Stadt Köln erhält weiteren Förderbescheid aus Sofortprogramm

Anfang des Jahres hat die Stadt Köln einen weiteren Bewilligungsbescheid zum Sonderförderaufruf zur "Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme" vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) erhalten. Der Bescheid enthält Bundesfördermittel in Höhe von rund 1,38 Millionen Euro zur Umsetzung bis Ende 2024. Gefördert wird das Projekt "MoCKiii", mithilfe dessen ein sogenanntes Mobilitäts-Cockpit geschaffen werden soll, das die Überwachung der Luftqualität im städtischen Raum übernimmt und im Bedarfsfall frühzeitig die Ergreifung von Gegenmaßnahmen ermöglicht. Das Projekt wird gemeinsam mit dem DLR (Deutsches Zentrum für Luft und Raumfahrt) durchgeführt.

Förderung aus dem Sofortprogramm "Saubere Luft 2017 bis 2020"

Der Förderaufruf erfolgte im Juni 2020 im Rahmen des Sofortprogramms "Saubere Luft 2017 bis 2020". Hiermit unterstützt die Bundesregierung Städte und Kommunen mit besonders hohen Stickstoffdioxid-Belastungen und fördert die Umsetzung von Sofortmaßnahmen im Bereich der Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme. Die Stadt Köln hat sich gemeinsam mit dem DLR um diese Förderung beworben und bildet mit der Forschungseinrichtung des Bundes ein Konsortium zur Bearbeitung.

Projekt "MoCKiii"

Ziel des Projektes "MoCKiii" ist die Schaffung eines Mobilitäts-Cockpits, das sämtliche Daten aus lokalen Messwerten (Messstellen für den Verkehrsfluss und die Schadstoffmessung), gesamtstädtische Verkehrsflussdaten, Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes zum Fahrzeugbestand sowie Mobilitätskennwerte aus Mobilfunkaktivitäten (mit GPS-ausgestattete Fahrzeuge, Handys etc.) verknüpft.

Weiterhin bestehen Möglichkeiten der Einbeziehung und Evaluation weiterer Daten, wie Soziodemografie, Wetter oder Lärm. Aus diesen Daten wird anschließend die Nachfrage, die Verkehrsentwicklung und Verkehrsmittelwahl ermittelt und den Schadstoffmesswerten gegenüber gestellt. Dadurch werden negative Trends wie die Be- und Überlastung bestimmter Bereiche, Streckenabschnitte oder Verkehrsträger frühzeitig erkannt und geeignete Maßnahmen eingeleitet, um eine Grenzwertüberschreitung zu verhindern: beispielsweise durch eine Verstetigung des Verkehrsflusses durch eine zeitnahe und bedarfsgerechte manuelle Schaltung der Ampelanlagen oder die Einrichtung automatisierter Prozesse.

Das System wird zudem für die Betrachtung langfristiger Entwicklungen des "Modal-Split" und des Verkehrsvorkommens genutzt. Hieraus ergeben sich neue Möglichkeiten, Vorranggebiete für nachhaltige Mobilität beziehungsweise Stadtentwicklung zu bestimmen und die Entwicklung zu beeinflussen. Das Cockpit wird als Dashboard in die Verkehrs- und Tunnelleitzentrale integriert und kann über die Verkehrsmanagementebene des Verkehrsrechners zur Auslösung von Maßnahmen genutzt werden. "MoCKiii" stellt somit eine Grundlage für Verkehrsinformation, -lenkung und -steuerung dar und erleichtert die Wahrnehmung von Aufgaben im Verkehrsmanagement.

Hintergrund

Die Stadt Köln hat bereits aus dem Förderprogramm "Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme" acht Bewilligungen über insgesamt rund 10,5 Millionen Euro erhalten. Die Mittel werden unter anderem für die Modernisierung von Ampelanlagen und deren Anbindung an den Verkehrsrechner, die Vorbereitung innovativer Assistenzsysteme, die Aufstellung weiterer Vario-Anzeigetafeln, die Einrichtung von Dauerzählstellen, die Schaffung eines Qualitätsmanagement-Tools für Lichtsignalanlagen sowie die weitere Digitalisierung des Verkehrs verwendet.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit