Von den Anfängen bis zur Städtepartnerschaft

Erste Kontakte zwischen Köln und Tel Aviv-Yafo wurden bereits 1959, 14 Jahre nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs und den Schrecken der Shoah geknüpft. Diese erste Annäherung ist dem besonderen Engagement der damaligen Schuldezernenten Dr. Johannes Giesbert, Köln, und Dr. Shaul Lewin, Tel Aviv, zu verdanken. Eine Annäherung auf kommunaler Ebene rund sechs Jahre bevor zwischen Israel und der Bundesrepublik Deutschland offizielle diplomatische Beziehungen aufgenommen wurden.

Zur Würdigung dieses Engagments haben wir auf Initiative des Vereins zur Förderung der Städtepartnerschaft Köln – Tel Aviv-Yafo e. V. im Herbst 2001 eine städtische Grünfläche im Stadtteil Nippes in "Johannes-Giebsberts-Park" umbenannt.
Die Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit hat beiden Schulderzernenten zum Gedenken 2006 den Giesberts-Lewin-Preis gestiftet:
Ehrenpreis für herausragendes ehrenamtliches Engagement zur Förderung des christlich-jüdischen Dialogs, des Jugendaustausches zwischen Israel und der Bundesrepublik Deutschland sowie für ein entschiedenes Eintreten gegen rassistische und antisemitische Tendenzen und für Toleranz und Völkerverständigung in Politik, Gesellschaft und Kultur. Dabei sollen bisherige Leistungen gewürdigt und zukünftiges Handeln ermutigt werden.

Die Etablierung regelmäßiger Schulaustausche war die Basis für die spätere Ausweitung der Beziehungen. Bis heute sind sie eine bedeutende Konstante unserer freundschaftlichen Verbundenheit. Derzeit pflegen trotz der erschwerten politischen Rahmenbedingungen folgende Kölner Schulen offizielle Partnerschaften und Austauschprogramme mit Schulen in Tel Aviv:
- Dreikönigengymnasium – Open Democratic School
- Heinrich-Heine-Gymnasium – Ironi Hey High School
- Kaiserin-Augusta-Schule – Ironi Tet High-School
- Gymnasium Schauerte-Straße – Gymnasium Herzliya
Das Co-operation Agreement besiegelt die Städtpartnerschaft

1975 folgte der Abschluss eines Abkommens zur Förderung des wechselseitigen Tourismus. Nochmal vier Jahre später, am 6. August 1979, mündeten diese Kontakte mit dem "Co-operation Agreement" in eine vollumfängliche Städtepartnerschaft. Damit war Köln die erste deutsche Stadt, mit der Tel Aviv-Yafo eine offizielle Partnerschaft eingegangen ist.
In den Aufbaujahren der Städtepartnerschaft war das Bestreben nach Aussöhnung mit Israel und dem jüdischen Volk das prägende Element. Die Austauschaktivitäten von Kindern, Jugendlichen, Schüler*innen sowie Erwachsenen in Kunst und Kultur sowie Bildung und Sport waren in diesem Bestreben der maßgebliche Motor.
Denn es sind die direkten, persönlichen Begegnungen, die entscheidend dazu beitragen, sich gegenseitig kennenzulernen, die jeweilige Kultur zu verstehen, wechselseitige Vorurteile abzubauen und Gemeinsamkeiten zu entdecken. – Wesentliche Bausteine, um im globalen Kontext eine auf Respekt und Toleranz basierende friedvolle Zukunft gemeinsam gestalten zu können.
Schwerpunkte in der Städtepartnerschaftsarbeit
Über den nach wie vor lebendigen Schulaustausch der Anfangsjahre hinaus, haben sich vielfältige wechselseitige Beziehungen entwickelt, insbesondere in folgenden Bereichen:
Unsere Städtepartnerschaft im Spannungsfeld des Nahost-Konflikts
Wir bekunden unsere Solidarität mit Israel – Aktuelle Reaktionen und Informationen

Die terroristischen Anschläge der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 haben uns mit Betroffenheit und Abscheu erfüllt. In seiner Sitzung hat der Rat am 26. Oktober der Opfer des Terrorangriffs in einer Schweigeminute gedacht. Zuvor hatte unter anderem eine Mehrheit des Rates Oberbürgermeisterin Henriette Reker eine Resolution mit dem Titel "Solidarität mit Israel" überreicht. Sie selbst hat unmittelbar nach der Eskalation Anfang Oktober ihrem Amtskollegen in Tel Aviv-Yafo geschrieben.