Neue technische Möglichkeiten für die nächtliche Beleuchtung der Stadt Köln

Die Beleuchtungs- und Leuchtenkonzepte für den Stadtbezirk Innenstadt aus dem Jahr 2000 sowie für alle weiteren Stadtbezirke aus dem Jahr 2008 bilden die Grundlage für das nächtliche Erscheinungsbild der Stadt Köln. Diese bestehenden Konzepte wurden bei der Entwicklung des Lichtmasterplans (LMP) um neue technische Entwicklungen im Beleuchtungssegment ergänzt. Dies betrifft auch Anforderungen beim Klimaschutz, Umweltschutz und Insektenschutz, die Berücksichtigung stadtgestalterischer Aspekte sowie die Transparenz für Bürgerinnen und Bürger bei Gestaltung und Anpassungsmaßnahmen.

Den Lichtmasterplan wird es auch in digitaler Form geben, was deutschlandweit einmalig ist. Es wird eine webbasierte Anwendung geben, auf der man sich beispielsweise Leuchtstellen ansehen kann. Anhand einer digitalen Karte kann man darauf sehen, wie diese Leuchtstellen jetzt aussehen und wie diese später aussehen werden. Sobald die Web-Anwendung online geht, wird darüber gesondert informiert.

Der digitale Lichtmasterplan dient als Handlungsleitfaden für die Planung von Straßenbeleuchtungen und versteht sich ebenfalls als Handlungsempfehlung für private Bauherren. Straßen, Wege, Plätze, Tunnel und die Anstrahlung von Kirchen, Denkmälern und historischen und städtischen Bauwerken werden den Vorgaben des LMP entsprechend beleuchtet, was bereits in der Praxis Anwendung findet. Die inhaltliche Bearbeitung des Werks erfolgte in enger Abstimmung zwischen dem Amt für Verkehrsmanagement sowie dem Stadtraummanagement, dem Stadtplanungsamt, dem Amt für Denkmalschutz und Denkmalpflege, der RheinEnergie AG und dem Lichtplanungsbüro Studio DL.

Die Lichtinszenierung aller wichtigen Gebäude sowie eine Hervorhebung der besonderen stadträumlichen Merkmale sollen Orientierungspunkte schaffen. Die aus der Analyse herausgearbeiteten wichtigsten Sichtachsen sollen mit Licht betont werden. Durch klare Planungsvorgaben soll der LMP problemlos umgesetzt werden können und somit die Lebensqualität und Aufenthaltsqualität in der Stadt steigern. Dabei steht nicht nur die Lichtsituation im Stadtzentrum im Fokus, sondern eine ganzheitliche Betrachtung des Stadtgebiets. In umgekehrter Weise soll dort, wo beispielsweise farbige, dynamische und zu helle Beleuchtung unerwünscht ist, mit dem Lichtmasterplan gegengesteuert werden.

Mehr als 81.000 Lichtpunkte sind in der Stadt auf Straßen, Plätzen und Wegen in Köln verteilt. Die Aufgabe ist Sicherheit und Wohlempfinden zu generieren. In der Verkehrssicherheit ist das Erkennen von Gefahrenstellen im Fokus der Aufgabe. Bei Plätzen, Wegen und in Unterführungen wächst in den letzten Jahren zunehmend das Bedürfnis durch Beleuchtung eine besseres Sicherheitsempfinden zu schaffen.

Durch die Anwendung des Lichtmasterplans soll dem gesamten Kölner Stadtgebiet zu einer qualitätsvollen und sicheren nächtlichen Erscheinung verholfen werden. Ein Ort, an dem die Anwendung des Lichtmasterplans bereits sichtbare Spuren hinterlässt, ist das Umfeld der neuen Unternehmenszentrale der Zurich-Versicherung in Köln-Deutz im Bereich des ehemaligen Barmer Viertels. Dort sorgen zahlreiche Lichtstelen für eine angenehme und qualitätsvolle Beleuchtungssituation. Auch im Zentrum des Stadtteils Chorweiler wird die Beleuchtung im Zuge der zurzeit stattfindenden umfangreichen Neugestaltung der drei Stadtteilmittelpunkte Liverpooler Platz, Pariser Platz und Lyoner Passage im Sinne des Lichtmasterplans neu gestaltet.

Der Lichtmasterplan wurde – in enger Abstimmung zwischen der Stadt Köln und der RheinEnergie AG – vom Büro Studio DL, Creative Light Design, entwickelt.

Bild © Studio DL
Visualisierung Lichtmasterplan
Visualisierung Lichtmasterplan © Studio DL
Visualisierung Lichtmasterplan
Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit