Langjähriger Ratsherr und Landtagsabgeordneter wurde 90 Jahre alt
Der langjährige Kölner Ratsherr und Landtagsabgeordnete Heinz Soénius ist am Samstag, 8. Februar 2020, im Alter von 90 Jahren gestorben.
Heinz Soénius hat sich in seiner jahrzehntelangen Arbeit in außerordentlicher Weise um die Stadt Köln verdient gemacht. 1946 machte er nach dem Besuch der Volks- und Mittelschule eine Lehre bei den Köln-Bonner-Eisenbahnen, wo er bis 1968 tätig war, davon elf Jahre als Betriebsrat. 1947 trat er in die Gewerkschaft „Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr“ (ÖTV, heute ver.di) ein und wurde im selben Jahr Mitglied der CDU. Für die CDU prägte er als Ratsherr von 1961 bis 1968 den Wohnungsbau in Köln entscheidend mit. 1968 wurde er Geschäftsführer des Kölner Stadtwerke-Konzerns und der Wohnungsgesellschaft des Stadtwerke-Konzerns, 1989 Arbeitsdirektor und Sprecher der Geschäftsführung des Stadtwerke-Konzerns. Er blieb dies bis zum Eintritt in den Ruhestand 1994. Doch nicht nur auf die Schaffung auch für kleinere Einkommen bezahlbaren Wohnraums legte Heinz Soénius wert.
Ebenso wichtig waren ihm der Schutz der Arbeitnehmer und die Stärkung ihrer Rechte. Er prägte die Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft (CDA), in die er bereits 1946 eingetreten war, jahrzehntelang entscheidend mit – von 1959 bis 2020 war er Mitglied im CDA-Bundesvorstand, Schatzmeister war er hier von 1981 bis 1995.
1970 wurde Heinz Soénius Kölner Abgeordneter im Landtag von Nordrhein-Westfalen – und gestaltete hier die Wohnungsbaupolitik des Landes mit, war er doch Mitglied im Vorstand der CDU-Landtagsfraktion und deren wohnungsbaupolitischer Sprecher.
Ebenso war er viele Jahre lang Vorsitzender der Arbeitnehmergruppe der CDU-Fraktion. Stets setzte er sich für die Belange seiner Heimatstadt Köln und der hier lebenden Menschen ein. Bereits 1965 wurde Heinz Soénius Beiratsmitglied des Kölner Mietervereins, 1969 wurde er in den Vorstand gewählt, 1995 übernahm Heinz Soénius den Vorsitz und gestaltete in dieser Funktion bis 2007 die Politik des Vereins.
Legendär sind seine immer von gegenseitigem Respekt geprägten Scharmützel mit dem langjährigen Vorsitzenden des Kölner Haus- und Grundbesitzervereins Hanns Schaefer (1924-2013). 2007 hat die Stadt Köln Heinz Soénius den Hans-Böckler-Preis der Stadt Köln verliehen – „für besondere Verdienste um die Verbesserungen der Arbeits- und Lebensbedingungen, die Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen, Bildung und Weiterbildung, den sozialen Zusammenhalt und das solidarische Miteinander der Menschen sowie die Mitbestimmung und die Mitwirkung in Wirtschaft und Gesellschaft“.
Mit dem Tod von Heinz Soénius verliert Köln einen engagierten Kämpfer für Gerechtigkeit
betont Oberbürgermeisterin Henriette Reker.
Ob als Landtagsabgeordneter, Gewerkschafter, Ratsherr oder auch als langjähriger Vorsitzender des Kölner Mietervereins – Heinz Soénius hatte immer die Menschen im Blick, die sich für ihre Familien oder auch ihre eigenen Lebensbedürfnisse anstrengen müssen. Er kannte das Leben und engagierte sich für den gesellschaftlichen Kitt, der gerade in Köln ein hohes Gut ist. Ich habe heute der Familie auch im Namen von Rat und Verwaltung unsere herzliche Anteilnahme ausgesprochen.
Heinz Soénius war verheiratet mit Ruth Lindweiler. Das Paar hat drei Kinder: - Peter Michael Soénius (geb. 1956) war von 2001 bis 2009 Stadtkämmerer von Köln und ist seit 2009 Hauptgeschäftsführer der Gold-Kraemer-Stiftung. - Ulrich S. Soénius (geb. 1962) ist stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Köln und Direktor des Rheinisch-Westfälischen Wirtschaftsarchivs. - Ruth Jeanne Soénius (geb. 1959) ist Industrie-Designerin in New York.