Köln richtet im Severinsviertel an zwei Stellen Mobilstationen ein

Die Stadt Köln hat im Severinsviertel zwei wohnortnahe Mobilstationen eingerichtet. In der Josephstraße und in der Straße Severinswall gibt es künftig ein gebündeltes Angebot an Carsharing-Fahrzeugen, Fahrradabstellmöglichkeiten, Leihrädern und Lastenleihrädern. Damit soll der Umstieg zu einem anderen Verkehrsmittel vereinfacht sowie der Verzicht auf das eigene Kraftfahrzeug und damit der Wechsel auf ein alternatives Verkehrsmittel gefördert werden. Das Angebot der Stationen richtet sich vornehmlich an die direkte Nachbarschaft im Severinsviertel. Damit unterscheidet sich das Konzept vom bisherigen Ansatz, Mobilstationen in der Nähe von Verknüpfungspunkten des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) zu errichten.  

Die Mobilstationen in der Josephstraße und im Severinswall haben jeweils Platz für vier Fahrzeuge von "Cambio Car-Sharing" (am Severinswall drei Fahrzeuge), ein Lastenleihrad der Naturstrom-Tochter "Donk-EE", etwa zehn Leihfahrräder (KVB-Leihrad, FordPassBike, Mobike) sowie zehn Privaträder. Die Stationen sind rund um die Uhr geöffnet. Die Angebote können über Apps oder die Internetseiten der entsprechenden Anbieter gebucht werden.  

Mit den beiden Mobilstationen verfolgt die Stadt Köln auch das Ziel, den Flächenverbrauch durch parkende Fahrzeuge mit einem attraktiven Alternativangebot zu reduzieren und mehr Verkehrsflächen für Fußgänger und Radfahrer zur Verfügung zu stellen. Die Ausweisung von Flächen für die Leihräder bringt für Kunden der Räder den Vorteil, an einer zentralen Stelle einfacher auf diese zuzugreifen. Und auch für Fußgänger erhöht sich der Komfort, wenn die Leihräder nicht wie bisher ungeordnet auf den Gehwegen abgestellt werden.  

Es gibt verschiedene Bundesprogramme und Landesprogramme, die die Einrichtung von Mobilstationen fördern. Die Stadt Köln hat in den vergangenen Jahren bereits Stationen am Charles-de-Gaulle-Platz, am Bahnhof-Mülheim und in der Stegerwaldsiedlung errichtet und dadurch erste Erfahrungen sammeln können.  

In den nächsten Jahren wird die Stadt die Einrichtung von Mobilstationen deutlich forcieren. Es ist geplant, noch in 2019 insgesamt 13 Standorte, die bereits heute die Mindestanforderungen des Landes Nordrhein-Westfalen an Mobilstationen erfüllen, als solche sichtbar im öffentlichen Raum zu kennzeichnen.   

In mehreren Ausbaustufen wird auf diese Weise ein Netz von Mobilstationen im gesamten Stadtgebiet entstehen. Neben ÖPNV-Haltestellen, die schon heute eine Verknüpfungsfunktion aufweisen, werden auch weitere Standorte in Wohnquartieren und Gewerbegebieten dazugehören. Durch die parallelen Aktivitäten im Kölner Umland sowie im gesamten Gebiet des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg wird dieses städtische Netz zugleich in ein regionales Netz eingebunden sein.  

Die Mobilstationen im Severinsviertel sind als Modellvorhaben Teil des Forschungsprogramms "Experimenteller Wohnungs- und Städtebau" (ExWoSt) des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung. Die Gesamtkosten für die Ausstattung der beiden Mobilstationen einschließlich Beschilderung betragen rund 7.400 Euro. Der Betrag wird aus dem Modellvorhaben finanziert.  

Insgesamt hat die Stadt Köln einen Zuwendungsbescheid über eine Fördersumme von 225.000 Euro erhalten. Mit dem Modellvorhaben sollen Verbesserungen für den Fußverkehr und Radverkehr im Projektgebiet Altstadt-Süd gefördert werden. In Ergänzung zu dem Projekt Mobilstationen wird derzeit unter anderem ein Fußverkehrskonzept für das Severinsviertel erstellt. Weitere Maßnahmen, wie die Einrichtung von Fahrradstraßen oder die Umwandlung einer Fahrspur auf der Ulrichgasse zugunsten eines Radfahrstreifens, sind für die Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur vorgesehen und ebenfalls Bestandteil des Modellvorhabens.

Hintergrundinformationen zum ExWoSt-Projekt "Aktive Mobilität in städtischen Quartieren"
Karte mit Experimenteller Wohnungsbau und Städtebau-Projekten
PDF, 560 kb
Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit