Die Bundesstadt Bonn und die Stadt Köln reagieren mit Unverständnis auf die von den Mehrheitsfraktionen in der LVR-Landschaftsversammlung vorgeschlagene Festsetzung der Landschaftsumlage auf 15,4 Prozent, nachdem von der Verwaltung des LVR (Landschaftsverband Rheinland) eine Umlage von 15,2 Prozent vorgeschlagen worden war. Dies würde alleine im städtischen Haushalt der Bundesstadt Bonn eine Mehrbelastung von knapp 1,4 Millionen EUR bedeuten, im städtischen Haushalt der Stadt Köln eine Mehrbelastung von rund 5,6 Millionen Euro.
Die Stadt Bonn befindet sich im Haushaltssicherungskonzept und die kommunale Familie der Mitgliedstädte des LVR steht aufgrund der Coronapandemie sowie vor dem Hintergrund der Klimakrise vor finanziellen Herausforderungen, die nicht absehbar sind. Dass gerade in dieser Situation die Mehrheitsfraktionen auf eine Anhebung des Umlagesatzes drängen, ist haushalterisch nicht nachzuvollziehen und lässt jegliche Solidarität mit den Mitgliedsstädten vermissen. Insgesamt würden die Mitgliedskommunen des LVR um knapp 42 Millionen Euro mehr belastet werden als geplant. Die Stadt Bonn plädiert für die Beibehaltung des von der Verwaltung vorgeschlagenen Umlagesatzes von 15,2 Prozent.
Auch Köln erinnert mit Blick auf die pandemische Lage und die damit einhergehenden Herausforderungen sowohl an den Solidaritätsgedanken als auch die Beachtung des Rücksichtnahmegebots. Wichtige Planungsgrundlagen, die bei der Aufstellung des Etats angenommen wurden, wie der Umlagesatz des Landschaftsverbandes, dürfen nicht zu einem Zeitpunkt verändert werden, zu dem der Haushalt bereits verabschiedet wurde.
Der LVR als umlagefinanzierte Körperschaft kann nur diese Mittel umlegen, die er benötigt. Wofür die weiteren 42 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden sollen, ist nicht bekannt.