Beigeordneter Höing hat in Berlin die Förderurkunden entgegen genommen

Der Bund hat die Vorhaben "Lebenswertes Chorweiler - ein Zentrum im Wandel" sowie "Via Culturalis" als "Nationale Projekte des Städtebaus 2015" anerkannt und mit Fördermitteln in Höhe von insgesamt fast zehn Millionen Euro aus dem gleichnamigen Programm bedacht. Franz-Josef Höing, Kölns Beigeordneter für Stadtentwicklung, Planen, Bauen und Verkehr, nahm in Berlin am heutigen Dienstag, 26. Januar 2016, für die Stadt aus der Hand der Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), Dr. Barbara Hendricks, die Förderurkunden für diese "Premiumprojekte des Städtebaus" entgegen. Die Stadt Köln erhält fünf Millionen Euro für das Projekt "Lebenswertes Chorweiler - ein Zentrum im Wandel" und 4,8 Millionen Euro für die "Via Culturalis" in der Innenstadt.
Die beiden gleichermaßen bedeutsamen Vorhaben werden einen wichtigen Beitrag zur Aufwertung des Stadtbildes leisten. Sie stehen beispielhaft für zahlreiche, vielfältige Projekte der Stadtentwicklung und der Stadtplanung, mit denen wir die Attraktivität der Stadt und die Lebensqualität in Köln weiter erhöhen wollen. Die Unterstützung des Bundes ist für uns eine Auszeichnung und gibt den beiden Projekten einen deutlichen Schub,
erklärt Höing.
Für die Förderung von sogenannten Premiumprojekten des Städtebaus stellt der Bund insgesamt 150 Millionen Euro zur Verfügung, von denen 50 Millionen aus dem Regelprogramm und 100 Millionen aus dem Zukunftsinvestitionsprogramm der Bundesregierung kommen. Eine vom BMUB einberufene, interdisziplinär besetzte Jury hat aus insgesamt 168 Projektvorschlägen mit einem Gesamtvolumen von über 630 Millionen Euro insgesamt 49 Projekte zur Förderung vorgeschlagen. Das Ministerium unterstützt 17 davon im Rahmen des Regelprogrammes und 29 durch das Zukunftsinvestitionsprogramm.
Die geförderten Vorhaben in Kürze:
Projekt "Lebenswertes Chorweiler - ein Zentrum im Wandel"
Der Kölner Stadtteil Chorweiler wurde Anfang der 1970er Jahre in Anlehnung an das damalige Leitbild "Urbanität durch Dichte" als städtebaulich-gestalterischer Mittelpunkt der "Neuen Stadt" realisiert. Die über viele Jahre vernachlässigte Verwaltung eines Teiles des Wohnungsangebotes durch neue Finanzinvestoren hat jedoch einen Modernisierungsstau verursacht, der Siedlung insgesamt erheblich geschadet und das Image Chorweilers negativ geprägt. Verschiedene städtische Maßnahmen seit den 1980er Jahren haben zwar zur sozialen Stabilisierung des Stadtteils beigetragen, reichten in der Summe aber nicht aus, die Situation in Gänze zu verbessern. Nun wird die Stadt Köln ein Paket von Maßnahmen umsetzen, das die Lebensqualität der Menschen im Quartier mit besonderem Handlungsbedarf erheblich verbessern und zur Aufwertung des gesamten Umfelds führen wird. Dazu gehört unter anderem die Neugestaltung der großen Flächen Pariser Platz, Lyoner Platz und Liverpooler Platz. Neben städtebaulichen Verbesserungen plant die Stadt Köln darüber hinaus ein Bündel von zusätzlichen sozialen Angeboten, wie zum Beispiel Maßnahmen für die Integration von zugewanderten Bürgerinnen und Bürgern sowie zur Berufsorientierung.
Projekt "Via Culturalis"
Auf einer Strecke von nicht einmal 800 Metern lässt sich in der Kölner Innenstadt mehr als 2000 Jahre Stadtgeschichte erleben. Zwischen dem Kölner Dom im Norden und der romanischen Kirche St. Maria im Kapitol im Süden zeigt sich ein Stadtquartier, das in seiner Bedeutung für die Kölner Stadtgeschichte und in seiner unglaublichen Dichte an bemerkenswerten und zum Teil international bedeutenden Kulturbausteinen einzigartig ist.
Eingeprägt hat sich für die Stadträume der historischen Mitte der Begriff "Via Culturalis". Dem Begriff, der in den 1990er Jahren vom Architekten Oswald Mathias Ungers geprägt wurde, liegt die Idee eines zusammenhängenden und als Ganzes erfahrbaren Stadtraumes zu Grunde, in dem die vielen kulturellen Einzelbausteine, Gebäude und Räume gefasst sind und sich gegenseitig ergänzen und verstärken. Die einfache und zugleich bestechende Idee wurde 2013 in einem interdisziplinären Gutachterverfahren thematisiert und konkretisiert. Auf dieser Grundlage soll der öffentliche Raum schrittweise und nach einem einheitlichen Konzept neu gestaltet werden. Die Fördergelder sind der Aufwertung des Straßentunnels Johannisstraße sowie der Neugestaltung des Kurt-Hackenberg-Platzes und der Gürzenichstraße gewidmet.