Nain Heiligers, wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in im Institut für Diversity- und Antidiskriminierungsforschung (IDA) erklärt es so:

Der Begriff Intersektionalität geht auf die US-amerikanische Juristin und Professorin Kimberlé Crenchaw zurück und ist abgeleitet von dem englischen Wort "intersection", der Kreuzung oder Überschneidung. Crenshaw nutzte das Bild einer Straßenkreuzung, um deutlich zu machen, wie verschiedene Diskriminierungserfahrungen in einer Person zusammentreffen und sich gegenseitig verstärken können. Steht die Person in der Mitte der Kreuzung, ist das Risiko für einen Unfall oder eine Verletzung höher und sie braucht besonderen Schutz. Auf Diskriminierung bezogen bedeutet dies: Unterschiedliche Vielfaltsdimensionen wie Herkunft, Alter, Geschlecht und Geschlechtsidentität, Behinderung, sexuelle Identität usw. wirken nicht unabhängig voneinander, sondern im Zusammenspiel. Sie sind miteinander verschränkt. Unterschiedliche Formen der Diskriminierung addieren sich dabei nicht einfach. Es ergeben sich spezifische Formen der Diskriminierung, beispielsweise als junge, Schwarze Frau oder als nicht binäre Person mit einer chronischen Erkrankung. Diese intersektionale Perspektive ist wichtig, wenn wir unterschiedliche Ungleichheits- und Unterdrückungsverhältnisse betrachten, gerade aber auch im Kontext von Empowerment und Sensibilisierung für unterschiedlichste Lebensrealitäten.

Institut für Diversity- und Antidiskriminierungsforschung Zurück