Vortrag über transkulturelle Prozesse im Rautenstrauch-Joest-Museum
Der Philosoph Wolfgang Welsch hat in den 1990er Jahren das Konzept der Transkulturalität entworfen. Danach kann man Kultur heute nicht mehr als homogene Struktur auffassen, sondern als Ergebnis historisch gewachsener Durchdringung und Verflechtung mit anderen Kulturen. Dieses Verständnis geht von offenen Strukturen aus, die sich in Bewegung befinden, sich mit Elementen unterschiedlicher kultureller Herkunft verbinden und fließend zu etwas Neuem werden können, das wie ein Wolkengebilde kommt und vergeht.
An Beispielen von Reisen zu den Himba in Namibia und den Inuit auf Grönland zeigt ein Vortrag von Dr. Horst Brodbeck am Donnerstag, 5. November 2015, um 19.30 Uhr im Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt, Cäcilienstraße 29-33, die Auswirkungen transkultureller Prozesse im historischen Kontext. Der Referent ist Arzt und Psychoanalytiker. Seit vielen Jahren reist er immer wieder zu ethnopsychoanalytischen Studien in ferne Länder. Einem zweimonatigen Studienaufenthalt bei den Himba im Norden Namibias folgten im Abstand von mehreren Jahren weitere Kontakte zur Vertiefung persönlicher Beziehungen zu Menschen aus der Himba-Kultur.
Hermann Joosten moderiert den Vortragsabend mit umfangreichem Bildmaterial und anschließender Diskussion in der Reihe "Kulturen in Bewegung – Transkulturalität und Migration" des Ethnopsychoanalytischen Arbeitskreises der Psychoanalytischen Arbeitsgemeinschaft Köln-Düsseldorf e. V.
Der Eintritt kostet 6 Euro, ermäßigt 4 Euro, frei für Psychologie- und Ethnologiestudierende der Universität zu Köln.