Direktorin: "Themen wie Rassismus, Rechtsradikalismus und Islamophobie angehen"

Aus aktuellem Anlass äußert sich Nanette Snoep, Direktorin des Rautenstrauch-Joest-Museums, zum Selbstverständnis und den Aufgaben eines Museums der Kulturen der Welt:

Wir widmen uns Fragen des Zusammenlebens in einer globalen, sich permanent wandelnden Welt. Unsere an gesellschaftlich relevanten Themen orientierten Ausstellungen und Veranstaltungen sollen Einblicke in die kulturelle Diversität der Welt sowie der Stadt Köln ermöglichen und dabei sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede von Lebensentwürfen aufzeigen. Damit möchten wir die Besucherinnen und Besucher dazu anregen, eigene Standpunkte zu hinterfragen. Wir möchten aktiv die Vielfalt in unserer Gesellschaft fördern.

Wir möchten Raum schaffen für Begegnung und Dialog auf Augenhöhe zwischen Menschen mit verschiedenen kulturellen, sozialen und religiösen Hintergründen. Wir setzen uns ein für Offenheit, Verständnis und gegenseitige Wertschätzung – auf globaler Ebene wie auch in unserer unmittelbaren Nachbarschaft. Es ist unsere Aufgabe, uns als Museum mit Kolonialgeschichte, Rassismus, Antisemitismus, Islamophobie oder Homophobie auseinanderzusetzen und zu versuchen, aktiv Vorurteile zu dekonstruieren und zu bekämpfen.

Wir stehen für eine multikulturelle Gesellschaft, für Offenheit und Respekt. Mein großer Wunsch ist, dass unser kölnisches Haus ein lebendiger, diverser Ort ist, ein Forum für Vielfalt und Begegnungen. Unser Haus ist frei von Hetze oder fremdenfeindlichem Gedankengut. Das wollen wir bleiben und immer wieder bestärken. Wir möchten immer mehr Brücken bauen – lokal und global – und in Zukunft stärker Themen wie Rassismus, Rechtsradikalismus oder Islamophobie angehen.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit