Stadtrat beschließt Zuschuss an den Förderverein in Höhe von 2.010.000 Euro

Die römische Stadtmauer in der Kölner Innenstadt im Bereich Mühlenbach muss dringend saniert werden. Gründe dafür sind die unzureichende Gründung (Übergang zwischen Bauwerk und Boden), die in weiten Teilen zu geringe erhaltene Mauerstärke und der hohe Erd-Druck auf die römische Stadtmauer. Mittelalterliche und aktuelle Eingriffe haben zu einer deutlichen Verringerung der ursprünglichen Mauerstärke geführt. Die Standfestigkeit des Denkmals auf einer Länge von 62 Metern ist laut statischem Gutachten nicht gegeben, woraus sich die Dringlichkeit der Sanierungsmaßnahme ergibt.

Um eventuellen Missverständnissen vorzubeugen: Es ist keine Gefahr im Verzug. Die Sanierungsmaßnahme erfordert neben einer Ertüchtigung des Fundaments eine Wiederherstellung der ursprünglichen Wandstärke von etwa 2,40 Meter. Aus denkmalpflegerischen und didaktischen Gründen wird eine Vorsatzschale aus Naturstein gebaut, die wie in der Antike aus Grauwacke-Handquadern aufgemauert wird. Hieraus ergibt sich ein relativ geschlossenes Bild der römischen Stadtmauer in ihrer einstigen Bauflucht.

Die Sanierung wird durch den Förderverein Römische Stadtmauer Köln e.V. in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Köln umgesetzt. Für den ersten Bauabschnitt konnten bereits öffentliche Gelder in Höhe von 850.000 Euro seitens des Fördervereins eingeworben werden. Die Vorlage bezieht sich auf den zweiten Bauabschnitt mit einem Gesamtkostenvolumen von rund drei Millionen Euro. In seiner Sitzung am Donnerstag, 26. Oktober 2023, hat der Rat der Stadt Köln einen Zuschuss an den Förderverein in Höhe von 2.010.000 Euro beschlossen. Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln der Kulturförderabgabe.

Oberhalb der antiken Bestandsmauer soll durch eine ergänzende, moderne Aufmauerung eine Absturzsicherung der oberen öffentlichen Flächen hergestellt werden. Erst hierdurch ist die Verkehrssicherheit des öffentlichen Spielplatzes und der sich anschließenden öffentlichen Grünfläche ohne Bauzaun gegeben. Diese ergänzende Aufmauerung hat im Durchschnitt eine Höhe von etwa zwei bis 3,50 Meter und eine Tiefe im Mittel von rund 1,50 Meter. Die Abdeckung der Mauerkrone ist derzeit mit einem Metallblechabschluss angedacht.

Die Höhe der Absturzsicherung soll 1,30 Meter betragen. Die zukünftige Laufebene wird in der historischen Breite der Mauer im Mittel von 1,60 Meter gepflastert. Auf diese Weise wird ein repräsentativer Weg oberhalb der Mauerkrone geschaffen, der den antiken Mauerverlauf beim Flanieren erfahrbar macht. Der Mauerverlauf führt die Besucher*innen in Richtung eines ehemaligen römischen Zwischenturms, der aus statischen Gründen als Halbrundschale am Ort wiederaufgebaut und im oberen Bereich als Besucher*innenplattform und didaktischer Informationspunkt zur römischen Stadtmauer von Köln ausgebaut wird.

Die bauliche Ausgestaltung im Rahmen der Sanierung der römischen Stadtmauer am Mühlenbach eröffnet eine museale Nutzung auch als außerschulischer Lernort, indem eine zentrale Informationseinheit zur steinernen Umwehrung des römischen Köln geschaffen wird. Es entsteht erstmals ein außerschulischer Lernort, der den antiken römischen Stadtmauerverlauf als stadtbildprägendes Element von der Antike bis in die Gegenwart nachzeichnet.

Mit dieser Maßnahme zahlt die Stadt Köln auf das von ihr verfolgte Ziel ein, Kölns Position als Kunst- und Kulturmetropole auszubauen.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit