Weitere Ergebnisse der Strukturdatenerhebung 2023 liegen vor
Die Stadt Köln hat den Bericht "KSN 1/2024: Einkommensverteilung in Köln – Ergebnisse der Strukturdatenerhebung 2023" veröffentlicht. Den Auswertungen zufolge gehören neun Prozent der Kölner Haushalte zu den Vermögendsten, während 24 Prozent der Haushalte in Köln armutsgefährdet sind. Als armutsgefährdet gilt ein Kölner Haushalt dann, wenn er mit einem Netto-Äquivalenzeinkommen von weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens aller Haushalte in Köln auskommen muss. Das mittlere Einkommen liegt in Köln bei 2.119 Euro (Median-Wert).
Während Kölner Haushalte insgesamt im Durchschnitt ein monatliches Nettoeinkommen von 3.208 Euro zum Leben zur Verfügung haben, müssen Haushalte in den Stadtteilen Finkenberg und Chorweiler mit nur etwas mehr als der Hälfte davon auskommen. In Chorweiler und Finkenberg, aber auch in Seeberg, Lindweiler, Godorf und Ostheim, ist jeweils über die Hälfte der Haushalte gemäß der oben genannten Definition von Armut bedroht. Paarhaushalte im Erwerbsalter bis 65 Jahre sind finanziell besonders gut aufgestellt und deutlich weniger als andere Haushaltstypen armutsgefährdet. Paare ohne Kinder bis 65 Jahre haben ein durchschnittliches Einkommen von 4.908 Euro – acht Prozent von ihnen sind armutsgefährdet. Leben minderjährige Kinder im Haushalt, steht den Paaren mit einem Einkommen von 5.379 Euro zwar etwas mehr Geld zur Verfügung – ihre Armutsgefährdung ist jedoch mit 13 Prozent spürbar höher als die der Paare ohne Kinder.
Alleinerziehende sind besonders stark betroffen: Vier von zehn Alleinerziehenden-Haushalten sind armutsgefährdet. Alleinerziehende Mütter müssen im Schnitt mit 60 Prozent dessen auskommen, was ein alleinerziehender Vater hat. Daher sind alleinerziehende Mütter mit einer Quote von 42 Prozent deutlich häufiger armutsgefährdet als alleinerziehende Väter (19 Prozent). Auch zeigt sich: Je mehr Kinder im Haushalt leben, desto höher ist das Armutsrisiko. Zwei Drittel der kinderreichen Alleinerziehenden-Haushalte und ein Drittel der kinderreichen Paarhaushalte sind armutsgefährdet.
Die Ergebnisse basieren auf der im Sommer 2023 durchgeführten Strukturdatenerhebung. Die repräsentative Befragung ermittelt planungs- und steuerungsrelevante Strukturinformationen, die aus im Verwaltungsvollzug und amtlich vorliegenden Daten nicht entnommen werden können, sondern aufwendig erhoben werden müssen. Dafür wurden im Mai und Juni 2023 in zwei Wellen insgesamt 127.000 repräsentativ ausgewählte Kölner*innen angeschrieben und um Teilnahme an der Umfrage gebeten.
Der gesamte Bericht KSN 1/2024: Einkommensverteilung in Köln – Ergebnisse der Strukturdatenerhebung 2023“ mit vielen weiteren Auswertungen und Diagrammen ist hier abrufbar sowie hier.