Kölsche Jecke und Besucher feiern in der Altstadt und im Zülpicher Viertel
Der Ordnungs- und Verkehrsdienst der Stadt Köln zieht zur Eröffnung der neuen Karnevalssession am heutigen 11.11.2016 eine positive Zwischenbilanz (Stand 15 Uhr).
Wie zu erwarten, machten sich viele Jecke bereits früh morgens auf den Weg und feierten um 11.11 Uhr die Eröffnung auf dem Heumarkt. Die Sperrung der Fahrspuren in Richtung Innenstadt auf der Deutzer Brücke sowie die Sperrungen in Teilen der Altstadt und des Viertels um den Zülpicher Platz waren vorbereitet und im Vorfeld angekündigt worden.
Seit 8 Uhr tagt der Koordinierungsstab, in dem neben dem Ordnungsamt die Berufsfeuerwehr, die Landespolizei, die Bundespolizei, die Sanitätsdienste, die KVB und Vertreter der Willi-Ostermann-Gesellschaft (Veranstalter für die Feier auf dem Heumarkt) ständig vertreten sind. In diesem Gremium stimmen die Beteiligten Ihre Entscheidungen und Vorgehensweisen ab. Durch die direkten Kommunikationswege zwischen den Teilnehmern können die Verantwortlichen bei Zwischenfällen sehr schnell reagieren und in enger Zusammenarbeit handeln.
Bilanz des Ordnungsdienstes
Das Konzept "Mehr Spaß ohne Glas" wurde erfreulicherweise wieder gut angenommen, die Jecken können in der Altstadt und im Zülpicher Viertel einmal mehr auf fast scherbenfreien Straßen, Wegen und Plätzen feiern. Bei der Kontrolle an den Zugängen zu den betroffenen Zonen wird die Stadt Köln von über 350 Einsatzkräften eines Sicherheitsunternehmens unterstützt, die die Feiernden auf das Glasverbot und die für die Entsorgung von mitgeführtem Glas zur Verfügung stehenden Glascontainer hinwiesen. Das Ordnungsamt ist mit 148 Kräften in zwei Schichten im Einsatz.
Wer mit Glasbehältnissen am Kontrollpunkt ankommt, kann den Inhalt in vom Ordnungsamt bereitgestellte Plastikbecher umfüllen, was viele Jecke dankend annahmen. Zigtausende Becher wurden an die Feiernden verteilt. Der Großteil der Jecken hat sich allerdings bereits im Vorfeld auf Alternativen wie Plastikflaschen und Getränkedosen umgestellt. Ein Zwischenfall trübte den bislang friedlichen Verlauf. Ein Mann sprühte ohne erkennbaren Grund einem Ordnungsdienstmitarbeiter Pfefferspray ins Gesicht.
79 Feiernden innerhalb der Zonen (im Vorjahr waren es 68) musste der Ordnungsdienst die Regeln nochmals erklären, anschließend waren aber alle (wie im Vorjahr) mit dem Glasverbot einverstanden. Zwangsgeldandrohungen mussten nicht ausgesprochen werden.
Erfreulich ist wieder die Akzeptanz der Gaststätten-, Kiosk-, Imbiss- und Einzelhandelsbetriebe zum Verkaufsverbot von Glas. Wie im Vorjahr haben sich alle an die Spielregeln gehalten, auf die Abgabe von Glasbehältnissen verzichtet und stattdessen Alternativen angeboten.
Die hohe Zustimmung zum Glasverbot hat es den Einsatzkräften erlaubt, sich wie im Vorjahr mit besonderer Priorität dem Jugendschutz zu widmen. Insgesamt wurden 187 (Vorjahr: 80) Jugendschutzkontrollen durchgeführt. In 43 Fällen (Vorjahr: 14) musste eingeschritten werden, weil Minderjährige Wein, Bier und Spirituosen tranken. Die sichergestellten Getränke wurden vor Ort ausgeschüttet. 12 Jugendliche (Vorjahr: 1) wurden beim Rauchen ertappt und mussten ihre Zigaretten abgeben.
Am diesjährigen 11.11 mussten bisher keine (Vorjahr: keine) Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen Verstoßes gegen das Jugendschutzgesetz gegen Gaststätten-, Kiosk- und Trinkhallenbesitzer eingeleitet werden.
Wie in den Vorjahren musste der Ordnungsdienst auch gegen das Urinieren in der Öffentlichkeit vorgehen. Insgesamt 134 Männer (Vorjahr: 135) und 13 Frauen (Vorjahr: 15) wurden bis 15 Uhr als "Wildpinkler" angetroffen.
Wie bereits angekündigt wurde der Rathenauplatz im Zülpicher Viertel abgesperrt, um den darauf befindlichen Spielplatz und die Grünanlage vor Wildurinieren, Randalieren und alkoholisierten Personen zu schützen.
Bilanz des Verkehrsdienstes
Bereits vor dem Start in die Session war der Bereich Heumarkt/Altstadt für den Verkehr gesperrt. An einigen Stellen in der Altstadt und im Zülpicher Viertel wurden vorübergehend Haltverbotszonen eingerichtet. Diese Flächen werden benötigt, um dort Unfallhilfestellen für die Rettungsdienste einzurichten oder Einsatzfahrzeuge der Ordnungsbehörden abstellen zu können. Der städtische Verkehrsdienst war ab 6 Uhr unterwegs, um in diesen Bereichen abgestellte Privatfahrzeuge entfernen zu lassen. Im Bereich der Altstadt mussten im Laufe des Morgens 2(Vorjahr: 6) Fahrzeughalter verwarnt werden und 5 (Vorjahr: 2) behindernd parkende Fahrzeuge abgeschleppt werden. Morgens um 6 Uhr hatte das Ordnungsamt noch versucht, die Halter rechtzeitig herauszuklingeln.
Auch im Zülpicher Viertel waren bereits frühzeitig ganztägige Haltverbotszonen eingerichtet worden. Der Verkehrsdienst hatte die Anlieger in den Tagen vor dem 11.11. durch Merkblätter über die Halteverbote informiert. Trotzdem musste im Laufe des Morgens 1 Fahrzeuge (Vorjahr: 1) abgeschleppt werden. Weitere 10 Fahrzeughalter (Vorjahr: 3) konnten noch rechtzeitig herausgeklingelt werden. Aufgrund der vielen Feiernden, die auf den Fahrbahnen unterwegs waren, wurden - wie vorbereitet - bereits gegen 10.40 Uhr die Zülpicher Straße und die Roonstraße für den Fahrzeugverkehr sowie die Zülpicher Straße für die Stadtbahnlinie 9 der Kölner Verkehrs-Betriebe gesperrt.
Aktuell prüft die KVB, die Haltestelle Heumarkt wieder in den Normalbetrieb zu nehmen.
Sowohl die Landespolizei als auch die Bundespolizei meldete um 16 Uhr dem Koordinierungsstab "normale Verhältnisse". Die Sanitätsdienste verzeichneten insgesamt 92 Einsätze, davon 28 Fälle, ausgelöst durch Alkoholkonsum von unter 18Jährigen.Die Berufsfeuerwehr meldet bislang einen "normalen" Verlauf.