Nach Abschluss der Städtepartnerschaft mit Bethlehem 1996 und zuvor mit Tel Aviv-Yafo 1979, waren wir die erste deutsche Stadt die offizielle Verbindungen zu einer israelischen und einer palästinensischen Kommune eingegangen ist.

Neben bilateralen Projekten mit beiden Partnerstädten kommt dem trilateralen Austausch und Maßnahmen eine besondere Bedeutung zu. Vor dem Hintergrund der gesamtpolitisch dauerhaft angespannten Lage zwischen Israel und Palästina können unmittelbare Begegnungen von Menschen einen Beitrag zur Annäherung und Verständigung auf kommunaler Ebene leisten. In solchen Begegnungen liegt eine Chance, die Basis für eine nachhaltige Befriedung der Region zu schaffen. 

Die Erfahrung aus nahezu drei Jahrzehnten trilateralem Austausch zeigt, dass Kinder, Schüler*innen, Jugendliche und Erwachsene im Grundsatz die gleichen Wünsche und Ziele für ihr Leben definieren. Ein Leben in Frieden, Freiheit, Sicherheit und Wohlstand mit allen Chancen zur individuellen Entfaltung. Das Erkennen von Gemeinsamkeiten und gleichen Interessen kann eine stabile Brücke bauen. Damit das Fremde nicht mehr nur als Bedrohung empfunden wird und Vorurteile abgebaut werden. Wut und Hass kann ein Stück weit der Nährboden entzogen werden. 

Frieder Wolf, ehemaliger Leiter unseres Büros "Europa und Internationales", hat dieses Engagement in Anlehnung an den Schweizer Pfarrer und Schriftsteller Jeremias Gotthelf (bürgerlich Albert Bitzius) wie folgt beschrieben:

Zwischen Menschen muss gedeihen, was zwischen Staaten blühen soll.  

Auch wenn die Rahmenbedingungen für Begegnungen durch die Sicherheitslage, erschwerte Grenzübertritte und Reisebedingungen oftmals sehr einschränkend waren und sind, ist häufig ein wertvoller Austausch zustande gekommen. 

Ergänzend dazu sind die trilateralen Konferenzen auf kommunalpolitischer Ebene hervorzuheben. 

Eine Übersicht zu den wichtigsten Projekten in der trilateralen Städtepartnerschaftsarbeit:

  • März 2002: Empfang für Avi Primor, Israelischer Botschafter in Deutschland a. D., und Abdallah Frangi, Generaldeligierter der Palästinensischen Autonomiebehörde a. D. anlässlich der Podiumsdiskussion "Krisenherd Nahost – hat der Frieden noch eine Chance?"
  • Dezember 2003: Oberbürgermeister Fritz Schramma a. D. unterzeichnet mit 75 Amtskolleg*innen aus 29 EU-Ländern die Neapel-Deklaration: "Deklaration zur euro-mediterranen Kultur für eine dauerhafte und friedliche Entwicklung". Sie wurde dem Europäischen Rat auf der Euro-Mediterranen Konferenz der Außenminister*innen in Neapel übergeben. Eine der Forderungen: Realisierung einer gerechten, umfassenden und dauerhaften Friedensregelung im Nahen Osten. 
  • Dezember 2003: Im Historischen Rathaus findet ein Benefizkonzert zugunsten der Partnerstädte Bethlehem und Tel Aviv statt. Leitung Professor Justus Frantz mit Musiker*innen der Philharmonie der Nationen im Historischen Rathaus.
  • 2007: Wir sind Gastgeber des 2. Symposiums der Deutschen Initiative für den Frieden im Nahen Osten (D.I.N.O.).
  • Seit 2009: Trilateraler Schulaustausch zwischem dem Heinrich-Heine-Gymnasium (Köln), der Ironi Hey High School (Tel Aviv-Yafo) und Talitha Kumi Bildungszentrum (Beit Jala/Bethlehem)
  • November/ Dezember 2011: Cologne Mayors’ Conference "Euro - Middle East City-to-City-Cooperation". Gemeinschaftlich organisiert mit der "Association of Palestinian Local Authorities" (APLA), der "Union of Local Authorities in Israel" (ULAI) und
    der "Municipal Alliance for Peace in the Middle East" (MAP)
    Teilnahme der Bürgermeister*innen und Stadtratsvorsitzenden aus Tel Aviv-Yafo und Bethlehem
  • Dezember 2011: Trilaterales Jugendforum "Middle East 2025" mit Studierenden der Universität Bethlehem, der Universität Tel Aviv und der Katholischen Hochschule NRW, Abteilung Köln.