reker und informiert über die neue Testmöglichkeit:
Ich danke allen Erzieherinnen und Erziehern sowie den Tagespflegemüttern und -vätern, die für Familien, die ihre Kinder nicht zu Hause betreuen können, eine Notbetreuung anbieten und damit einen wichtigen Beitrag in dieser für uns alle herausfordernden Zeit leisten. Um ihnen mehr Sicherheit zu bieten und damit wir die Kitas und Schulen weiterhin offenhalten können, starten wir ab der kommenden Woche mit einem Testangebot, das über das der Landesregierung hinausgeht. Wir bringen den Test in die Kitas und Schulen, das heißt, wir bieten 10.000 Kitabeschäftigten und 2.800 Beschäftigten an Schulen, die derzeit die Notbetreuung leisten, vor Ort einen Rachenspültest an. Er ist angenehmer als der Abstrich in Hals und Nase – als PCR-Test jedoch verlässlicher als der Antigentest. Ich bitte alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Einrichtungen: Lassen Sie sich testen.
Derzeit sind drei Durchläufe im Abstand von 14 Tagen geplant, die Stadt investiert rund 200.000 Euro pro Durchlauf.
Im nächsten Schritt soll die Testung auf Kinder und Jugendliche ausgeweitet werden. Die Stadt Köln hat hierfür gemeinsam mit der Universität zu Köln ein Konzept entwickelt. Die Rachenspülprobe ist auch bei Kindern und Jugendlichen möglich, ganz Kleine können auch auf einem Tupferstäbchen kauen, anstatt zu gurgeln. Diese Methode wurde in einer Kindertageseinrichtung und in einer Schule bereits sehr erfolgreich erprobt. Die Stadt Köln setzt sich dafür ein, bestmögliche Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass bald wieder ein regulärer Betrieb möglich ist.
Zurzeit werden in den Kindertageseinrichtungen in städtischen Kitas ungefähr 33 Prozent, in den Kitas freier Träger 45 Prozent sowie in der Tagespflege 75 Prozent der Kinder betreut. Im Bereich Schule nehmen etwa zwölf Prozent eine Notbetreuung in Anspruch.