Oberbürgermeisterin Henriette Reker schickt Glückwünsche
Vom Abend des 6. bis zum 8. September 2021 feiern die Juden und Jüdinnen weltweit das jüdische Neujahrsfest Rosch Haschana zum Start des Jahres 5782. Oberbürgermeisterin Henriette Reker übermittelt in Briefen im Namen der Stadt Köln sowie ganz persönlich herzliche Grüße und die besten Wünsche. Folgendes Schreiben richtet sie an die Synagogen-Gemeinde Köln und an die Jüdische Liberalen Gemeinde Köln Gescher LaMassoret:
Im Jahr 2021, dem jüdischen Jahr 5781/5782, dürfen wir auf mittlerweile 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland zurückblicken. Seit Jahresbeginn wird dieses Jubiläum von Köln ausgehend bundesweit begangen und gefeiert. Köln spielt dabei eine ganz besondere Rolle. Denn die jüdische Gemeinde in Köln ist die bislang älteste, die nördlich der Alpen urkundlich belegt ist. Über viele Jahrhunderte war das Leben der jüdischen Gemeinschaft geprägt von Anfeindungen, Verfolgung und Vertreibung durch die nichtjüdische Mehrheitsgesellschaft. Doch Köln steht heute für Toleranz, Offenheit und Vielfalt und die jüdische Tradition ist in unserer Stadtgesellschaft fest verankert.
Als Kölnerin und Oberbürgermeisterin bin ich fest davon überzeugt: Die 1700 Jahre alte jüdische Gemeinde hat die Stadt entscheidend mitgeprägt – und das in sämtlichen Bereichen des urbanen Lebens! Mit dem Museum im Quartier (MiQua) entsteht in Köln ein klares Bekenntnis zu dieser gemeinsamen Geschichte mit allen Höhen und Tiefen und ein Denkmal der Verbundenheit im Herzen unserer Stadt. Als Zeichen dieser Zusammengehörigkeit war es für mich daher auch selbstverständlich die Vorbereitungen auf die Feierlichkeiten in Köln zu unterstützen. Seit der ersten Stunde bin ich Mitglied des Vereins ‚321: 1700 Jahre Jüdisches Leben in Köln‘ und freue mich, dass auch viele Stellen der Kölner Stadtverwaltung, zuvorderst unsere Kulturhäuser, das Jubiläumsjahr engagiert mitgestalten und dem Verein bei der Durchführung behilflich sind.
Mit den vielfältigen Veranstaltungen im Festjahr 2021 sollen zudem deutliche Zeichen gegen Antisemitismus gesetzt werden. Denn Hass, Gewalt und Hetze bahnen sich wieder ihren Weg in unseren Alltag.
Als Oberbürgermeisterin Kölns bin ich zutiefst bestürzt, traurig und wütend zugleich, dass jüdische Einrichtungen wieder verstärkt durch Polizeikräfte geschützt werden müssen. Meine klare Haltung auch in meiner zweiten Amtszeit bleibt: Mit mir rückt Köln keinen Millimeter nach rechts! Ich stehe für das Verbindende, nicht für das Trennende. Ich stehe für Dialog und Kompromiss und bin gegen Ausgrenzung und Hass. Das friedvolle Zusammenleben aller Kölner*innen liegt mir am Herzen.
Und so wünsche ich uns allen im Rahmen des diesjährigen Jubiläumsjahres noch viele schöne und unvergessliche Erlebnisse und Begegnungen.