Stadt Köln stärkt Beratungsangebote für erwerbs- und arbeitslose Menschen
Der Ausschuss für Soziales, Seniorinnen und Senioren des Rates der Stadt Köln hat Donnerstag, 19. Januar 2023, das Förderprogramm "BOREA - Beratung und Orientierung für erwerbs- und arbeitslose Menschen" beschlossen. Hierfür stellt der Haushalt für die Jahre 2023 und 2024 einen Betrag von jeweils rund 400.000 Euro zur Verfügung. Darüber hinaus hat der Ausschuss beschlossen, die vom Land Nordrhein-Westfalen und der EU geförderte "Beratungsstelle Arbeit" in der Zeit vom 1. Januar 2023 bis 31. Dezember 2024 mit jährlich maximal rund 40.000 Euro kommunal zu bezuschussen.
Die Förderung soll die bestehenden kommunalen Beratungsangebote stärken und ergänzen. Dabei liegt der Fokus auf einer tiefergehenden und spezifizierten Beratungsleistung. Insbesondere (langzeit-) erwerbslose Menschen, von Erwerbslosigkeit bedrohte Menschen, Menschen mit besonders erschwerten Zugängen zum Arbeitsmarkt, wie zum Beispiel Alleinerziehende, Menschen mit Migrationsgeschichte, Zugewanderte und Geflüchtete, Menschen mit Brüchen in den Lebens- und Erwerbsbiografien sowie Senior*innen im Übergang zur Rente, gehören zur definierten Zielgruppe.
Das bereits seit dem vergangenen Jahr bestehende Förderprogramm "ArBOr – Arbeitsbezogene Beratung und Orientierung" verfolgt das Ziel der Zukunftssicherung eines niedrigschwelligen Beratungsangebotes in Köln und somit der inhaltlichen Fortsetzung des Angebots der bisherigen Arbeitslosenzentren. Das Förderprogramm "BOREA" als übergreifendes kommunales Programm verfolgt das Ziel, eine weitergehende Beratungslandschaft für arbeitslose, erwerbslose sowie von Arbeitslosigkeit bedrohte Personen zu schaffen. Das Förderprogramm "ArBOr" wird zukünftig integriert.
Tiefergehende Einzelberatungen im Gesamtsystem führt die landesgeförderte "Beratungsstelle Arbeit" durch, auf die in den niederschwelligen Angeboten verwiesen werden soll. Über die bisherige Förderung der niederschwelligen Beratung und Orientierung "ArBOr" hinaus wird durch "BOREA" eine erweiterte Erwerbslosenberatung geschaffen. Diese Angebote ergänzen zukünftig die drei Standorte der landesgeförderten "Beratungsstelle Arbeit". Zur Zielgruppe der "Beratungsstelle Arbeit" zählen erwerbslose und von Erwerbslosigkeit bedrohte Menschen, Berufsrückkehrende, Beschäftigte mit aufstockenden SGB II-Leistungen, Personen, die von Arbeitsausbeutung betroffen sind. Es besteht eine anteilige Förderung durch die Stadt Köln hinsichtlich des von den drei Trägern der "Beratungsstelle Arbeit" (KALZ, Vingster Treff und ABC Höhenhaus) zu leistenden Eigenanteils.
Mit zwei rechtsrheinischen und einem linksrheinischem Standort der "Beratungsstelle Arbeit" kann das gesamte Kölner Stadtgebiet aus kommunaler Sicht nicht bedarfsdeckend versorgt werden. Insbesondere können keine spezifischen Angebote für weitere Zielgruppen vorgehalten werden. Das neue Förderprogramm ermöglicht es aber nun, erwerbs- und arbeitslose Menschen sozialraumbezogen und zielgruppenspezifisch zu unterstützen. Bürger*innen erhalten so flächendeckend Zugang zu unabhängigen Beratungsstellen.
Das Inkrafttreten des Förderprogramms "BOREA" ist für den 1. April 2023 vorgesehen. Bis dahin wird das Förderprogramm veröffentlicht und für die digitalisierte Antragsstellung sowie Bewilligung im Rahmen des städtischen Fördermittelmanagements vorbereitet. Um eine reibungslose Fortsetzung der Beratungsarbeit zu gewährleisten, werden die in 2022 gewährten Förderungen bis 31. März 2023 einmalig in entsprechender Höhe fortgesetzt.