Stadt regelt Vergabe von Fördermitteln für Antirassismus-Arbeit

Der Rat der Stadt Köln hat in seiner Sitzung am Donnerstag, 6. Februar 2020, wichtige Entscheidungen zu den Rahmenbedingungen für die künftige Vergabe von Fördergeldern an Vereine, Träger und sonstige Anbieter von rassismuskritischen Projekten getroffen. Zudem verständigten sich die Ratsfraktionen auf Anpassungen und eine Verteilung des erstmals 2015 eingerichteten Integrationsbudgets und über die Förderung von rassismuskritischer Arbeit.

Da die Förderung rassismuskritischer Projektarbeit zunehmend in Anspruch genommen wird, war es notwendig, Zielsetzung und Ausrichtung sowie die Bedingungen der Vergabe klarer und transparenter zu gestalten. Gleichzeitig soll dadurch eine höhere Qualität und Nachhaltigkeit der Maßnahmen gewährleistet werden. Insgesamt stehen hierfür pro Jahr rund 50.000 Euro zur Verfügung. Die Finanzmittel können auf Antrag zwei Mal jährlich bewilligt werden.

Das ebenfalls vom Rat beschlossene Integrationsbudget, ein finanzielles Fundament des "Konzepts zur Stärkung der integrativen Stadtgesellschaft", wurde im Jahr 2015 erstmalig mit einem Betrag von 915.700 Euro unter breiter Beteiligung auch der Zivilgesellschaft und diverser Facharbeitskreise eingerichtet. Seither wird es jährlich weitergeführt. Exemplarisch hervorzuheben sind etwa Finanzmittel in Höhe von 200.000 Euro zur Unterstützung städtischer Dienststellen bei kultursensiblen Beratungen zugewanderter Menschen durch professionelle Sprach-und Integrations-Mittler. Zudem eine verbesserte psychosoziale Betreuung Geflüchteter im Therapiezentrum für Folteropfer durch die Finanzierung von Fachkräften.

Für die Präventionsarbeit gegen Rassismus stellt der Rat für das erste Halbjahr 2020 Finanzmittel in Höhe von insgesamt 22.775 Euro zur Verfügung. Gefördert wird etwa eine Aufklärungsaktion für Bürgerinnen und Bürger zum Thema Schutz vor Alltagsrassismus, die zum Internationalen Tag gegen Rassismus am 21. März 2020 auf der Schildergasse geplant ist. Mit Förderung des Workshops "Stärke deine Haltung gegen Diskriminierung!" verfolgen die Stadt Köln und die Mehrheit der Ratsmitglieder das Ziel, von Diskriminierungen betroffene Menschen zum Widerspruch zu ermuntern. Sie sollen darin bestärkt ("empowered") werden, ausgrenzende, diskriminierende Verhaltensweisen fortan nicht kommentarlos hinzunehmen. Stattdessen vermittelt der Workshop angemessene Reaktionsweisen, um Diskriminierende zum Nachdenken anzuregen und sie "in ihre Schranken" zu verweisen.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit