Ausstellung von Künstlerin Ana Laibach
Die Künstlerin Ana Laibach schließt mit einer Ausstellung ihr Stipendium der Stiftung Dr. Dormagen-Guffanti ab. Sechs Monate hat sie zusammen mit den Bewohner*innen des städtischen Behindertenzentrums Dr. Dormagen-Guffanti in Köln-Longerich zusammen gearbeitet.
Ob Puppengeburtstag, Hühnerpflege, Einkauf einer Kaffeemaschine, dem täglichen Schaukeln, dem gemeinsamen Zeichnen oder auch Krankenhaus-Besuchen mit Eis und Cola – das Gefühl Teil zu haben, weil ich Zeit habe, mich auf die Menschen einlassen zu können, beruhigt und entschleunigt
sagt Ana Laibach.
Für die herzliche Offenheit möchte ich mich bei allen bedanken, die mich so schnell in ihrem Alltag willkommen hießen.
Von Beginn des Stipendiums an hat die Künstlerin die Bewohnenden, Mitarbeitenden und Angehörigen im gegenseitigen Einverständnis porträtiert und sich von ihnen porträtieren lassen.
Das Besondere dabei ist, dass wir dies taten, ohne dabei beim Zeichnen auf das Blatt zu schauen. Viele beeindruckende Portraits entstanden bereits aus den intensiven Augenblicken, die uns amüsiert staunen lassen
so Laibach.
Die Ergebnisse sind nun in der Ausstellung „Hier wird was geboten. Um viertel vor zwei wird geschaukelt. Hühner, die krähen“ zu sehen.
Ich bin dankbar, dass Ana Laibach den Alltag in ihrer Kunst auf so besondere Weise erlebbar macht und Menschen mit Behinderungen in Kontakt mit der Kunst und umgekehrt die Kunst zu den Menschen bringt
sagt Dr. Harald Rau, Beigeordneter für Soziales, Gesundheit und Wohnen der Stadt Köln.
Sie leistet mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag zur gleichberechtigen Teilhabe zwischen Menschen mit und ohne Behinderung.“
Die besondere Wohnform des "Dr. Dormagen-Guffanti Hauses" bietet Menschen mit komplexem Unterstützungsbedarf ein Zuhause. Der Leitgedanke ist, dass die Beeinträchtigung nicht durch körperliche Defizite entsteht, sondern die Gesellschaft durch entsprechendes Handeln den Menschen in seiner Entwicklung oder Entfaltung behindert. Die Kunst hat sich hier als ein ausgleichendes Instrument erwiesen, in dem sich Menschen mit und ohne Beeinträchtigung auf Augenhöhe begegnen – eine absolute Notwendigkeit um Inklusion zu leben.
In diesem Zusammenhang ist es Ana Laibach durch ihre äußerst empathische Art gelungen, die Kunst in das Leben von Menschen mit Beeinträchtigung hineinzuführen. Alltagsbeziehungen, Begegnungen, Austausch, Treffen im Garten, Plaudern mit den Hühnern, dies alles wurde zum Inhalt der künstlerischen Gestaltung. Laibachs Kunst weckte Vertrauen, Wärme und schaffte Brücken zu Möglichkeiten, sich neu zu definieren oder sich 'anders' auszudrücken
sagt Margarethe Wrzosek, Leiterin der Einrichtung.
Die Ausstellung öffnet Freitag, 21. Oktober 2022, um 15 Uhr und ist dann bis Freitag, 28. Oktober 2022, täglich von 15 bis 17 Uhr, geöffnet.
Adresse:
Städtisches Behindertenzentrum Dr. Dormagen-Guffanti,
Lachemer Weg 21 B-G, im Saal, und im Atelier neben dem Café, Lachemer Weg 22, in Köln-Longerich.