Oberbürgermeisterin Henriette Reker nimmt an Konferenz in Paris teil
Oberbürgermeisterin Henriette Reker reist am Aschermittwoch, 6. März 2019, nach Paris, um an einer Konferenz zum Thema "Asyl und Migration: Eine Schlüsselfrage für Europa" teilzunehmen. Die zweitägige Konferenz, die im Rathaus von Paris stattfindet, wird veranstaltet von der Heinrich-Böll-Stiftung Frankreich. Gastgeberin ist Anne Hildalgo, Bürgermeisterin von Paris. Sie wird die Konferenz auch eröffnen.
Zum Thema "Aufnehmen und integrieren: die Rolle von Städten, NGOs und zivilgesellschaftlichen Initiativen" tauscht sich Kölns Oberbürgermeisterin Reker bei der Konferenz unter anderen mit Damien Careme, Bürgermeister von Grande-Synthe, und Leoluca Orlando, Bürgermeister von Palermo, aus. Die deutsch-französische Konferenz hat das Ziel, die Vernetzung zwischen Kommunen und zivilgesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren in Deutschland und Frankreich zu stärken.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker:
Die Herausforderungen in Köln, wie auch anderen deutschen Großstädten, waren in den vergangenen Jahren groß, weil wir in sehr kurzer Zeit sehr viele Menschen aufgenommen haben. Eine wesentliche Bedingung für den Integrationserfolg ist das gesellschaftliche Klima und die Haltung der Bevölkerung in einer Stadt. In Köln gibt es – da bin ich mir aufgrund der vielerorts gelebten Willkommenskultur sicher – eine Mehrheit, die es richtig findet, Menschen in Not zu helfen und Schutzsuchende aufzunehmen. Ob diese Mehrheit aber noch größer wird oder zumindest stabil bleibt, hängt auch davon ab, ob Verteilungsverfahren und die Finanzierung der Aufwendungen von den Menschen als gerecht empfunden werden,
betont Reker.
Dazu haben wir in Deutschland noch Handlungsbedarf – die Städte brauchen hier mehr – auch finanzielle Unterstützung. Auf europäischer Ebene sehe ich noch größeren Handlungsbedarf. Wenn wir innerhalb Europas nicht zu einem einheitlichen Handeln und einer von allen Mitgliedsstaaten getragenen Verteilung der Menschen kommen, wird die Akzeptanz der Bevölkerung in den aufnehmenden Ländern und Städten absehbar sinken. Als Städte haben wir hierauf nur mittelbaren Einfluss, aber dennoch können wir, unterstützt durch das Ehrenamt und die Träger, in der Zivilgesellschaft für unser Anliegen werben und unsere Stadt politisch positionieren.