Bedarfsgerechte Verlängerung der Grünzeiten

Zur Querung des Stadtwaldgürtels längs des Rautenstrauchkanals hat die Stadt Köln vor kurzem eine neue Ampelanlage in Betrieb genommen – mit einer Technik, die den Betrachtern meist verborgen bleibt. Zum Beispiel ermöglicht die zusätzliche Detektion der Fußgängerfurten die bedarfsgerechte Verlängerung der Grünzeiten. Mithilfe eines "Schulprogramms" reagiert die Anlage vor Schulbeginn auf das erhöhte Fußverkehrsaufkommen und Radverkehrsaufkommen und schaltet automatisch auf eine längere Grünzeit.

Muss die Grünzeit nicht zur zeitgerechten Schaltung der Stadtbahn eingeschränkt werden, stehen bis zu 50 Sekunden zur Verfügung. Nähert sich eine Stadtbahn, wird der Zufluss in Richtung Gleisquerung beschränkt und nur noch das Queren in Richtung Grünanlagen zugelassen. Diese signaltechnische Maßnahme – eine sogenannte "progressive Signalisierung" – dient dazu, Gedränge zwischen Gleisanlage und Fahrbahn zu vermeiden. Die Schaltung ist auf Sicherheit und Zuverlässigkeit geprüft.  

Durch den Einbau von taktilen Bodenleitelementen und taktilen sowie akustischen Signalgebern sind die Querungsbereiche nun sehbehindertengerecht ausgestattet. Unterschiedliche Bordsteinabsenkungen bieten sowohl dem Blinden und Sehbehinderten als auch Personen beispielsweise mit Rollator oder Kinderwagen ideale Überquerungsbedingungen. Die Anlage ist mit stromsparender LED-Technik ausgestattet, außerdem mit Radartastern, die keine Berührung erfordern. Darüber hinaus steht den Wartenden auf der Westseite jetzt mehr Platz zur Verfügung, da der auf dem Gürtel in Richtung Dürener Straße fahrende Radverkehr nun auf der Fahrbahn geführt und in die Signalisierung integriert wird.  

Die Ampelanlage ist durch ein High-Tech-Steuergerät an den Verkehrsrechner der Stadt Köln angeschlossen worden. Hiermit wird auf die wachsenden Anforderungen des individuellen Straßenverkehrs reagiert und bereits heute der Grundstein für die zunehmende Nachfrage nach digitalisierten Lösungsmodellen aus der Verkehrspolitik gelegt.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit